Blindenführhunde sind speziell ausgebildete Assistenzhunde , die blinden oder sehbehinderten Menschen eine Sicherheit und gefahrlose Bewegung in gewohnter und oder auch fremder Umgebung gewährleisten sollen. Sie gelten als rechtliche Hilfsmittel und sind in Deutschland an einem weißen Führgeschirr zu erkennen. Dieses Geschirr ist ein sogenanntes Verkehrsschutzzeichen und verpflichtet alle , die dieses sehen zu besonderer Rücksichtnahme.
Deshalb sollten auch Eltern ihren Kindern erklären , das wenn ihnen ein Blinder mit seinem Blindenführhund begegnet, sie diesen weder streicheln noch ansprechen dürfen.E
twa 1 bis 2% der Blinden in Deutschland besitzen einen Führhund.
Nutzen eines Blindenführhundes
Ein Blindenführhund , der in einer speziellen Hundeschule ausgebildet wird, ermöglicht seinem Halter ein hohes Maß an individueller Mobilität, Sicherheit und Unabhängigkeit und dient somit als entscheidender Faktor für die gesellschaftliche Teilhabe von blinden und sehbehinderten Menschen.
Ausbildung eines Blindenführhundes bzw welche Voraussetzungen ein Blindenführhund haben muss
Nicht jeder Hund bzw Welpe ist geeignet für die Ausbildung zu einem Blindenführhund. Bevorzugte Rassen dafür sind Labrador Retriever , Riesenschnauzer , Königspudel , Golden Retriever , Deutsche Schäferhunde , Collie und Labrador Pudel Mix. Dabei wird auf die Schulterhöhe des Tieres geachtet , die im ausgewachsenen Zustand zwischen 50 und 65 cm liegen sollte
Aus einem Wurf von Welpen können nur spezielle Welpen dafür genutzt werden. Diese müssen friedfertig , intelligent, nervenstark, belastbar und gesund sein. Jeder Welpe , der dafür ausgesucht wird , wird intensiv gesundheitlich getestet , unter anderem Gelenke und Augen werden intensiver untersucht.
Mit etwa acht Wochen werden die Welpen vom Führhundetrainer auf ihre Eignung getestet . Danach kommen sie in sogenannte Patenfamilien , wo die Welpen etwa ein Jahr lang sozialisiert werden.
Die Patenfamilien werden für diese spezielle Aufgabe ausgesucht , angeleitet und kontrolliert. Während des ersten Lebensjahres des Führhundes wird er mit den unterschiedlichsten Ereignissen und Situationen konfrontiert. Dabei wird sehr auf die Nervenfestigkeit , Ängstlichkeit , Aggressionsverhalten , Jagdtrieb und das Wohlverhalten im Umgang mit Menschen geachtet. Nach Sozialisierungsphase des Junghundes erfolgt die Ausbildung zum Blindenführhund , diese kann bis zu zwölf Monaten dauern.
Nicht jede Blindenführhundschule arbeitet mit Patenfamilien. Das sind eher wenig Blindenführhundschulen.
Die meisten Schulen bilden einen Hund aus, wenn die Ausbildung mit ca. 2 Jahren absolviert ist, wird eine Einarbeitung mit dem zukünftigen Herrchen und Frauchen gemacht, dann kommt eine Gespannprüfung und dann, wenn alles passt, bekommt der neue Besitzer den Hund.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass der Blinde von Welpe an Kontakt zu seinem Hund hat. So war es bei uns. Der Welpe kam mit 12 Wochen zum Ausbilder, dort wird direkt mit Grundgehorsam angefangen. Oft läuft der Welpe dann auch schon mit einem anderen Hund, der Bereits in der richtigen Ausbildung ist mit um sich schon einiges anzuschauen. Wenn dann die Untersuchungen alle okay sind, und der Hund ins Geschirr passt, geht die richtige Ausbildung los. Wir konnten dann auch immer Kontakt zum Welpen haben, ihn besuchen oder auch einmal für eine Woche mitnehmen, so dass er sich gleich an die neue Umgebung und in unserem Fall auch gleich an alle Mitbewohner gewohnen konnte.
Also, wie gesagt, nur wenige Schulen arbeiten mit Patenfamilien, es gibt da einige verschiedene Vorgehensweisen.
In Deutschland wird in den meisten Fällen die Ausbildung zum Blindenführhund von der Krankenkasse kostenmäßig übernommen.Die Ausbildung eines Blindenführhundes kostet zwischen 20000 Euro bis über 30000 Euro. Wenn die Voraussetzungen für einen solchen Hund vorlegen , wird dieses von der Krankenkasse übernommen als Hilfsmittel im Sinne des Krankenversicherungsrecht