Blindzeln-Magazin – Januar 2020

## Inhaltsverzeichnis

Hinweis:
Die Titelzeilen der einzelnen Artikel beginnen jeweils mit einem doppelten Nummernzeichen (##).

* Editorial
* Blindzeln-Aktuell
* Das Blindzeln Handfunkgerät
* Ergänzende Informationen zum Blindzeln Handfunkgerät
* ISA – das unbekannte Wesen
* Die bunte Ecke
* Audio
* Soundkarten
* Die Blindzeln Audiobrücke
* Hausautomation
* Wer oder Was ist Conzuela?
* Projekt E-Byke – was wurde daraus?
* Der Blindzeln Funkhund
* Funkhundehütten und Planschtaschen
* Das Schleckermäulchen
* Glossar
* Impressum

## Editorial

Herzlich willkommen bei einer neuen Ausgabe des Blindzeln-Magazins!

Zunächst wünsche ich allen nachträglich einen guten Rutsch in das Jahr 2020.

Hinter den Kulissen hat sich einiges getan. Aus diesem Grunde fällt dieses Editorial auch etwas länger aus.
Zunächst soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß die Chefredaktion gewechselt hat (s. Impressum). Damit die Leser wissen, mit wem sie es zu tun haben, folgt nun eine kurze Vorstellung:

Mein Name ist Hermann-Josef Kurzen. Ich bin 63 Jahre alt/jung. Bedingt durch einen Sportunfall bin ich seit meinem 18. Lebensjahr blind. Geboren bin ich in Dortmund. In dieser Stadt habe ich 40 Jahre bei einem Kreditinstitut gearbeitet. Intensiv mit Computern beschäftige ich mich ca, seit 1980. Daneben interessiere ich mich auch noch für fremde Kulturen sowie für Musik.

Es ist vorgesehen, daß das Blindzeln-Magazin in Zukunft jeweils im ersten Monat eines Quartals erscheint. Ich hoffe, eine interessante Auswahl bei den Texten getroffen zu haben. Anregungen und Kritiken sind stets willkommen (s. Impressum). Das Blindzeln-Magazin soll ein Forum für alle sein und andere Bereiche von Blindzeln ergänzen bzw. auf sie aufmerksam machen. Redaktionsschluß ist jeweils der 15. des ersten Monats eines Quartals. Natürlich ist noch nicht alles so, wie ich mir das vorstelle. Bitte habt Verständnis dafür! Ich habe noch einige Ideen, die ich nach und nach umsetzen werde. Sehr willkommen sind auch Rückmeldungen von Lesern. Besonders wichtig ist mir, daß das Blindzeln-Magazin regelmäßig erscheint.

Viel Spaß beim Lesen wünscht – Hermann

## Blindzeln-Aktuell

In der Start-Mailingliste sowie im Irgendwasser-Podcast macht Cord König regelmäßig auf Neuentwicklungen bei Blindzeln aufmerksam. Da soll dasBlindzeln-Magazin natürlich nicht nachstehen. Es folgt der jüngste Statusbericht von Cord König:

Stand: 17.01.2020 04:23:39
Huhu Starter,

ich habe jetzt eure bestellten SmartReceiver und SmartServer soweit fertig ( auf einem muss noch ein bisschen anders gewünschte Software installiert werden) und heute will ich mich an die BigQiSy und USSD QiSys machen. Dafür benötige ich noch mal heute und morgen. Nächste Woche plane ich dann eine nochmalige Marathonversandaktion und wenns richtig gut läuft habe ich dann alle Altlasten vom Tisch, worauf ich mich persönlich schon sehr freue.

