So läuft die EM-Auslosung für die EURO 2020

Die Auslosung der EURO 2020 wird kompliziert wie nie. Welche deutschen Gegner möglich – und welche schon ausgeschlossen sind: Ein Überblick über das Prozedere.

Wann die EM-Auslosung stattfindet? Dass vor dem Turnier 2020 schon diese simple Frage problematisch ist, fasst das ganze Chaos gut zusammen, das die UEFA mit ihrem Mischmasch aus Nations League, Play-offs und einem EM-Turnier in zwölf verschiedenen Ländern angerichtet hat: Die Auslosung gibt es diesmal nämlich womöglich gar nicht. Fangen wir also mit einer leichteren Frage an.

Wer qualifiziert sich für die EM 2020?

Wie schon 2016 nehmen 24 Mannschaften an der EM-Endrunde teil, sie werden auf sechs Vierer-Gruppen aufgeteilt. Über die reguläre EM-Qualifikation qualifizierten sich 20 Teams, jeweils die Gruppenersten und -zweiten. Die restlichen vier Plätze werden über Play-offs vergeben.

Wer ist bereits für die EM qualifiziert?

20 Nationen haben ihre Tickets bereits gelöst: Deutschland, England, Tschechien, Ukraine, Niederlande, Kroatien, Spanien, Schweden, Polen, Österreich, Frankreich, Türkei, Belgien, Russland, Italien, Finnland, Titelverteidiger Portugal, Dänemark, die Schweiz und als letztes Team am Dienstagabend Wales. Ein Gastgeberland ist diesmal nicht automatisch qualifiziert, bei der EURO 2020 gibt es ja gleich zwölf.

Wie ergattert man einen Play-off-Platz?

Diesmal bekommt kein Gruppendritter eine letzte Chance, vielmehr werden die vier Plätze über die Nations League von 2018 vergeben. Pro Nations-League-Liga (A, B, C, D) spielen die jeweiligen vier Gruppensieger einen weiteren EM-Teilnehmer aus.

Zu den 16 Mannschaften, die über die Play-offs um ein EM-Ticket spielen, gehören:

– Weg A: Island, Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn

– Weg B: Bosnien und Herzegowina, Nordirland, Slowakei, Irland

– Weg C: Schottland, Norwegen, Serbien, Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn

– Weg D: Georgien, Nordmazedonien, Kosovo, Weißrussland

Ein Losverfahren am kommenden Freitag (22. November 2019) wird darüber entscheiden, wer aus dem Quartett Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn den freien Platz in Weg C einnimmt und sich auf ein Duell mit Schottland freuen darf. Die restlichen drei Teams werden ihr Glück über Weg A suchen.

Wie sehen die Töpfe bei der EM-Auslosung aus?

Es wird vier Töpfe geben, die streng nach der „Rangliste der European Qualifiers“ aus den 20 Gruppenersten und -zweiten der Qualifikation gebildet und den vier Play-off-Sieger gebildet werden, wobei die vier Play-off-Sieger allesamt dem vierten Topf angehören. Angesichts des Quali-Modus wissen schon etliche Mannschaften, in welcher Gruppe sie spielen.

Welche Gruppe gehört zu welchem Austragungsort?

Gruppe A: Italien (Stadio Olimpico, Rom), Aserbaidschan (Olympiastadion, Baku)

Gruppe B: Russland (St.-Petersburg-Stadion), Dänemark (Parken-Stadion, Kopenhagen)

Gruppe C: Niederlande (Johan Cruijff ArenA, Amsterdam), Rumänien (National Arena, Bukarest)

Gruppe D: England (Wembley, London), Schottland (Hampden Park, Glasgow)

Gruppe E: Spanien (San Mames, Bilbao), Irland (Dublin Arena)

Gruppe F: Deutschland (Allianz-Arena*, München), Ungarn (Ferenc-Puskas-Stadion, Budapest) (*Bei der EM wird das Stadion „Fußball Arena München“ heißen)

Was bedeutet das alles für Deutschland?

Die DFB-Elf wird automatisch Gruppe F zugeordnet und hat sich durch das 6:1 gegen Nordirland zum Abschluss den Gruppensieg gesichert. Die DFB-Elf spielt sicher ihre drei Gruppenspiele in München, zudem wird in Bayerns Landeshauptstadt noch ein Viertelfinale ausgetragen (in dem allerdings weder der Erste noch der Zweite der Gruppe F spielen wird).

Auf wen kann Deutschland in der EM-Vorrunde nicht treffen?

