im Rahmen ihres Postdoc-Projektes Musikalische Kommunikation Modus Braille befasst sich die

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen ihres Postdoc-Projektes Musikalische Kommunikation Modus Braille befasst sich die Musik- und Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Juliane Bally mit der Musikalität und Musizierpraxis blinder und sehbehinderter Menschen.

Frau Dr. Bally bittet sie, einen Fragebogen zu beantworten, welchen sie nach disem Textbeitrag finden.
Wenn sie mitmachen möchten, senden sie den ausgefüllten Fragebogen bitte bis spätestens 30.11.2019 per Mail an
Dr. Juliane Bally, Mailto:mail@jbally.de

Die Anonymität bleibt definitiv gewahrt. Die persönlichen Angaben im Fragebogen sind ausschließlich für den Datenaustausch zwischen Musiker/in und Wissenschaftlerin gedacht.

Frau Dr. Bally schreibt zu ihrem Projekt folgendes:
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Kreativität von Künstlern mit Sehbeeinträchtigung. Vielfältige, interdisziplinär orientierte Fragestellungen nach künstlerischer Identitätsbildung und Talententwicklung tun sich auf. Ihre Sinneswahrnehmung und ihr künstlerischer Aktionsradius sind von besonderer Individualität geprägt. Ein künstlerisch schaffender Mensch muss in der Gesellschaft verschiedene Funktionen erfüllen, um anerkannt zu sein. Herausforderungen bewältigen, die Alltag und Freizeit gleichermaßen betreffen. Interkulturelle Kompetenzen werden für starke Künstlerpersönlichkeiten und begeisterte Hobbymusiker/innen zunehmend wichtig.

Ziel des Projekts ist die Veranschaulichung der Kommunikationsmodi und der kreativen Lebenswelten eines Künstlertypus mit besonderen Fähigkeiten. Die vielfältigen Möglichkeiten der Braille-Notenschrift sollen vorgestellt und analysiert werden, somit Ansatz für innovative Technologien und Berufsmodelle bieten. Die Chance auf Anerkennung in unserer international geprägten Kulturlandschaft fŸr blinde Laien- und Berufsmusiker soll nachhaltig gefördert, folglich auch die Vernetzung erleichtert werden.

Um die Laien- und Berufsmusiker besser kennenzulernen, habe ich einen Fragebogen entwickelt. Ich freue mich sehr, wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen, um diesen Fragebogen auszufüllen. Damit helfen Sie mir nicht nur bei meiner wissenschaftlichen Arbeit, sondern Sie liefern mit ihren Antworten wertvolle Informationen, künftige Bedingungen für blinde und sehbehinderte Musikerinnen und Musiker zu verbessern.

Die Beantwortung der Fragen wird durchschnittlich 30 Minuten dauern.
Für eine sorgfältige und vollständige Beantwortung möchte ich Ihnen im Voraus danken. Bei Unklarheiten bzw. Fragen können Sie mich gern kontaktieren.

Die Untersuchungsergebnisse sollen in einer Publikation zusammengefasst und auch in Braille zugänglich gemacht werden.

In Deutschland ist die Deutsche Zentralbücherei fŸr Blinde die erste Anlaufstelle für Braille-Musiknoten. Interessenten stehen 6.300 Musikalien zur Verfügung, die weltweit ausgeliehen werden können. Kurse zum Erlernen der Braille-Notenschrift werden ebenso angeboten.

Die Universitäten Regensburg, Leipzig und Oldenburg sowie die DZB als Produzent von Braille-Noten arbeiten bei dem Forschungsprojekt zusammen.

Fragebogen zur musikalischen Kommunikation

Allgemein
1. Name (freiwillig)
2. Alter
3. Geschlecht
4. Beruf
5. A) Welche Sehbeeinträchtigung haben Sie bzw. wie viel Sehvermögen ist vorhanden?
B) Seit wann liegt Ihre Sehbehinderung oder Erblindung vor?
6. Sind Sie Profi- oder Laienmusiker/in?
7. Welche(s) Instrument(e) spielen Sie?
8. Singen Sie?
9. Komponieren oder arrangieren Sie?
10. Bereiten Sie Musikaufnahmen nach?

Musikalische Entwicklung
11. Wie und in welchem Alter sind Sie zur Musik gekommen? Gibt es ein musikalisches Schlüsselerlebnis?
12. Wie haben Sie das richtige Instrument für sich gefunden oder Ihre Stimme entdeckt?
13. Haben Sie musikalische Vorbilder?
14. Wie ist der Verlauf Ihrer musikalischen Ausbildung?
15. Wo sind Sie zur Schule gegangen?
16. Welche wesentlichen musikalischen Anregungen haben Sie von Lehrern und Familie, Freunden oder Kollegen bekommen?
17. Welche Bedeutung haben Solo- und Ensemblespiel bzw. Sologesang und Chorsingen für Sie sowohl gemischt mit Sehenden als auch entre nous?
18. Was möchten Sie unbedingt noch lernen bzw. verbessern?

Musikalisches Verhalten
19. A) Nutzen Sie die Braille-Notenschrift? Wenn ja, in welcher Form?
B) Wann, wo und wie haben Sie die Braille-Notenschrift erlernt?
20. Welche sind Ihre musikalischen Stärken und Schwächen?
21. Welches war Ihr letztes musikalisches Projekt?
22. Beschreiben Sie Ihren größten musikalischen Erfolg.
23. Erarbeitung eines unbekannten Musikstücks:
A) Falls Sie nur nach Gehör lernen, welche Methoden nutzen Sie?
B) Bei Nutzung der Braille-Notenschrift: Wie gehen Sie vor?
24. Haben Sie ein absolutes oder relatives Gehör?
25. Was war die größte musikalische Herausforderung in Ihrem Leben und wie sind Sie damit umgegangen?
26. Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen einem guten und einem herausragenden Musiker?
27. Haben Sie bevorzugte Musikstile? Gibt es Unterschiede beim Musikspielen und Musikhören?
28. Wie würden Sie Ihre musikalische Inspiration beschreiben?
29. Welches Musikstück möchten Sie gern aufführen?

Berufsleben
30. Erzählen Sie etwas über die Motivation zu Ihrer Berufswahl.
31. Was ist Ihnen im Berufsleben besonders wichtig?

Privatleben
32. Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
33. Welche Rolle spielt die Kultur in Ihrem Privatleben?
34. Welche Bedeutung hat die Musik?

Zu guter Letzt: Wenn Sie mögen, teilen Sie Ihre musikalischen Wünsche und Bedarfe mit, gern auch Verbesserungsvorschläge für das alltägliche Leben blinder und sehbehinderter Menschen.

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
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