Im Februar kommt die Blibox 3 in den Dienst, die die Blibox 2 ablösen wird. Sie kann mit ihrem Intel N4000 Pprozessor einen weiteren Taktungsbereich abdecken; ist also sehr energiesparsam bis runter in dreistellige Megaherztaktung, pegelt im Mittelbereich bei 1,1 GHz und geht bei Last hoch bis in die 2,6 GHz. Sie arbeitet wieder ganz laut- und lüfterlos und verfügt über ein neues Heatpipe Abwärmesystem, wobei die Abluft über schön elegante Gehäusegitter staugeschützt abgeleitet wird. Dadurch wärmt sich die Box spürbar weniger auf. Zudem kann ich die Blibox 3 aufschrauben und erweitern; sie hat nämlich einen M.2 SSD Platinensockel, ist zwar fummelig, aber es geht. Leider eignet sie sich nicht fürs RetroRadio, hier müssen wir auf die erste Box mit dem X5 Prozessor zurück greifen. Ich werde wohl noch öfter auf die neue Box zu sprechen kommen – sie eignet sich schön für kommende Geräte als Basis. Zusammen mit unserem neuen V2 Wartungssystem, das ihr aber auch schon auf euren jetzigen SmartReceivern und SmartServern verwenden werdet sind die Möglichkeiten fantastisch. Letztlich haben wir das einzige Multifunktionsgerät am Markt, welches zeitgleich Multiroomplayer, Standalonemedienplayer (alles sogar 4k-Video hardwaredekodiert tauglich), NAS, Netzwerk-Internetserver, mit Assistenzsystem, Allways-On-PC, Hotspot, zeitgesteuerter Audiorecorder und erweitert zu einem PVR, Internetradio und Internetfernsehreceiver … alles in einer stromsparenden lautlosen Handtellergroßen Box ist. Das Ganze verfügt über einen V2-Arbeitsplatz, der in der Auslieferung ein zusätzliches Windows als Wartungssystem mitbringt, das man sich nach belieben anpassen und beliebig viele Kopien erstellen und dazwischen wechseln – oder zusätzliche spezielle weitere V2-Systeme dazu bestellen kann. Auch virtuelle Computer sind direkt startbar drauf und genauso hunderte Programme direkt startbar. Alles ist kompllett bedienbar mit stark erweitertem Screenreader und auch für Sehrestler barrierefrei. Dazu auf Knopfdruck gesichert und genauso vollständig kontrollierbar auf Knopfdruck wiederhergestellt, Zudem kann ich mich von Haus aus mit jedem Smartphone, Tablet oder Mac und PC drauf schalten und das Ganze bedienen. Ganz ehrlich liebe Leute, dass sollen uns Andere erstmal alles nachmachen. Mein erklärtes Ziel ist es, dass ihr mit diesen kleinen Boxen ganz neue Möglichkeiten entdeckt und richtig viel Spaß damit haben sollt. Da ist sowas wie „Barrierefreiheit“ eher langweiliges weil selbstverständliches Beiwerk und damit meine ich nicht nur das eigentliche System, sondern eben so etwas wie ein ganz genausogut bedienbares vollständig kontrollierbares Wartungssystem im Zusammenspiel mit unserer Schnellsicherung und Wiederherstellung. Ich werde natürlich weiter an dessen Evolution feilen und immer mehr für euch da heraus holen. Ich merke hier spürbar, wie sich meine ständigen Verbesserungen und Erweiterungen auswirken und das Ganze sich immer weiter entwickelt, immer runder wird und auch immer mehr Spaß macht. Es kommen Geräte zu Tage, wie ich sie mir selbst so nicht hätte vorstellen können. Die Hardware wird immer besser,die Softwareentwicklung hat irrsinnige Sprünge gemacht. Meine vielen Optimierungen in der Fertigungs- aber auch der ganzen Auftragsabwicklung fangen zu wirken an. Ich möchte so etwas wie SmartReceiver und SmartServer erstmals sogar vorproduzieren und immer gleich verfügbar haben, so dass man solche Geräte schon in der ersten Jahreshälfte wird sofort bekommen können ohne Wochen warten zu müssen. Mehrere von euch haben schon davon profitiert und hatten beispielsweise jetzt schon ihre NanoComputer binnen 2-3 Wochen. Das wird auch mit anderen Geräten nach und nach passieren. Es wirkt sich schon jetzt alles aus, was auch mir mehr Spaß macht und mir viel Druck wegnimmt. Und ihr müsst wesentlich weniger warten und bekommt dennoch unfassbar komplexe Systeme mit denen ihr weit weit mehr machen könnt, als mit allem anderen 0815 da am Markt.

Einige Standards noch ab diesen Jahr: Bis auf Ausnahmen werden alle Geräte von BLINDzeln auf Windowsbasis V3-Systeme sein. Für euch bedeutet das, egal was – ihr könnt es auf Knopfdruck mit euren Hilfsmitteln direkt sichern und egal, was immer auch passiert, das V2-Wartungssystem (das ihr ebenfalls euch nach herzenslust anpassen könnt) starten und von dort genauso barrierefrei voll kontrolliert auf Knopfdruck wiederherstellen.

Alle Geräte kommen mit Windows 10 in 64 Bit als V1-Hauptsystem, weil schlicht die großen Hardwarehersteller die 32Bit-Plattform nicht mehr mit Treibern pflegen. Im Gegensatz zu anderen Anbietern könnt ihr auf BLINDzelngeräten trotzdem mit 32Bit Systemen, auch Älteren ganz normal weiter arbeiten. Hier spielen wir einfach meine sehr lange Erfahrung mit virtueller Technik aus. Angst davor müsst ihr nicht haben, ihr schaltet einfach den virtuellen Computer ein und könnt gewohnt daran arbeiten. Euer Datenlaufwerk steht überall zur Verfügung als gleiches Datenlaufwerk, somit auch auf den virtuellen Computern. Mit „Virtualisierung“ habt ihr soweit nichts zutun – virtuelle Computer werden auf BLINDzelnSystemen eingeschaltet, benutzt und wieder heruntergefahren und verhalten sich ansonsten, wie von euch gewohnt.

