Inklusion bei den Goldbären

Von Lisa Reimann
Bild von einem grünen Gummibärchen in der Mitte und vielen roten herum
Jasmin Lehmann / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz (by)
(Ausgabe Dezember 2010/Januar 2011, 21. Jahrgang 2010)
Inklusion ist wie eine bunte eingeschweißte Tüte Haribo Goldbären. In ihr enthalten sind pro Packung 1/3 rote und jeweils 1/6 grüne, gelbe, orangefarbene und weiße Goldbären. Gold sind sie also keinesfalls alle, allerdings haben sie durch das gemeinsame Leben in der Haribotüte goldene Chancen auf eine goldene Zukunft. Warum? Das ist so: Inklusion bedeutet „Enthalten sein“ oder „Einschluss“. Das heißt, dass die Produzenten der Goldbären von Anfang an rote, grüne, gelbe, orangefarbene und weiße Goldbären herstellten und sie in einer Tüte einschließen.
In einer Tüte Haribo sind also sehr unterschiedliche aussehende Goldbären enthalten. Doch nicht nur durch die Farbkomposition ergeben sich Unterschiede, auch vom Geschmack her grenzen sie sich eindeutig voneinander ab. Die Form, die Konsistenz und das Innenleben eines Goldbären sind einzigartig. Im Grunde gleicht kein Goldbär dem anderen, auch wenn es vordergründig erst einmal anders wirkt. Das hat viele Vorteile und stellt einen großen Gewinn für alle Goldbären dar. Denn so lernen sich die verschiedenen Goldbären kennen und wissen von den Nöten, Freuden und Ängste der anderen. Sie können sich besser gegenseitig helfen. Zum Beispiel unterstützen die anderen Goldbären die weißen Goldbären, die beim Kunden mit Abstand am unbeliebtesten sind. Aber auch andere Goldbären brauchen manchmal Unterstützung und andere wollen unbedingt auch mal Unterstützer sein. Das wechselt von Tüte zu Tüte.
Die Goldbären akzeptieren sich gegenseitig und haben gelernt, dass es Spaß macht, bunt zu sein. So wird es nie langweilig und das Tolle ist, keiner wird in einer Haribo-Tüte ausgeschlossen. Niemand, kein Haribo-Fabrikant auf der Welt würde jemals auf die schändliche Idee kommen, rote, grüne, gelbe, orangefarbene und weiße Goldbären zu trennen und sie separat in die Tüten einzusortieren. Denn sie gehören zusammen. Wer eine Tüte Haribo-Goldbären kauft, der verlässt sich auf die bunte Mischung. Gäbe es Tüten mit nur einer Gummibärensorte, wäre es für den enttäuschten Kunden viel Arbeit, wenn er zu Hause die aussortierten Goldbären wieder zusammen bringen müsste. Und wer weiß ob sich die unterschiedlichen Goldbären dann überhaupt noch verstehen, sich gegenseitig unterstützen und akzeptieren? Auch wenn sie aus ein und derselben Fabrik stammen, sind sie sich durch das unterschiedliche Tüten-Leben fremd geworden. Ein Aufeinanderzugehen ist nun viel schwieriger und die unbeliebten weißen Goldbären werden wohlmöglich gar nicht mehr unterstützt, dafür werden sie erst ausgegrenzt und dann vergessen.
Durch die Inklusion in der Haribo-Tüte haben alle Goldbären die Chance, gekauft und gegessen zu werden. In der bunten Haribo-Tüte steckt viel Potential. Das ergibt sich aus der Vielfalt. Überzeugen kann sich jeder selbst beim Verzehr definitiv inklusiver Goldbären. In diesem Sinne macht Haribo tatsächlich Kinder froh und Erwachsene ebenso.
Bild von: Jasmin Lehmann / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz (by)
Quelle ist von inklusionsfakten.de