Eswar einmal ein Stern der hell und strahlend im All leuchtete.

vonBarbara Pronnet

Eswar einmal ein Stern der hell und strahlend im All leuchtete.
Um ihn herum waren unzählige andere Sterne, so viele, dass er nichtwusste wo
es anfing und aufhörte. Jeder dieser Sterne war so weitweg von dem anderen.
Sie wussten nichts voneinander. Jeder warallein im großen dunklen Nichts.
Es verging eine Ewigkeit und er merkte dass sein Glanz langsamverblasste.
Bald werde ich sterben und mein Licht wird verschwinden und niemandwird mich
vermissen. Es gibt so viele andere. Der Verbleib eineseinzelnen zählt nicht.
Dieser Zustand machte ihn sehr traurig und ersah keinen Sinn mehr in seiner
Existenz.

Weit imdunklen Nichts war ein Planet der so blau war wie kein anderer
inseiner Galaxie. Der Stern fand, dass er wunderschön aussah. Er hatteetwas
Magisches, Einzigartiges an sich. Mutter Sonne strahlte aufihn und er drehte
sich im Kreis und ließ sich wärmen. Auch er warallein auf sich gestellt, die
anderen Planeten waren zu weit weg.Wir sind alle allein dachte der Stern,
allein im Universum.

Auf demblauen Planeten, weit weg von dem Stern, in einem Haus unter demDach
saß ein kleines Mädchen und sah aus dem Fenster. Siebeobachtete den
Sternenhimmel. Es war klar heute Nacht, die Sternefunkelten um die Wette.
Es war der Abend vor Weihnachten. Eigentlich habe ich alles, freutesich das
Mädchen, ich habe tolle Eltern und wohne in einem schönenHaus. Wir sind
gesund und ich habe viele Freunde. Ich bin wirklichglücklich. Morgen bekomme
ich Geschenke. Am meisten würde ich mirwünschen, dass jetzt in dem Moment
ein Zeichen kommt von Gott. Derfreut sich sicher auch dass morgen wieder
Weihnachten ist und dieMenschen zumindest an dem Tag ein bisschen netter
sind miteinander.Das wäre schön, dachte sie.

Der Sternfühlte seine Zeit war gekommen. Ich werde mich jetzt auf den
Wegmachen und eins werden mit der unendlichen Dunkelheit im ewigenNichts. Er
ließ sich fallen und zog einen langen hellen Schweifhinter sich her. Wie ein
Lichtwesen zog er durch das All und spürteplötzlich eine tiefe Zufriedenheit
und Erlösung in sich.

Daskleine Mädchen auf der Erde sah diese wunderschöne Sternschnuppe.Sie war
so hell und herrlich anzusehen. Sie zog wie ein Glitzerbanddurch die
schwarze Nacht.

„Fröhliche Weihnachten, lieber Gott“ lachte das kleine Mädchen undklatschte
begeistert in die Hände. Mein Wunsch ging in Erfüllung.Ich muss einfach nur
fest daran glauben und genau hinsehen, dannsehe ich auch im dunklen Nichts
ein Zeichen der Hoffnung.
Ich danke dir.