Auch im Februar neu kommen die kompakteren Mini USSDs von BLINDzeln. Also die derzeit kleinsten Platinen-SSDs in Vollmetallgehäuse, wahlweise in Stick- oder Diskform, also direkt in USB-Anschluss einsteckbar oder über ein kurzes Kabel. Sie sind USB3.1 mit Multicontrollern und arbeiten intern mit einem SCSI-Protokoll. Das Ganze reizt immer möglichst den USB-Anschluss am Computer aus und arbeitet schneller als die meisten internen Festplatten, immer erheblich schneller als die schnellsten USB-Sticks und eignen sich besonders für schnelle Datentransfers (bspw. Umgang mit Images bei Sicherungen etc.) und natürlich unseren V2 Systemen. V2 zeigt mir hier im Test immer wieder, wie schlecht eigentlich selbst sehr hochwertige Marken USB-Sticks doch sind. Solange nur ein Schreib oder Lesezugriff passiert, also normales Daten kopieren, ist alles noch ok – für V2 Systeme habe ich erst _eine_ Sorte wirklich guter Sticks gefunden. Selbst so angesehene Flashspeicher wie Samsungs EVOs brechen beim Windows Systembetrieb derart zusammen, dass die Arbeit kaum Spaß macht. Ich weiss nun, warum sich Microsoft WindowsToGo-Sticks teuer zertifizieren läsdt – die Unterschiede sind groß. Mit unseren USSDs hat man damit gar keine Sorgen, trotz USB lässt sich damit prinzipiell genauso knackig arbeiten, wie mit intern verbauten Laufwerken. Sie bilden für mich die perfekte Erweiterung unserer Systeme mit ihren V2- und QiSy Sicherungssystemen.

Ach eins noch zum nächsten SmartReceiver und SmartServer – sie werden eine neue Funktion bekommen, um mit V2-Molinos kompatibel zu werden. Man wird dazu das MultiBoot auf externen V2-Boot einstellen und auf dem Molino muss man den Kicksideboot auch noch durch ausführen einer kleinen EXE aktivieren (das hat auf den Molino restlich keine Auswirkung und dient nur zur Anmeldung am SmartRechner), dann die Box neu starten und sie sollte direkt ohne dabei auf irgendwelche UEFI-Einstellungen angewiesen zu sein, das V2 eures Molinos starten – natürlich darauf das Windowslaufwerk, welches ihr gerade „eingelegt“ habt. Auch hier wieder schöner Zufall; den V2-Molino könnt ihr gänzlich von der Arbeitsplatzverwaltung eures Smartgerätes aus konfigurieren, weil ich schon damals diese zentrale Verwaltung programmiert habe. Ich will noch ein wenig in Alltagsbetrieb testen, aber wenn nix dazwischen kommt, dürfte dies die erste große Neuerung des Jahres werden, dass ich mit BLINDzelnSystemen _immer_ einen V2-Molino booten kann, ganz egal, ob das UEFI dies her gibt oder wie es konfiguriert ist. Im Idealfall (so läuft es hier bislang auch im Test), könnt ihr sogar den Molino abziehen und wenn ihr dann den Rechner wieder einschaltet, läuft nicht das Bootsystem mit Fehler ins Leere sondern bootet ganz normal sein internes System. Ich will noch nicht zuviel versprechen, aber es sieht vielversprechend aus. Auf die Weise bekomme ich unsere V2 Molinos auf beliebigen Rechnern ans Booten.

Keine Sorge bitte, dass ich meinen Buch und Dokumentenscanner vergessen haben könnte. Erst will ich den Tisch frei haben und dann kommt dieses Projekt auch wieder an die Reihe; es geht halt nicht alles zeitgleich.

Es scheint spannend zu bleiben, zumindest für mich.

## Das Blindzeln Handfunkgerät

Funk ist für viele Sehbehinderte und Blinde ein wichtiges Thema. Aus diesem Grunde gibt es bei Blindzeln auch Funkgeräte. Heute soll es um ein Handfunkgerät gehen. In der vorliegenden Ausgabe des Blindzeln-Magazins beschäftigen wir uns in gleich zwei Artikeln mit diesem Gerät. Während es in diesem Text um allgemeine Informationen geht, geht es in einem weiteren Artikel um ergänzende Informationen (s. Ergänzende Informationen zum Blindzeln Handfunkgerät). Bei beiden Artikeln handelt es sich um Textzusammenfassungen von Episoden des Irgendwasser-Podcasts von Cord König.

