[PRO RETINA News] AMD: Mediterrane Ernährung könnte Risiko senken

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Mediterrane Ernährung kann Risiko für Altersabhängige Makuladegeneration
(AMD) senken

Rechtzeitig zur Umsetzung der guten Vorsätze für das Jahr 2020 erreichte
und die Kenntnis über die Ergebnisse einer in der US-Fachzeitschrift
„Ophthalmology“ veröffentlichten Studie, die die sogennante Mediterrane
Ernährung im Zusammenhang mit u.a. der Altersbedingten Makuladegeneration
untersuchte. Sie kommt zu dem Schluß, dass diese Ernährungsform das Risiko
für eine AMD senken kann. Auch die Risiken für andere Augenerkrankungen
sollen durch einen bewussten Lebensstil positiv beeinflusst werden können.

Mediterrane Ernährung: Gemüse, Fisch und Olivenöl

Wer viel Gemüse, Fisch, Olivenöl, aber nur wenig Fleisch, Milchprodukte
oder Wein zu sich nimmt, erleidet demnach seltener eine Verschlechterung des
zentralen Sehens durch eine AMD. Weitere Studien zeigen, dass eine gesunde
Ernährung auch dazu beitragen kann, Augenerkrankungen wie dem Grünen und
dem Grauen Star (Glaukom und Katatakt) vorzubeugen.

In einer Studie haben Wissenschaftler jetzt untersucht, welche Auswirkungen
die Art der Ernährung auf die Entwicklung einer altersabhängigen
Makuladegeneration (AMD) hat. Dabei werteten sie Daten zu den Essgewohnheiten
und dem Gesundheitszustand der Augen von fast 5.000 Patienten aus. Sie fanden
heraus, dass Menschen, die regelmäßig viel Gemüse, Fisch und Olivenöl zu
sich nahmen, seltener an AMD erkrankten als Menschen mit einem hohen Konsum
an Fleisch, Milchprodukten und Alkohol. „Das persönliche Risiko, an einer
AMD zu erkranken, hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise
genetischer Veranlagung, Umwelteinflüssen oder dem Lebensstil. Auch die
Ernährung spielt dabei eine Rolle,“ sagt Professor Dr. Frank Holz,
Direktor der Universitätsaugenklinik Bonn und Vorsitzender der Stiftung
Auge.

Der Experte betont, dass sich um die Wirkung bestimmter Nahrungsmittel auf
die Augen viele Mythen ranken. „Allgemein kann man durch den Konsum eines
bestimmten Lebensmittels die Sehkraft der Augen nicht direkt beeinflussen.
Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung aus natürlichen Zutaten in
Kombination mit regelmäßiger Bewegung hilft jedoch dabei, die Funktion der
Augen intakt zu halten und gewissen Augenerkrankungen vorzubeugen“, so
Professor Holz. Ein verbreiteter Mythos ist, dass Karotten gut für die Augen
sind. „Direkt verbessern kann man seine Sehkraft mit Karotten nicht.
Allerdings hilft der darin enthaltene Farbstoff Beta-Karotin, die normale
Funktionsfähigkeit des Auges aufrechtzuerhalten“, sagt Holz. Der Körper
wandelt Beta-Karotin in Vitamin A um, welches das menschliche Auge benötigt,
um in den Stäbchen und Zapfen der Netzhaut Sehpigmente zu bilden. Ein Mangel
an Vitamin A kann sich durch Sehprobleme bei Nacht äußern, kommt jedoch mit
der in Industrieländern üblichen Ernährung nur extrem selten vor.

Lutein, Zeaxanthin und Resveratol

Zwei weitere Karotinoide – Lutein und Zeaxanthin – sind für das Auge
essenziell. Sie sorgen für die Färbung der Makula lutae mit dem Punkt des
schärfsten Sehens. Damit schützen die beiden Stoffe diese wenige
Quadratmillimeter große Stelle der Netzhaut vor Schäden durch
Lichtstrahlen.Eine gesunde Ernährung kann auch anderen Augenerkrankungen
vorbeugen. Der antioxidative Stoff Resveratrol etwa hat möglicherweise einen
positiven Effekt bei einem Glaukom (Grüner Star), da er die krankhaft
beschleunigte Zellalterung am Sehnerv hemmt. Resveratrol kommt vor allem in
den Schalen von Weintrauben, Himbeeren, Pflaumen sowie in Erdnüssen vor.
Auch bei Katarakt (Grauer Star, Linsentrübung) spielt die Ernährung eine
Rolle. „Mehrere Studien haben in den vergangenen Jahren Hinweise darauf
geliefert, dass eine geringe Vitamin-C-Aufnahme das Risiko einer Trübung der
Augenlinse erhöht“, sagt der Experte. Er empfiehlt, Nahrungsmittel mit
einem hohen Vitamin-C-Gehalt in den Speiseplan mit aufzunehmen.

Quellen: Ophthalmologische Nachrichten online [1]; Abstract aus Ophthalmology
2019; 126:381–390 [2]; British Journal of Ophthalmology 2019;
103:1223–1227 [3]; Ophthalmology 2016; 123:1237–1244 [4].

Links aus diesem Beitrag:
[1]
https://biermann-medizin.de/stiftung-auge-mediterrane-ernaehrung-kann-amd-risiko-senken/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30114418
[3] https://bjo.bmj.com/content/bjophthalmol/103/9/1223.full.pdf
[4]
https://www.researchgate.net/publication/299401587_Genetic_and_Dietary_Factors_Influencing_the_Progression_of_Nuclear_Cataract

Mit freundlichen Grüßen,
Karin Langhammer
Redaktion PRO RETINA News

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