Klar ist schon jetzt: Mit Ausnahme von Ungarn ist ein Duell mit einem anderen Gastgeberland während der Gruppenphase ausgeschlossen – Italien, Russland, Dänemark, Niederlande, Rumänien, England, Schottland, Spanien und Irland sind keine möglichen Gruppengegner. Aserbaidschan wird die EM ohnehin definitiv verpassen.

Und welche Gegner wären wahrscheinlich?

Sollte sich neben Deutschland die Ungarn über die Play-offs qualifizieren, treffen sie sicher in der Gruppe F in München auf das Löw-Team. Die weiteren möglichen Gegner könnten allerdings richtige Brocken werden. In der Gruppe F geht es gegen ein Team aus dem Topf 2 (Frankreich, Polen, Schweiz oder Kroatien) und ein Team aus Topf 3 (Portugal, Türkei, Österreich, Schweden oder Tschechien).

Und wann ist jetzt die Auslosung?

Nun, am 30. November 2019 – 18:00 Uhr werden 20 der 24 Mannschaften auf die sechs Gruppen verteilt. Gleichzeitig müssen die vier Gewinner der Play-offs im Nachhinein noch integriert werden. Die Play-offs werden am 26. März 2020 (Halbfinale) und 31. März 2020 (Finale) ausgespielt.

Deutschland spielt dreimal in München – Wer schon sicher in welcher EM-Vorrunden-Gruppe ist

Wer trifft bei der EM 2020 auf wen? Schon vor der Auslosung der EM-Endrunde am 30. November füllen sich die Vorrundengruppen. Da sich die Ungarn am Dienstag nicht direkt qualifizierten, hat die deutsche Nationalmannschaft bei der EM drei Heimspiele in München sicher. Ein Überblick.

24 Mannschaften nehmen an der EM 2020 teil und werden bei der Auslosung am 30. November 2019 in Bukarest auf die sechs Vorrundengruppen verteilt. Manches steht aber schon vorher fest. Weil es diesmal gleich zwölf Gastgeber gibt und jeder, sofern qualifiziert, die Chance haben soll, Gruppenspiele in der Heimat auszutragen, hat die UEFA jede der sechs Gruppen jeweils zwei Ländern zugeordnet. Qualifiziert sich ein Gastgeberland, landet es also automatisch in der zugehörigen Vierergruppe.

So sehen bisher die Gruppen aus

Gruppe A: Italien, Team aus Topf 2, Team aus Topf 3, Wales oder Finnland – Spielorte: Rom und Baku

Gruppe B: Belgien, Russland, Dänemark, Wales oder Finnland – Spielorte: St. Petersburg und Kopenhagen

Gruppe C: Ukraine, Niederlande, Team aus Topf 3, Team aus den Play-offs Weg A, C oder d – Spielorte: Amsterdam und Bukarest

Gruppe D: England, Team aus Topf 2, Team aus Topf 3, Team aus den Play-offs Weg C oder D – Spielorte: London und Glasgow

Gruppe E: Spanien, Team aus Topf 2, Team aus Topf 3, Team aus den Play-offs Weg B – Spielorte: Bilbao und Dublin

Gruppe F: Deutschland, Team aus Topf 2, Team aus Topf 3, Team aus den Play-offs Weg A, C oder D – Spielorte: München und Budapest

So sehen bisher die Töpfe für die Auslosung aus

Topf 1: Alle Teams aus diesem Topf sind bereits fix auf Gruppen verteilt

Topf 2: Frankreich, Polen, Schweiz, Kroatien sowie die bereits verteilten Gastgeber Russland und Niederlande

Topf 3: Portugal, Türkei, Österreich, Schweden, Tschechien sowie der bereits verteilte Gastgeber Dänemark

Topf 4: Ungarn spielt als möglicher Gastgeber der Gruppe F in den Playoffs. Allerdings ist offen, in welchem Weg. Der Weg, in dem Ungarn spielt, führt aber sicher in die Gruppe mit der deutschen Nationalelf.

Die vier verbliebenen EM-Tickets werden Ende März 2020 unter 16 Bewerbern vergeben – es wird ein Halbfinale und ein Finale geben.

Kompliziert und fragwürdig: So werden die letzten vier EM-Tickets vergeben

Die letzten vier Tickets für die EM 2020 werden auch diesmal wieder über Play-Offs vergeben. Diesmal erhalten allerdings keine Gruppendritten mehr die Chance zur Qualifikation, vielmehr werden die vier Plätze über die Nations League 2018 vergeben. Eine komplizierte – und sportlich fragwürdige – Angelegenheit.