Irgendwasser-Podcast Nr. 1024 – Das Blindzeln Handfunkgerät

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 1024 von Cord König und ist gewissermaßen eine schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text beschäftigt sich mit dem Blindzeln Handfunkgerät:

Ich behaupte ja immer noch, daß ich in der perfekten Zeit auf die Welt gekommen bin. Ich durfte eine Bilderbuchkindheit erleben. Besonders viel Spaß haben dabei technische Spielereien gemacht. Damals haben diese Spielereien sogar im Grunde viel mehr Spaß als heute gemacht. Viele Sachen hat man damals erstmals in der Hand gehabt. Das ist viel spannender als heute, wo wir es eigentlich nur mit Weiterentwicklungen zu tun haben. Viele Dinge von damals fühlten sich wie Zauberei an. Heute möchte ich ein sog. Walkytalky vorstellen. Es stellt sich stets die Frage, ob wir es nur mit einer Spielerei zu tun haben oder nicht. Im Alter von etwa 10 Jahren bekam ich zum Geburtstag Walkytalkys geschenkt. Es handelte sich um relativ große Geräte, die über eine Teleskopantenne verfügten, die man mehr als einen Meter herausziehen konnte. Man konnte mit den Geräten Entfernungen von über einem Kilometer überbrücken. Und alles war auch noch kostenlos. Das war schon recht cool, denn Mobiltelefone in heutigem Sinne gab es noch nicht. Zum Geburtstag hatte ich meine halbe Klasse eingeladen und wir haben den ganzen Tag miteinander gespielt. Die Handfunkgeräte waren natürlich das Highlight des Tages. Ich bin dann auf die Idee gekommen, eine Schnitzeljagd zu machen. Wir haben zwei Gruppen gebildet und jede Gruppe wurde mit einem Handfunkgerät ausgestattet. Damals lag es durchaus im Trend, im Auto ein sog. CB-Funkgerät zu verwenden. Mit den mir geschenkten Handfunkgeräten konnte man auch den CB-Funk benutzen. Ich habe damals viele Lkw-Fahrer gehört. Aus damaliger Sicht war das hochaufregend. Die Geräte gibt es nach wie vor. Es stellt sich nun jedoch die Frage, ob man derartige Geräte in der heutigen Zeit der Smartphones überhaupt noch benötigt. Ich weiß es nicht. Heutige Handfunkgeräte sind relativ klein. Sie passen gut in eine Hand. Ich habe da ein derartiges Gerät mit gummierten Tasten gefunden. Vorne links befinden sich zwei kleinere Tasten. In der Mitte befindet sich eine große runde Taste. Weitere Tasten befinden sich weiter rechts. Mit der Taste links oben kann man das Gerät klingeln lassen. Mit der anderen Taste auf der linken Seite kann man sich durch ein Menü bewegen. Rechts oben befindet sich eine längliche Taste, die bewirkt, daß nach einem freien Kanal gesucht wird, wenn man sie gedrückt läßt. So ist auch eine Synchronisation mit einem anderen Gerät möglich. Insgesamt stehen acht Kanäle zur Verfügung, wobei standardmäßig Kanal 5 verwendet wird. Mit der Taste darunter kann man sich ebenfalls durch ein Menü bewegen. Es ist zwar ein kleines Display vorhanden, doch kann ich dieses nicht mehr ablesen. Wirklich benötigt wird das Display aber auch gar nicht. Das Gerät verfügt oben über eine kleine Stummelantenne. Diese ist ca. 3-4 cm lang. Es handelt sich um eine fest installierte Antenne, bei der man nichts herausziehen kann/muß. An der Seite befindet sich ein gummierter Taster, der betätigt werden muß, wenn man senden möchte. Oben befindet sich eine Klappe, deren Bedeutung mir nicht bekannt ist. Ich vermute mal, daß sich dahinter Anschlüße verbergen. Für die Stromversorgung werden vier Batterien vom Typ AAA benötigt. Hinten befindet sich ein Clip, so daß das Gerät z. B. an einem Gürtel befestigt werden kann. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Die gummierten Tasten lassen vermuten, daß das Gerät gegen Spritzwasser geschützt ist. Die Besonderheit soll sein, daß das Gerät eine Reichweite von bis zu fünf Kilometern haben soll. Das halte ich für eine erstaunliche Leistung. Das Handfunkgerät kann bei Blindzeln auch einzeln erworben werden. Im Standby-Betrieb ist der Energieverbrauch sehr gering. Auch nach mehreren Tagen war das Gerät immer noch einsatzbereit. Hält man die große Taste in der Mitte gedrück, so hört man nach einer gewissen Zeit einen Ton. Danach ist das Gerät eingeschaltet. Bereits erwähnt habe ich die Taste oben links. Mit dieser Taste kann ich das Gerät klingeln lassen. Befinden sich weitere Geräte in Reichweite, so klingelt es auch bei diesen Geräten. Als blinder Benutzer kann man so einfach überprüfen, ob das Gerät eingeschaltet ist oder nicht. Mit der Taste rechts oben kann erreicht werden, daß nach anderen Geräten auf einem freien Kanal gesucht wird. Soll gesendet werden, so ist die Taste an der Seite zu drücken. Läßt man diese Taste los, so wird ein Quittierungston ausgegeben. Da ich einen Podcast manchmal in Etappen aufnehme, kann es durchaus vorkommen, daß ich mich wiederhole. Seht es mir bitte nach. Das Gerät hat eine Höhe von nicht ganz 10 cm. Die Breite liegt bei 3-4 cm. Dick ist das Gerät etwa zwei cm. Ich gehe mal davon aus, daß während einer bestehenden Verbindung mit den Tasten links bzw. rechts unten die Lautstärke geregelt werden kann, wenn man sie gedrückt läßt. Der Stückpreis für ein Handfunkgerät liegt bei ca. 20 Euro.

