Wie gehe ich mit bestimmten Erfahrungen und Situationen im Leben um?

Viele von euch kennen mit Sicherheit das Gefühl im Leben das man Entscheidungen treffen muss, die einem im Leben nicht leicht fallen. So geht es zumindest mir im Moment, denn ich muss Entscheidungen akzeptieren, die getroffen worden sind, die mein Leben total verändert haben.
Aber nun erst mal ganz von Anfang an. Seit mehreren Jahren kümmere, pflege und betreue ich meine Eltern, was ich auch gerne mache. Natürlich gibt es dabei auch Höhen und Tiefen, was das ganze für mich als Tochter nicht einfacher macht. Aber ich mache es gerne, weil sie meine Eltern sind. Früher waren sie für mich da und jetzt bin ich für sie da. Beide sind leider sehr krank und sprechen auch viel darüber was passiert, wenn sie nicht mehr da sind. Damit komme ich einigermaßen gut zurecht. Doch nun haben sich zwei Situationen ergeben, mit denen ich absolut nicht zurecht komme.
Erste Situation, der letzte Lebenswunsch meines Vaters.
Mein Vater hat in den letzten Monaten sehr körperlich und gesundheitlich abgebaut, ist aber noch sehr gut bei Verstand und weiss auch noch was er will.
Vor einigen Tagen kam er auf mich zu in einem vier Augen Gespräch und teilte mir mit, das sein einzigster und letzter Lebenswunsch sei, seinen nicht in Trier lebenden Enkel noch einmal lebend zu sehen. Er weiß, das ein Besuch vom Enkel für dieses Jahr geplant ist. Im ersten Moment konnte ich ihm darauf nichts antworten, denn ich hatte das Gefühl, das man mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen hat, das Gefühl hab ich immer noch. Ich hab ihn dann mehrfach hinterfragt, ob ihm bewusst ist, was er gesagt hat, er bejahte es. Für ihn geht das Leben nach der Äusserung ganz normal weiter, aber wie soll man als Tochter damit umgehen.
Diese Frage stelle ich mir seitdem immer wieder, erfülle ich ihm den Wunsch? Bin ich dann daran schuld wenn er kurz darauf stirbt? Erfülle ich ihm den Wunsch nicht, nur damit ich meinen Vater nicht so schnell verliere?
Meine Gedanken und Gefühle drehen sich im Kreis und machen mich zutiefst traurig zugleich.
Dann folgte die zweite Situation bei meinen Eltern, die mich noch tiefer verunsichert hat. Mir war zwar bekannt, das die beiden sich über das Thema Beerdigung schon mehrfach unterhalten haben, ich persönlich habe das Thema ungerne mit angehört bzw angeschnitten, weil es mich innerlich zerreisst. 
Doch seit gestern komme ich überhaupt nicht mehr zurecht damit, denn ich hab zum ersten Mal von meinem Vater den Ordner mit den gesamten Unterlagen für die Beerdigung der beiden zum durchlesen erhalten. Der ein oder andere wird jetzt denken, ist doch klasse das die Eltern alles schon geplant haben, aber für mich ist es ein Teil zerreißen meines Lebens. 
Es ist ein tieftrauriges Gefühl zu wissen und zu spüren, das beide schon darauf vorbereitet sind. Ich hab mir natürlich in der Anwesenheit der beiden nichts davon anmerken lassen. Jedoch zuhause kam der Zusammenbruch. 
Nicht nur das ich von anderen in meinem Umfeld immer mehr und immer wieder niedergemacht werde, mir jede Freude genommen wird, man mich zu Dingen drängen will die ich nicht will. Sondern jetzt auch noch das ganze endgültige mit meinen Eltern. Immer wieder schwirren die Seiten des Bestattungsvertrages in Gedanken um mich herum, immer größer wird die Angst, Angst beide zu verlieren. Es ist alles bis aufs kleinste Detail schon von ihnen geplant, so als ob sie heute oder morgen schon sterben werden.
Ich weiss leider nicht wie ich damit umgehen soll, meine Nerven spielen verrückt, rauben mir den Schlaf, lassen mich ungesteuert zittern, aus mir einen halben Eisblock werden.
Deshalb die Frage an euch, wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Oder habt ihr eine solche Situation schon einmal gehabt? Vielleicht kann mir ja jemand von euch einen Rat geben?