Deutscher Buchpreis für Saša Stanišić

Bester deutschsprachiger Roman
Saša Stanišić gewinnt Deutschen Buchpreis
Veröffentlicht am 14.10.19 um 18:51 Uhr
Saša Stanišić
Saša Stanišić Bild © picture-alliance/dpa
Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 ist Saša Stanišić. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „Herkunft“. Klugheit, Humor und Sprachwitz ganz ohne Zugehörigkeitskitsch, das bescheinigt ihm die Jury. Ein bleischweres Thema – federleicht serviert.
Der Deutsche Buchpreis 2019 geht an Saša Stanišić. In der Jurybegründung heißt es über „Herkunft“: „Ein autobiographischer Roman über die Frage unserer Zeit, eine Selbstbefragung in Fragmenten und Arabesken: über Geschenk und Bürde der Herkunft, über das Finden einer neuen Sprache, mit einem Kern, ‚hart wie der einer Pflaume‘, und über das Werden eines Schriftstellers.“
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Audio 03:26 Min.  |16.05.19  |Frank Statzner
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 Cover Sasa Stanisic Herkunft Audio

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Auf verschlungenen Wegen führt der Roman uns nach Višegrad, Bosnien, in das Dorf der Großeltern und nach Heidelberg, wo der Halbwüchsige als Kriegsflüchtling landete. „Verschmitzt und behände bleibt der Erzähler stets auf der Hut vor sich selber, mit Klugheit, Humor und Sprachwitz, ohne ‚Zugehörigkeitskitsch‘ und Opferpathos. Sein berückendes Vergnügen am Erzählen macht die bleischweren Themen federleicht – Wundbehandlung mit den Mitteln der Literatur.“
Saša Stanišić, von seiner Oma immer nur liebevoll „Blesav“ genannt, hat beim Gespräch der Shortlist-Nominierten im Frankfurter Schauspiel mehr darüber erzählt, wie „Herkunft“ entstanden ist. Ein Wort seiner Großmutter hat Saša Stanišić sein ganzes Leben begleitet. „Blesav“ – übersetzt entspricht es in etwa dem Begriff „Querulant“. Es bedeute aber auch „leicht verrückt“.
„Etwas, das man vielleicht einem Kind zuschreiben würde“, erklärte Stanišić. „Aber egal, ob 6, 26 oder 36 – ich war immer ‚blesav‘ – leicht verrückt.“ Und all diese Verrücktheiten, die seine Großmutter in ihm sah, hat Stanišić in seinem Roman „Herkunft“ gepackt.
Die sechs Titel der Shortlist
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Frankfurter Buchmesse 2019
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Drei Autorinnen und drei Autoren hatten es mit ihren Büchern auf die Shortlist geschafft. Raphaela Edelbauer („Das flüssige Land“), Miku Sophie Kühmel („Kintsugi“), Tonio Schachinger („Nicht wie ihr“), Norbert Scheuer („Winterbienen“), Jackie Thomae („Brüder“) und eben Stanišić („Herkunft“). Alle Autoren der Shortlist können Sie hier besser kennenlernen.
Die Jury zum Deutschen Buchpreis 2019
Ursprünglich hatten 105 Verlage 173 deutschsprachige Romane ins Rennen geschickt, hinzu kamen noch 30 Titel, die die Juroren nachgeordert hatten. Die Jury erstellte daraus zunächst eine 20 Titel umfassende Longlist, aus dieser war dann die Shortlist entstanden.
Diese sieben Literaturexperten haben über den Deutschen Buchpreis 2019 entschieden: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt), Björn Lauer (Hugendubel), Jörg Magenau (freier Literaturkritiker), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin), Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin). Sie wählten aus Büchern aus, die zwischen Oktober 2018 und September 2019 erschienen sind.
Jury des Deutschen Buchpreises: V.l.n.r.: Jörg Magenau, Daniela Strigl, Alf Mentzer, Margarete von Schwarzkopf, Björn Lauer, Petra Hartlieb, Hauke Hückstädt

Jury des Deutschen Buchpreises: V.l.n.r.: Jörg Magenau, Daniela Strigl, Alf Mentzer, Margarete von Schwarzkopf, Björn Lauer, Petra Hartlieb, Hauke Hückstädt Bild © Sascha Erdmann
Der Preis wird traditionell einen Tag vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse vergeben. Der Sieger erhält 25.000 Euro, die anderen fünf Finalisten bekommen jeweils 2.500 Euro.
Während die Jury hinter verschlossenen Türen tagte, haben fünf Lesekreise die nominierten Titel bewertet. Außerdem haben 20 Bloggerinnen und Blogger den Deutschen Buchpreis begleitet. Jeder von ihnen hat einen der 20 nominierten Titel besprochen. Was Blogger und Lesekreise von den Büchern halten, gibt es auf der Seite Deutscher Buchpreis Blog zu lesen. Unter #buchpreisbloggen findet man die Beiträge auch bei Twitter und Instagram.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 14.10.2019, 19.30 Uhr
Quelle: dpa/lhe, hessenschau.de
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