## Ergänzende Informationen zum Blindzeln Handfunkgerät

Funk ist für viele Sehbehinderte und Blinde ein wichtiges Thema. Aus diesem Grunde gibt es bei Blindzeln auch Funkgeräte. Heute soll es um ein Handfunkgerät gehen. In der vorliegenden Ausgabe des Blindzeln-Magazins beschäftigen wir uns in gleich zwei Artikeln mit diesem Gerät. Während es in diesem Text um ergänzende Informationen geht, geht es in einem weiteren Artikel um allgemeine Informationen (s. Das Blindzeln Handfunkgerät). Bei beiden Artikeln handelt es sich um Textzusammenfassungen von Episoden des Irgendwasser-Podcasts von Cord König.

Irgendwasser-Podcast Nr. 1065 – Nachträgliche Funksprüche

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 1065 von Cord König und ist gewissermaßen eine schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text ist ein Nachtrag zu dem im vorigen Abschnitt vorgestellten Handfunkgerät von Blindzeln:

Vor einiger Zeit habe ich ein Handfunksprechgerät vorgestellt. Dabei war mir bewußt, daß die Nachfrage nicht besonders groß sein wird. Für Funkamateure ist das natürlich ein hochinteressantes Gebiet. Ich persönlich kann das nicht nachempfinden. Zwei Funkamateure haben auf die Vorstellung reagiert. Andy fand die Vorstellung interessant und hat per WhatsApp einige Informationen nachgeliefert.

Andy meinte:
Ich beziehe mich auf den Irgendwasser-Podcast Nr. 1024, der sich mit einem Handfunkgerät beschäftigt. Es war eine gute Idee, das in den Blindzeln-Shop aufzunehmen. Ich vermute einmal, daß es sich dabei um das PMR 446 handelt. Dabei steht PMR für „Private Mobile Radio“. Die Zahl 446 deutet darauf hin, daß das Gerät im Frequenzbereich um 446 MHz arbeitet. In diesem Bereich sind verschiedene Kanäle für den Jedermannfunk freigegeben. Es gibt also eine allgemeine Betriebserlaubnis. Auch liegt eine Konformitätserklärung bei. Das bedeutet, daß das Gerät in den meisten EU-Staaten ohne Lizenz bzw. Anmeldung verwendet werden darf. Probleme gibt es derzeit meines Wissens nur in Österreich. Die Reichweite von fünf Kilometern bezieht sich auf eine Freifeldkommunikation. Auf Youtube gibt es auch interessante Videos dazu. Unter Innenstadtbedingungen kann mit einer Reichweite von ca. zwei Kilometern gerechnet werden.