Die vier Gruppensieger jeder Nations-League-Staffel (A, B, C, D) spielen einen weiteren EM-Teilnehmer aus. So weit, so gut. Kompliziert wird es, wenn ein Nations-League-Gruppensieger sich bereits über die reguläre EM-Qualifikation für die Endrunde qualifiziert hat. Dann rutschen weitere Teams nach. Das führt zu der sportlich fragwürdigen Situation, dass selbst Nations-League-Gruppenletzte noch eine Chance erhalten können. Oder gar Teams aus einer unteren Liga. Denn angesichts des seit 2016 auf 24 Teams aufgeblähten EM-Teilnehmerfeldes ergibt es sich, dass von den 16 Mannschaften der Nations-League-Liga A fast alle bereits qualifiziert sind. Genauer gesagt: alle bis auf Island! Auch aus der Nations-League-Liga B schaffte es fast die Hälfte zur EURO 2020. Hinzu kommt: Gruppensieger können nicht in eine Play-off-Gruppe kommen, in der sich Mannschaften aus einer höheren Liga befinden. Somit rücken dann schlechter platzierte Teams auf (Kriterium ist hierbei das Nations-League-Ranking der UEFA). Pro Play-off-Pfad soll laut UEFA zudem möglichst maximal einer der zwölf EURO-Gastgeber spielen. Die Play-offs, die nicht wie bislang gewohnt in Hin- und Rückspiel, sondern in nur einer Partie entschieden werden, finden Ende März 2020 statt. Im Halbfinale (26. März 2020) treffen das höchstplatzierte Team eines jeden Weges auf das viertplatzierte sowie das zweit- auf das drittplatzierte. Das höher platzierte Team hat jeweils Heimrecht. Die Gastgeber der Play-off-Finals werden am Freitag (22. November 2019) ausgelost.

So stellen sich die Wege A, B, C und D vor der Auslosung am Freitag (22.November 2019) dar:

– Weg A: Island, Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn*

– Weg B: Bosnien und Herzegowina, Nordirland, Slowakei, Irland

– Weg C: Schottland, Norwegen, Serbien, Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn*

– Weg D: Georgien, Nordmazedonien, Kosovo, Weißrussland

* Ein Losverfahren am kommenden Freitag (22. November 2019) wird darüber entscheiden, wer aus dem Quartett Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn den freien Platz in Weg C einnimmt und sich auf ein Duell mit Schottland freuen darf. Die restlichen drei Teams werden ihr Glück über Weg A suchen.

Fest stehen derzeit die Play-offs in Weg B und Weg D. Die Halbfinalspiele lauten Georgien-Weißrussland sowie Nordmazedonien-Kosovo. In Weg C ist bislang das Duell Norwegen-Serbien sicher. Schottland hat auf jeden Fall ebenfalls Heimrecht und wird auf Bulgarien, Israel, Rumänien oder Ungarn treffen. In Weg B genießt Bosnien-Herzegowina Heimrecht im Halbfinale gegen Nordirland. Irland muss derweil in der Slowakei sein Heil suchen. Die Halbfinals finden am 26. März 2020 statt (Anstoßzeit ist regulär um 20.45 Uhr, für besondere Fälle steht 18 Uhr als Ausweichzeit zur Verfügung). Die vier Finalpaarungen sind für den 31. März 2020 terminiert (Anstoßzeiten werden analog zu den Halbfinals gehandhabt).

Besonderheit

Es wird noch komplizierter, weil sich Ungarn nicht direkt qualifiziert hat. Noch komplizierter wurde es, weil Ungarn in Gruppe E am Dienstagabend sein „Endspiel“ in Wales verloren hat (0:2) und damit ein weiterer Gastgeber in den Play-offs an den Start gehen muss. Somit ist es – vorbehaltlich weiterer Eingriffe durch die UEFA – nicht mehr möglich, dass pro Play-off-Weg nur ein Gastgeber spielt. Deshalb werden Ungarn und Rumänien entweder beide in Weg A oder einer von beiden, je nach Los, in Weg C (mit Schottland) spielen.

Alles klar?

Quellen:

https://www.kicker.de/760420/artikel

https://www.kicker.de/762405/artikel/deutschland_spielt_dreimal_in_muenchen_wer_schon_sicher_in_welcher_em_gruppe_ist

https://www.kicker.de/762921/artikel/kompliziert_und_fragwuerdig_so_werden_die_letzten_vier_em_tickets_vergeben