Bielefeld: Mit Bus und Bahn – und Alexa

Martin Uekmann und Stefanie Sasse demonstrieren eine Sprachabfrage mit Hilfe von Alexa. Sehr praktisch auch, wenn man just keine Hand frei hat oder mit irgendetwas anderem beschäftigt ist, findet Uekmann. Foto: Schulze

Über Facebook-Messenger gibt es die Fahrplanauskunft bereits seit Juli. Nun hat das Unternehmen »Die Projektionisten« eigens für die Stadtwerke-Tochter Mobiel ein »Alexa-Skill« programmiert. »Auch wenn sich nicht jeder eine Alexa ins Wohnzimmer stellen würde, ist es für technik-affine Fahrgäste und sehbehinderte Menschen ein Schritt in die Zukunft«, sagt Geschäftsführer Martin Uekmann.

Projektleiterin Stefanie Sasse demonstriert die Anwendung: »Alexa, öffne Mobiel-Auskunft«, fordert sie die virtuellen Assistentin auf. Die heißt willkommen und fragt nach dem Begehr. »Ich möchte zum Rathaus«, lautet die Antwort, worauf Alexa darum bittet, die Start-Haltestelle – in diesem Fall Sieker – zu nennen. Dann kommt die präzise Antwort; »Nimm um 11.45 Uhr die Stadtbahn Richtung Altenhagen. Du wirst um 11.53 Uhr ankommen.«

Typischer Vorführeffekt

Aber Alexa kann sogar mehr: Die Sprachassistentin nennt genaue Umsteige-Haltestellen und weiß auch, wie viele Minuten Fußweg vom Adenauer-Platz bis zur Kunsthalle einzuplanen sind. Typischer Vorführeffekt: Die Frage, wann etwa ab 22.30 Uhr am nächsten Tag Bus oder Bahn vom Hauptbahnhof zur Oetkerhalle fahren, überfordert Alexa – immer wieder, selbst bei anderen Formulierungen. Da hilft nur der Blick in die Mobiel-App oder auf den Aushang.

Auch wenn die Antwort simpel gewesen wäre, kommt der »Blackout« für Martin Löhdefink von den Projektionisten« nicht überraschend: Denn das System muss sich noch weiterentwickeln und lernen, und dabei können und sollen die Nutzer helfen: Mobiel bittet um Informationen, wo es »hakt«, auf der Webseite www.moBiel.de/Kontakt-Chatbot. »Alexa versteht noch nicht jeden Satzbau, den wir im Gespräch anwenden, und wir müssen noch manche Fragestellung abdecken«, erklärt Sasse.

Sprachassistentin mit dem Wecker zu verbinden

Auch »points of interest« sollen noch eingepflegt werden, etwa der Bergmannsweg in Kirchdornberg oder das Adler-Denkmal in Jöllenbeck. Die Straßennamen liefert Amazon in Deutschland noch nicht. Aber auch das, versprechen die Projektionisten, sei nur eine Frage der Zeit. Denkbar ist auch, ergänzt Uekmann, dass Alexa dem Nutzer von Bus und Bahn künftig mitteilt, wann er aussteigen muss – das dürfte besonders für Menschen mit Handicap wichtig sein.

Und womöglich ist die Sprachassistentin auch mit dem Wecker zu verbinden: »Wenn man abends eingibt, wann man wo sein möchte, berücksichtigt der Alexa-Skill Störungen und lässt einen etwa eher wecken«, meint Uekmann.

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