Eine Alternative ist „PTT over Cellular“ (POC). POC wurde vor geraumer Zeit auch mal von der Telekom angeboten, hat sich jedoch nicht durchgesetzt. POC ist ein PTT-Dienst mit Hilfe eines Smartphones. Es werden bei POC virtuelle Funkkanäle eingerichtet. Alles wird über die Datendienste abgewickelt. Es gibt signifikante Unterschiede zu WhatsApp-Nachrichten, wo eine zeitversetzte Abwicklung erfolgt und alles an eine bestimmte Telefonnummer gebunden ist. Das bedeutet, daß alles in Echtzeit funktioniert. So ist es auch einfach möglich, Gruppen zu bilden. Erforderlich ist allerdings eine spezielle APP. Die bekannteste hierbei verwendete APP ist wohl Zello. Zello gibt es sowohl für Android- als auch IOS-Geräte. Bei IOS-Geräten ist Zello mit Hilfe von VoiceOver recht gut zu bedienen. Über die Bedienbarkeit auf Android-Geräten kann ich nichts sagen. Des weiteren gibt es Zello auch für Windows 10 als App. Zumindest mit dem Screenreader NVDA ist sie gut zu bedienen. Zello hat den Vorteil, daß es nicht erforderlich ist, das Handy ans Ohr zu halten. Meldet sich jemand auf dem virtuellen Kanal zu wort, so können das alle hören. Hinzu kommt noch, daß die Reichweite nicht auf fünf Kilometer beschränkt ist, sondern alles weltweit funktioniert, sobald ein Mobilfunknetz verfügbar ist. POC wird auch kommerziell eingesetzt. Zello gibt es auch in einer kommerziellen Variante, die u. a. auch eine Verschlüsselung gestattet. Sprechgruppen können auch mit einem Paßwort geschützt werden.

Der Nachteil ist, daß keine Sprechtaste zur Verfügung steht wie man sie von einem Handfunkgerät her kennt. Auf dem Touchscreen gibt es allerdings eine virtuelle Sprechtaste. Es gibt relativ einfache Smartphones mit Android-Betriebssystem. die aber wie eine kleine Handfunke aussehen. Der Screen ist zumeist recht klein. Dafür gibt es jedoch einige physische Tasten. Die Geräte sind auf die Verwendung von Zello ausgelegt. Allerdings hat man es zumeist mit einer sehr alten Android-Version zu tun. Aktuell angebotene Geräte arbeiten mit Android 6. Nach Aussagen eines Händlers, mit dem ich gesprochen habe, ist nicht sichergestellt, das alles vorinstalliert ist. Mitgeliefert wird eine Android-Variante, die gerade mal ausreicht, um Zello zu installieren. Das Gerät kann auch im heimischen WLAN verwendet werden und benötigt dann keine SIM-Karte. Es gibt jedoch die Möglichkeit, eine SIM-Karte zu verwenden, so daß eine weltweite Kommunikation möglich ist. Im Prinzip ist das eine feine Sache. Ob Talkback barrierefrei installiert werden kann, ist mir nicht bekannt. Wäre das nicht etwas für den Blindzeln-Shop?

Anzumerken ist noch, daß bei einigen Modellen des im Irgendwasser-Podcasts Nr. 1024 vorgestellten Gerätes eine sprechende Kanalansage zugeschaltet werden kann, wobei als Sprache allerdings nur Englisch und Chinesisch verfügbar sind.

Cord König:
Andy, danke für die Zusatzinformationen. Das Menü habe ich nicht vorgestellt, weil ich es nicht ablesen kann. Und für den Zweck wollte ich mir auch keine sehende Person besorgen. Und meine Frau Anja wollte ich damit nicht belasten. Sie hat Anrecht auf ihren Feierabend.

## ISA – das unbekannte wesen

Unsere ISA bei Blindzeln hat ein Update bekommen. ISA ist gewissermaßen eine Kollegin von allen, die für Blindzeln tätig sind. Traurig an der Sache ist nur, daß viele für Blindzeln tätige Personen nur sehr wenig über ISA wissen. Und was sie so macht, ist auch weitgehend unbekannt. Vorweg der Hinweis: ISA ist keine Kollegin aus Fleisch und Blut, sondern vielmehr eine digitale Assistentin. ISA ist die Abkürzung für „Informationsserviceassistentin“. Wenn ich da richtig informiert bin, wird sie von Sebastian Dellit auch als Informatkionssystemassistentin bezeichnet. Es gibt jedoch auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, daß Cord König sie erstmals so genannt hat, denn er ist es, der sich die Namen bei Blindzeln einfallen läßt.

