Schleier der Angst

Ich habe im PlayStore nach Büchern gesucht und dann dieses eBook gefunden, das es auch in der Onlinebibliothek der DZB gibt. Es wird die Leidensgeschichte von Shamia, einer Tochter streng muslimischer Eltern, erzählt.
Die Geschichte spielt in den 70er Jahren. Fünf der sechs Kinder werden in Frankreich geboren. Der Vater betreibt dort Restaurants und ist sehr wohlhabend. Einige Jahre später, in der Heimat irgendwo in den arabischen Ländern, wird noch ein weiteres Mädchen geboren und wie die Eltern erfahren, dass sie also jetzt zwei Mädchen haben, werden diese zu ihrer „Schande“, während die vier Jungs der Stolz der Familie sind und permanent bevorzugt werden.
Shamia, die als letzte geboren wird, wird als gehorsame Muslimin, die
das tut, was die Eltern von ihr möchten, erzogen. Da ist es selbstverständlich, dass sie als 16-Jährige verheiratet werden und sie bis dahin gelernt haben muss, eine gute Hausfrau zu sein. Sie besucht auch einige Jahre die Schule, muss diese mit 16 Jahren aber aufgeben, um sich voll und ganz ihrem zukünftigen Ehemann hingeben zu können. Ihre Zwangsverheiratung bringt sie nach Frankreich, wo sie früher häufiger mit ihrer Familie war, als sie noch jünger war. Sie trifft eine alte Freundin wieder und bleibt zum Urlaub zwei Wochen bei ihren Verwandten, bevor sie ihren Verlobten unmittelbar vor der Hochzeit ganz kurz zu Gesicht bekommt. Dieser Mann, den sie noch nicht einmal richtig kennt, hat mit einem sehr teuren Ring und einer goldenen Uhr für diese Heirat bezahlt. Die Eltern sind glücklich Die Brüder hingegen, die eigentlich immer zur Schwester
gehalten haben, sind erbost und können nicht verstehen, warum die Eltern sie so behandeln, sie aufs Übelste beleidigen und beschimpfen und sie eigentlich nur verheiraten wollen, um sie loszuwerden … Es ist eine tieftraurige Geschichte über ein Mädchen, das nie Mädchen sein darf. Ihre Brust wird abgebunden, damit der Vater sie nicht sieht und als sie das erste Mal ihre Tage bekommt, glaubt sie endgültig, dass sie selbst an ihrem Schicksal schuld ist. „Schleier der Angst“ von Shamia Cherie ist gewiss kein Buch für sensible Nerven, aber umso mehr für diejenigen, die sich für emotionale und realitätsnahe Lebensgeschichten interessieren.