aber doch ein wenig anders wird Weihnachten in Dänemark gefeiert. So gibt es
zwar auch in Dänemark Weihnachtsmärkte und -bäume sowie Lichterketten, aber
auch einige ganz eigene Traditionen werden gepflegt, wie zum Beispiel das
Luciafest und die als Nisser bekannten Weihnachtskobolde.
Weihnachtsbaumschmuck
Weihnachtskobolde und Luciafest stimmen in Dänemark auf das Fest der Liebe
ein. (Bild: mirpic – Fotolia)
Weihnachtliche Kobolde und andere Dekorationen
Die kleinen Weihnachtskobolde “Nissen” kann man in jeder Wohnung in Dänemark
finden. In ländlichen Regionen bewahrt man auch immer noch die Tradition,
den Kobolden Milchreis auf den Dachboden zu stellen. Denn wenn man einen
Nissen nicht gut behandelt, spielt er Streiche mit einem und kümmert sich
nicht wie gehabt um die Haustiere oder beschützt das Grundstück.
Anders als die Weihnachtskobolde ist das Weihnachtsherz, dänisch Julehjerte,
auch in Deutschland bekannt und wird oft von kleinen Kindern gebastelt. Man
nimmt Glanzpapier, traditionellerweise in Weiß und Rot, und flechtet es so,
dass kleine Quadrate auf dem Herzen zu sehen sind.
Der kleine Heiligabend
In Dänemark zündet man am ersten Dezember eine Kerze mit 24 Strichen zum
ersten Mal an. Jeder Strich steht dabei für einen Tag. Wenn die Kerze schon
zur Hälfte herunter gebrannt ist, wissen alle, dass das Luciafest vor der
Tür steht. Denn am 13. Dezember trägt die älteste Tochter ein weißes Gewand
mit einem roten Gürtel und trägt Kerzen auf dem Kopf. Hinter ihr reihen sich
noch andere Mädchen mit Kerzen in den Händen und manchmal noch
Sternenknaben, Pfefferkuchenmännchen und Wichte. Das Fest beginnt am Morgen
in der Familie und wird dann auf der Arbeit, in Schulen und im Kindergarten
fortgeführt.
Wenn die Kerze am 23. Dezember schon fast niedergebrannt ist, schmückt die
dänische Familie in aller Ruhe den Weihnachtsbaum und nascht schon die
Plätzchen. Im Fernsehen gibt es ebenfalls einen Weihnachtskalender, bei dem
vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend 24 Teile einer Weihnachtsserie (The
Julekalender) ausgestrahlt werden. Der Weihnachtsmann nennt sich in Dänemark
übrigens Julemand und kommt aus Grönland.
Eine gemeinnützige Idee zu Weihnachten hatte der Postbeamte Einar Holbøll im
Jahr 1904 und seitdem wird jedes Jahr im November eine neue Briefmarke
gedruckt. Der durch diese Julemærke zusammengetragene Erlös wird für
wohltätige Projekte eingesetzt. Zehn Briefmarken bekommt man schon für zehn
Dänische Kronen, was umgerechnet 1,34 Euro entspricht.
Weihnachtsschmaus und andere Leckereien
Ein typisches Getränk auf dänischen Weihnachtsmärkten ist Gløgg, eine Art
Glühwein, der aus Rotwein und Aquavit mit Gewürzen, Mandeln und Rosinen
hergestellt wird. Ein anderes alkoholisches Getränk ist das Weihnachtsbier.
Es darf „erst“ nach dem J-Dag Anfang November ausgeschenkt werden und dieser
Tag wird landesweit groß gefeiert.
Das Weihnachtsessen zu Heiligabend besteht meistens aus Fleisch, entweder
Gans, Ente, Pute oder Schwein, und dazu Rotkohl und in Zucker angebratene
Kartoffeln. Als Dessert dient Milchreis mit Sahne und Kirschsoße. In dem
großen Topf befindet sich eine ganze Mandel und wer diese in seiner Schüssel
hat, bekommt das Mandelgeschenk. Meist ist dies ein Schwein aus Marzipan
oder ein anderes kleines Geschenk.