Landestagung 2019 des BBSB e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Wir, der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e. V., vertreten die Interessen der über 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich beeinträchtigten Menschen in Bayern. Wir gestalten ihre Zukunft.“
Mit diesen Worten eröffnete die amtierende Landesvorsitzende des BBSB e. V., Judith Faltl, die Lan-destagung des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V. in Augsburg.

Die Landestagung ist das höchste Gremium des Vereins. Zu diesem Gremium gehören die Delegierten der Bezirksgruppen, die Ehrenvorsitzenden, die Ehrenmitglieder, der Landesvorsitzende, der stellver-tretende Landesvorsitzende und die weiteren Mitglieder des Landesvorstandes, die Bezirksgruppenleiter, der Sprecher und zwei stellvertretende Sprecher des Forums Arbeit und Beruf, die Referenten und die korrespondierenden Mitglieder.

Judith Faltl, Landesvorsitzende, Dr. Stefan Insam, stellvertretender Landesvorsitzender, Steffen Erz-graber, Landesgeschäftsführer Verbands- und Sozialpolitik, Christian Scherm, Landesgeschäftsführer Finanzen und Administration, stellen den Tätigkeitsbericht des Vereins für die Jahre 2015-2019 vor.

Ein Erfolg, der einen langen Atem brauchte, und weiteres – über die Weiterentwicklung des Bayerischen Blindengeldgesetzes
Steffen Erzgraber spricht in seinem ersten Vortrag über das Engagement des BBSB für die Weiter-entwicklung des Bayerischen Blindengeldgesetzes und damit die Verbesserungen des Nachteilsaus-gleiches für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen.

Kunstwörter und Zwei, die sich gefunden haben – Blickpunkt Auge-Beratungsangebot des BBSB
Judith Faltl beschreibt die Entwicklung der Beratungsmarke Blickpunkt Auge. Sie merke, wie wichtig dieses Angebot für die Menschen sei, denn in den Beratungen vermitteln die Beraterinnen und Berater, die selbst betroffen sind, Zuversicht und Perspektive. „Wir können stolz darauf sein zu zeigen, dass man mit einer Sehbehinderung gut leben kann. Schließlich haben wir das in den letzten 100 Jahren bewiesen“, sagt Faltl.

Die Chefsache und ein heißer Sommer – Schulische Inklusion
Steffen Erzgraber spricht über die Fortschritte aber auch über das, was im Bereich schulische Inklusion noch notwendig ist. Der Verein fordert weiterhin gleiche Bildungschancen für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler. Langfristig gesehen muss Bildung so ausgestaltet sein, dass sie ohne Hilfsmittel und Hilfskräfte auskommt.
Partnerschaften und Paradigmenwechsel für Barrierefreie Umwelt und Verkehrsraumgestaltung

Dr. Stefan Insam spricht über bestehende und neue Partnerschaften des Vereins für den Einsatz für Barrierefreie Umwelt und Verkehrsraumgestaltung. Besonders hebt er das Projekt Fachassistenz Barrierefreiheit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hervor. Dr. Insam beschreibt es als Win-Win-Situation: Der Verein erhält kompetente Unterstützung für das Team Barrierefreiheit, die Studierenden können ihr praktisches Wissen über Barrierefreiheit in der Umwelt- und Verkehrs-raumgestaltung im Studium und im Beruf einsetzen. Und die Städteplaner gelangen frühzeitig an Wissen zu den Schwierigkeiten für blinde und sehbehinderte Menschen bei der Orientierung im öffentlichen Raum.
Besonders wichtig sei der Paradigmenwechsel in der Zusammenarbeit mit der Münchner Verkehrs-gesellschaft (MVG): Man habe in der MVG verstanden, dass sie als Anbieter mehr für Barrierefreiheit und die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen tun müsse. So werden jetzt beispielsweise Nutzerschulungen angeboten oder an einer Modernisierung des Leitsystems in der Münchner U-Bahn gearbeitet. Besonders wichtig ist die geplante Einführung von Bahnsteigtüren in der U-Bahn. Eine Forderung, die der BBSB bereits vor einigen Jahren an die MVG herangetragen hat.

Zahlen und Zahlen
Christian Scherm stellt dar, wie sich der Verein und das Aura Hotel Saulgrub in finanzieller Hinsicht in den vergangen vier Jahren entwickelt haben. Meilensteine für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit sind u.a. die Optimierung der Immobilienverwaltung, der Ausbau des Fundraisings und die Teilnahme an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, deren Unterzeichner sich verpflichten, offenzulegen, welche Ziele ihre Organisation verfolgt, woher die Mittel stammen, wie sie verwendet werden, und wer darüber entscheidet und diese Informationen klar strukturiert und leicht auffindbar auf die Website zu stellen. Diese Transparenz sei besonders für potenzielle Förderer wichtig.

Vertrauen und Menschen mit stolzem Blick auf das Erreichte
Judith Faltl blickt in ihrem Vortrag stolz auf die Arbeit des BBSB in den vergangen vier Jahren: Bei-spielsweise wurden 31.000 Beratungen innerhalb des Blickpunkt Auge-Angebots durchgeführt, das Aura Hotel Saulgrub wurde wirtschaftlich auf festere Beine gestellt, Umstrukturierungen in der beruflichen Reha vorgenommen usw.
Besonders stolz kann der BBSB darauf sein, dass es ihm gelungen ist, die Sichtbarkeit in der Politik zu erhöhen. In den vergangenen Jahren folgte der Verein Einladungen des ehem. Bayerischen Minister-präsidenten Horst Seehofer, des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und der Ministerin für Digitalisierung Judith Gerlach. Über 34 Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen hat der Verein in den vergangenen 4 Jahren abgegeben. Dies zeige, welches Gewicht die Blinden- und Seh-behindertenselbsthilfe in Bayern habe.

Judith Faltl dankt in ihren Schlussworten ihren Vorstandskollegen Franziska Weigand, Karl Depner, Thomas Krämer, Bruder Elija Morbach, Gerd Schopp, Dr. Stefan Insam. Und allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat und der Schwerbehindertenver-tretung. Sie stehen für das Motto des BBSB e.V.:

„Wir beraten und begleiten Menschen. Wir gestalten Zukunft.“

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