Hinter ISA steckt also eine Software, um die sich zumeist Sebastian Dellit kümmert. Bei ISA handelt es sich um eine PHP-Programmierung, die von Blindzeln selbst entwickelt wurde. Neben Sebastian Dellit kümmert sich auch Reinhold Allner um ISA. ISA ist nichts Neues: ISA gibt es schon recht lange und im Irgendwasser-Podcast von Blindzeln wurde bereits öfters über ISA berichtet. Bei Blindzeln wird derzeit ein optionales Abwehrsystem für Spam-Mails getestet. Dabei stellte sich heraus, daß auch ISA dadurch beeinflußt wird. Gelegentlich kam es vor, daß ISA auf Anfragen gar nicht reagierte. Auch wurden vorhandene Texte nicht gefunden. Dazu ist anzumerken, daß ISA per Mail gesteuert wird. Kann ISA keine passenden Texte finden, so wird i. d. R. eine Gesamtübersicht versandt. Interessanterweise tauchten in dieser Gesamtübersicht die angefragten Texte sehrwohl auf. Und trotzdem hat ISA manchmal behauptet, nichts Passendes gefunden zu haben. Das ist für den Anfragenden natürlich sehr frustrierend. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Ursache im Spam-Abwerhsystem liegt. Dieses ist jedoch recht komplex und bietet eine Unmenge an Einstellungsmöglichkeiten. Viele Möglichkeiten sind jedoch nicht in jedem Fall von Vorteil. Damit das Spam-Abwehrsystem optimal genutzt werden kann, muß es individuell angepaßt bzw. trainiert werden. Das kostet natürlich sehr viel Zeit, die dann nicht mehr für andere Dinge zur Verfügung stehen würde. Cord König und Sebastian Dellit verfügen auch nur über eine begrenzte Zeit. Hinzu kommt noch, daß dieses Spam-Abwehrsystem nicht kostenlos ist. Glücklicherweise sind auch noch einige weitere Abwehrsysteme vorgeschaltet. Anwender von Blindzeln Connect können das System natürlich mitbuchen. Selbstverständlich wird auch ein Protokoll darüber geführt, welche Mails bzw. von ISA versandt wurden. Oftmals stellt sich bei einer Prüfung heraus, daß eine Mail korrekt gesendet wurde, aber nicht beim Empfänger angekommen ist. In einigen Fällen landen Mails von ISA auch im Spam-Ordner des Anfragenden. In einigen Fällen werden Mails von ISA als automatisiert versandte Mails erkannt, was im Prinzip ja auch korrekt ist. Aber gerade derartige Mails werden oft auch auch als Spam-Mails angesehen, was die erwähnten negativen Auswirkungen hat. Beispielsweise waren zeitweise die Shop-Angebote nicht abrufbar. Und gerade der Shop-Bereich von ISA wird besonders gerne konsultiert. Der Grund für diesen Fehler lag allerdings daran, daß die Datei einfach zu groß war. Aus diesem Grunde wurden die Molinos aus dem Shop-Bereich entfernt und in den Bereich Shop-Molino gepackt.

Im einfachsten Falle schickt man eine leere Mail ohne Betreff an:

isa@blindzeln.org

Wenn alles funktioniert kommt dann nach einigen Minuten eine Mail mit einer Gesamtübersicht sämtlicher verfügbarer Informationen zurück. In der Antwortmail gibt es auch Links, die direkt zu den gewünschten Informationen führen. Gibt man im Betreff der Mail an ISA etwas an, so wird dies als Stichwort interpretiert. Es können auch mehrere Suchbegriffe in einem Betreff angegeben werden.

Nehmen wir nun einmal an, daß wir unser Mail-Programm gestartet haben und eine neue Mail versenden wollen. Im An-Feld geben wir dann ein:

isa@blindzeln.org

Wollen wir z. B. Informationen über Molinos abrufen, so geben wir als Betreff „Molino“ ein. Das reicht bereits aus. Wissen wir schon etwas genauer, was wir suchen, so kann man natürlich auch sofort das entsprechende Stichwort im Betreff angeben. Der eigentliche Mailtext ist derzeit ohne Bedeutung und wird ignoriert. Dann schicken wir die Mail ab. Es kann natürlich eine Weile dauern, bis sie bei ISA ankommt. Weitere Verzögerungen können sich ergeben, da ISA nicht ständig kontrolliert, ob neue Mails für sie eingetroffen sind. Die Prüfung auf neue Mails erfolgt normalerweise in einem Intervall von 5-15 Minuten. Nachdem ISA eine Antwortdatei vershickt hat, kann es natürlich auch eine Weile dauern, bis die Antwort beim Anfragenden eintrifft.

