Anwendungen für Wiener Kalk: natürliches Scheuermittel ersetzt viele

Spezialprodukte
Einmal Wiener Kalk, immer Wiener Kalk – Liest man sich die
Produktbewertungen im Internet zum traditionellen Scheuerpulver Wiener Kalk
durch, bekennt sich eine ganze Anhängerschaft zu diesem natürlichen
Putzmittel für empfindliche und glänzende Flächen. Zu Recht, denn das
universelle Hausmittel macht zahlreiche Spezialprodukte und Reinigungsmittel
überflüssig!
Hier erfährst du alles über die Inhaltsstoffe und Einsatzmöglichkeiten des
mineralischen Scheuermittels, das nicht nur Silber zum Glänzen bringt,
sondern auch Fettschmutz, Kalkränder und Eingebranntes mühelos entfernt.

Tipp: Eierschalen sind in ihrer chemischen Zusammensetzung dem Wiener Kalk
sehr ähnlich. Deshalb eignen sie sich genauso gut für fast alle hier
beschriebenen Anwendungen, wenn sie mit einem Mörser oder in einer
Gewürzmühle zu einem sehr feinen Pulver zermahlen werden – besonders
praktisch, wenn man nur eine kleine Menge Scheuermittel braucht.

Wiener Kalk: Nur natürliche Inhaltsstoffe
Obwohl das Putzmittel aus Dolomitmehl bereits seit Generationen für starke
Reinigungskraft und strahlenden Glanz auf glatten Flächen steht, ist Wiener
Kalk zunehmend in Vergessenheit geraten. Der Name des Scheuerpulvers rührt
vom altmodischen Begriff “wienern” her, der früher anstatt “polieren”
verwendet wurde. Da die Rezeptur des Wiener Kalks nicht geschützt ist,
existieren verschiedene Produkte auf dem Markt. Es kann in Apotheken, meist
in Form von Dolomitmehl, oder online bezogen werden.
Während zum Beispiel die Hersteller Pure Nature und Christiane Hinsch Wiener
Kalk aus 100 Prozent gemahlenem Dolomitstein (Calzium-Magnesium-Carbonat)
anbieten, besteht Schmitzols Wiener Kalk aus einer Zusammenstellung aus den
Mineralien Kaolinit und gemahlenem Quarz. Jedes der drei
Wiener-Kalk-Produkte dient zur Reinigung ohne Rückstände in Natur und
Abwasser.
Wiener Kalk: Vorteile und Einsatzmöglichkeiten
Wiener Kalk ist in der Natur vollkommen unschädlich, denn er besteht nur aus
Gesteinsmehl. Da er ohne aggressive Inhaltsstoffe auskommt, ist er schonend
zur Haut und zu vielen unterschiedlichen Materialien. Zudem hinterlässt das
Scheuermittel keine Kratzer, sondern verschließt offene Poren und kleine
Makel. Auf diese Weise haftet der Schmutz weniger, und die Flächen bleiben
länger sauber.
Wiener Kalk kommt für viele unterschiedliche Anwendungsbereiche infrage:
Glänzende Flächen wie Edelstahl, Gold, Silber, Platin, Messing und Kupfer
können mit dem weißen Pulver gereinigt und auf Hochglanz poliert werden.
Er eignet sich für alle Glasflächen wie Spiegel, Glaskeramik-Kochfelder oder
Glasscheiben von Kaminöfen.
Er säubert Porzellan, Keramik, Emaille, Waschbecken und Badewannen, Fliesen,
Kunststoffe wie Gartenmöbel und lackierte Flächen wie Tür- und
Fensterrahmen.

