Meine Teeniezeit

Die 90er Jahre

Sie waren legendär, ein großer Teil meiner Jugend von Schulabschluß, Discobesuchen, etste Liebe und Vieles mehr war Alles dabei.

„Was war in den 90igern anders?“
1. Kontakte:
Anfang der 90er Jahre gab es keine Telefonflat, Internet, Smartphones (Handys).  Ob das für uns ein Problem darstellte? Nein, wir hatten die Möglichkeit eine Telefonzelle aufzusuchen oder ging oft zur Post um selbstgeschriebene Briefe oder Postkarten dort abzugeben. Eine Briefmarke war nicht teuer, das konnte ich mir gerne und locker vom Taschengeld leisten. Und immer dieses Fiebern danach, wann eine Antwort zurück kommt. Natürlich waren das Briefkontakte, die halt nicht mal schnell mit Bus und Bahn besucht werden konnten.
Meine beste Freundin und ich konnten uns in Kursen sehen, vorher haben wir uns per Brief gegenseitig die Packlisten ausgetauscht und wer sonst so was mitbringen könnte zum Kurs z.B Poster, Kassetten, Wecker.
Wir erhielten keine kurzfristigen Einladungen, da blieb genug Zeit für den Briefverkehr. Wenn ich einen Brief bekam in dem stand, das meine Freundin mich in den nächsten Ferien für ein paar Tage besuchen darf, war die Vorfreude sehr groß. Irgendwie machten Briefe glücklich. Briefe werden aus den Gedanken heraus geschrieben, nicht korrigiert, wenn etwas falsch war wurde es durchgestrichen und schrieb der Stift nicht mehr wurde ein  Neuer genommen. Es war egal wie das Ergebnis aussah, wichtig war die Botschaft in dem Brief und der Kontakt zueinander.

2. Freundschaft & Erste Liebe:
Heute wo ich keine 15. Jahre alt mehr bin, da gibt es Internet, wo man in sozialen Netzwerken Freundschaften findet und Online Dates machen kann.
„Wie hat das in den 90igern funktioniert?“ Für mich kann ich sagen, lernte ich die meisten in der Disco, auf Geburtstagen kennen. Aber wichtig ist ja erzählen, das dies alles ohne Internet, Facebook und Co. funktionierte.
„Und wie war das mit der ersten Liebe?“ Bei diesem Thema war meine beste Freundin weit vorraus, auch wenn sie in diesem Moment behaupten würde, ich sei nicht schüchtern. Da meine beste Freundin schon einen Freund hatte, miz dem sie jetzt 10 Jahre verheiratet ist, suchte ich mir sowas wie auch einen Freund, außer ein bisschen Händchen halten war da ja nichts. Mein Herz verliebte sich zum ersten mal blitzschnell, als Paddy Kelly mich auf ein Open-Air anlächelte. Aber aus wurde nichts, in der Zeit wo Paddy mit seiner Familie reiste, begann ich eine Ausbildung an und lernte durch mein Hobby CB-Funk meinen ersten Freund kennen.

3. Mode , Musik & Co:

In den 90er Jahre wurde viel mit Jeans getragen. Meine beste Freundin trug enge Röhrenjeans und Jeansjacke, ihr heutiger Mann auch, nur das da noch ein paar Aufnäher gegen Rechts drauf waren, von den Toten Hosen glaub ich auch und sowas. Deutscher Pjnkrock war in der Zeit auch voll IN bei uns. Wir hörten Toten Hosen, Äzte. Mitte der 90iger waren auch Rock, Hip Hop, Electro, Techno u.s.w sehr angesagt. Ich denke eine Liste der 90iger Charts würde hier sogar schon bald den Rahmen sprengen. In Zeiten wo ich meinen Freund hatte wurden klassisch ruhige Musik gehört, Liebeskummer war normal.
Im Fernsehen kamen Daily-Soaps wie GZSZ (läuft noch), Marienhof (abgesetzt), Verbotene Liebe (abgesetzt), Unter Uns (läuft noch).

4. Freizeit & Privat:
Verreist bin ich in den 90er auch: Klassenfahrten nach Sylt, Baden-Baden, Dänemark und privat an die Ostsee und nach München. 2 Segelturns (1993 & 1995) nach Dänemark von Kappeln aus.
Ich bin mit meinen sehbehinderten und Blinden Freunden in Eisdisco gegangen, nachdem ich die Schlittschuhe wechselte klappte das laufen auch sehr gut.
Wir haben auch eine lustige Tandemtour durch die Schleswiger Natur unternommen.
Ich muss auch sagen das ich zu der Zeit noch selbst viel Fahrrad fahren konnte.
Ich war im Sommer öfters mit Leuten an der Eider zelten oder einfach mal so über Tag. Was zu der Zeit auch noch gut funktionierte, war z.B Tischtennis oder Federball spielen. Viele Dinge von dieser Zeit fehlen mir heute, das man nicht alles mehr machen kann.
Auch privat hatte ich viel mehr Kontakte und lernte viele neue Bekannte kennen. Ich ging auf Open Airs, Scheunenfeten, Geburtstage, fast jeden Freitag und Samstag in die Disco. Eine Disco besteht heute sogar noch, dasind schon echt große Stars aufgetreten. Meine Teeniezeit war schon echt gut. Da spielte die „Sehbehinderung“ noch keine größere Rolle, irgendwie kam man immer durch’s Leben. Obwohl ich bon Geburt an eine Augenerkrankung habe die sich ANIRIDIE nennt.

5. Schule, Praktika & Beruf:
Besucht habe ich eine Regelschule, daneben wurde ich mindestens 3 Mal im Jahr zu einem Themenkurs von der damals genannten „Staatliche Schule für Blinde & Sehegeschädigte Kinder & Jugendliche“, heute heißt die Schule Landesförderzentrum Sehen, eingeladen.
Im Sommer 1993 habe ich die Regelschule mit Abschluss verlassen. Während meiner Schulzeit und einer Fordbildungsmaßnahme durchlief ich ich 7 Praktikums:
1. Massagepraxis
2. Kindergarten
3. Friseursalon
4. Bäckerei
5. Versorgungsamt
6. SB-Markt (Coop)
7. Apotheke

Nach den Sommerferien 1993 begann ich an der Berufsfach Wirtschaft, leider musste ich aus gesündheitlichen Gründen ins Krankenhaus. Obwohl mein Klassenlehrer, wie auch Mitschüler mir die Schularbeiten brachten, entschloss ich mich von der Schule abzumelden. Das Arbeitsamt steckte mich quasie dann für ein knappes dreiviertel ins Jugendaufbauwerk und entschlossen sich dann am Ende das ich eine überbetriebliche Ausbildung zur Verkäuferin beginne, die Ausbildung lief 2 Jahre (1994-1996).
1997-1998 arbeitete ich im Krankenhaus. 1999-2000 bei der AWO als Werkstatthelferin.

So nun sind die 90iger zuende!!!