Wiener Kalk zum Reinigen und Polieren
Das ökologische Putzmittel wird wie ein Scheuerpulver verwendet, nur mit dem
Unterschied, dass die gereinigten Flächen, vor allem Edelmetalle und
Edelstahl, mit dem anschließenden “Wienern” auf Hochglanz poliert werden
können.
So wird Wiener Kalk pur angewendet:
1. Wiener Kalk auf ein feuchtes Tuch oder direkt auf die befeuchtete
Verunreinigung geben und die verschmutzten Stellen mit dem Pulver in
kreisenden Bewegungen einreiben.
2. Falls Schmutz und Reste des Scheuermittels nicht bereits vollständig
mit dem Tuch aufgenommen wurden, können sie mit klarem Wasser abgespült oder
abgewischt werden.
3. Die gereinigten Stellen mit einem trockenen sauberen Tuch
nachpolieren.

Wiener Kalk bei hartnäckigen Verschmutzungen
Da Wiener Kalk keine waschaktiven Substanzen enthält, kann dem Putzmittel
bei hartnäckigen Verschmutzungen entfettende Seife, beispielsweise selbst
gemachtes Spülmittel, kalklösende Zitronensäure (erhältlich in Drogerien
oder online) beziehungsweise Essigessenz hinzugegeben werden.

Die folgenden Mengenangaben können je nach Bedarf proportional vervielfacht
werden.
Mit Wiener Kalk fettigen Schmutz beseitigen
Um mit Wiener Kalk anhaftendes, altes oder sogar schon verkrustetes Fett zu
entfernen, gibt man einen Klecks Spülmittel und einen Teelöffel des Pulvers
auf den zu reinigenden Gegenstand und arbeitet das Gemisch in kreisenden
Bewegungen ein. Anschließend wieder mit klarem Wasser nachwischen und mit
einem trockenen Tuch polieren.

Tipp: Eine Scheuermilch mit Wiener Kalk auf Vorrat zuzubereiten, geht sehr
schnell: Einfach so viel Spülmittel mit dem Pulver in einer Schüssel
verrühren, bis eine dickliche, aber noch flüssige Mischung entstanden ist.
Die selbst gemachte Scheuermilch kann beispielsweise in die leere Flasche
eines aufgebrauchten Spülmittels gefüllt und damit praktisch dosiert werden.

Kalkrückstände, beispielsweise auf Fliesen, Duscharmatur oder Waschbecken,
lassen sich mit einer angerührten Mischung aus zwei Teilen Wiener Kalk mit
einem Teil Zitronensäure beziehungsweise aus zwei Dritteln Wiener Kalk und
einem Drittel Essigessenz beseitigen.

Hinweis: Säurehaltige Putzmittel eignen sich nur auf solchen Untergründen,
die dagegen beständig sind. Marmor und andere Natursteinarten sollten damit
lieber nicht behandelt werden. Wenn du unsicher bist, empfiehlt sich ein
Test an unauffälliger Stelle.
Eingebranntes mit Wiener Kalk lösen
Auch Eingebranntes in Pfannen, Töpfen oder auf dem Cerankochfeld lässt sich
mit dem traditionellen Putzmittel entfernen. Dafür reicht es, das
Kochgeschirr mit etwas Wasser zu füllen, sodass der Boden gerade eben
bedeckt ist, und ein bis zwei Teelöffel des Wiener Kalks dazu zu geben. So
lange einwirken lassen, bis sich das Eingebrannte mit einem Schwamm
wegwischen lässt. Abhängig davon, wie stark das Kochgeschirr eingebrannt
ist, kann dies bis zu zwei Stunden dauern. Eingebranntes auf dem Herd wird
in gleicher Weise mit einer dünnen Paste aus Wasser und Wiener Kalk bedeckt
und anschließend bearbeitet.

Fliesenfugen mit Wiener Kalk aufhellen
Verschmutzte und verfärbte Fugen zwischen den Fliesen werden wieder so hell
wie vorher, wenn sie mit Wiener Kalk gereinigt werden. Dafür wird das Pulver
mit etwas Wasser vermischt, bis ein zäher Brei entstanden ist, der in den
Fugen haftet. Nach kurzer Einwirkzeit (10-15 Minuten) mit klarem Wasser
abspülen.

Quelle: Smarticular