In letzter Zeit wurden einige kleinere Fehler beseitigt und auch einige Neuerungen eingeführt. Dabei wurden u. a. auch Änderungen vorgenommen, die normalerweise relativ uninteressant sind. Betroffen davon sind z. B. die Kopf- sowie Fußtexte. Diese sind nun in mehrere Bereiche aufgeteilt, so daß andere Funktionen auch damit arbeiten können. Gibt es genau einen Treffer, so wird der entsprechende Text direkt angezeigt. Gibt es jedoch mehrere Treffer, so stehen erweiterte Funktionen zur Verfügung. Bei jedem Treffer wird zunächst ein Link angezeigt, der es ermöglicht, auf einfache Art und Weise eine Mail mit einem ganz bestimmten Betreff an ISA zu senden, damit als Antwortmail ein Text mit der gewünschten Information beim Anfragen ankommt. Viele werden jetzt darauf hinweisen, daß nun erneut eine Wartezeit erforderlich ist. Und sie haben recht. Unterhalb des bereits erwähnten Links gibt es nun einen weiteren Link. Hierbei handelt es sich um einen HTTP-Link. Verfolgt man nun diesen Link, so hat dies zur Folge, daß der Text direkt im Browser geöffnet wird. Das ist richtig genial. Angedacht war auch mal, eine Sub-Domain auf das Verzeichnis zu legen, in dem sich die abrufbaren Dateien befinden. Das hätte jedoch zur Folge gehabt, daß es keine Abrufstatistik mehr gegeben hätte. Auch hätte man auf ein Protokoll verzichten müssen. Dadurch hätten dann auch keine Fehler mehr aufgespürt werden können. ISA auf der anderen Seite beherrscht all dies. Cord König ist zufrieden, wenn etwas funktioniert. Dabei ist es zweitrangig, ob es gut oder schlecht umgesetzt ist. Sebastian Dellit auf der anderen Seite möchte alles sauber und Ordentlich haben. Oberflächlich könnte jetzt der Eindruck entstehen, daß es da oft zu Streitigkeiten kommt. In Wirklichkeit ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Beide schätzen genau das gegenseitig. Cord König schätzt es sehr, daß Sebastian Dellit immer so ordentlich ist. Würde jedoch immer derart verfahren, so würde z. B. der Shop gar nicht funktionieren. Cord König muß mit seiner Zeit sehr haushalten. In vielen Fällen wäre es natürlich gut, wenn er in Ruhe recherchieren würde, bevor er einen Podcast aufnimmt. Aber zurück zu ISA: Kommt eine Antwort von ISA, so ist aus dem Betreff bereits die Trefferanzahl ersichtlich. In unserem Beispiel von eben haben wir nach „Molino“ gesucht. Der erste Treffer ist in diesem Fall „Doku-Molino-Computer“. Hierbei handelt es sich um die Dokumentation zum Molino-Computer. „Doku-Molin-Computer“ ist für ISA das Stichwort für die Molino-Dokumentation. Es schließt sich eine Kurzbeschreibung an. Es schließt sich ein Link an, der bewirkt, das eine bereits fertig ausgefüllte Mail an ISA geschickt wird. Diese Funktion gab es schon immer. Nun ist jedoch eine weitere Funktion hinzugekommen. Hinzugekommen ist ein HTTP-Link, der bewirkt, daß der entsprechende Text direkt aufgerufen wird, waas natürlich zur Folge hat, daß keine weitere Wartezeit erforderlich ist. Das ist eine richtig coole Sache. Die gleichen Möglichkeiten stehen für das Stichwort „Doku-Molino-Live“ zur Verfügung. Dieses Stichwort bezeichnet die Dokumentation zum Molino Live. Der Molino Live ist ein Windows-Livesystem, das ein Windows-System zusammen mit einem Screenreader zur Verfügung stellt. Das bedeutet, daß ein Rechner mit diesem Livesystem gestartet werden kann, ohne daß etwas Zusätzliches, das sich auf dem Rechner befindet, benötigt wird. Das kann z. B. hilfreich sein, wenn die Festplatte im Rechner nicht mehr funktioniert. Mit Hilfe des Livesystems kann man den Rechner trotzdem starten. Und alles ist auch noch barrierefrei zugänglich. Das Livesystem kann übrigens sowohl von einem USB-Stick als auch von einer CD aus gestartet werden. Das Molino-Livesystem gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Hat man dieses System griffbereit in der Schublade liegen, so kann man sich i. d. R. erst einmal selbst helfen, ohne die Hilfe einer sehenden Person in Anspruch nehmen zu müssen. Wird alles über ein iPhone abgerufen, so kann sogar die sog. Reader-Ansicht verwendet werden. Das ist ganz besonders für Sehrestler sehr interessant. Der Text wird dabei sozusagen in eine eigene Textanzeige umgewandelt. Dabei erfolgt eine Anpassung an den Bildschirm. Die Reader-Ansicht ermöglicht es, sowohl die Schriftgröße als auch die Farben den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Bei den einzelnen Texten wird auch stets eine Versionsnummer angegeben. Wer sich die Texte also abspeichert, kann so sehr einfach und schnell feststellen, ob es neue Informationen gibt. Bei Blindzeln wird diese Nummer zudem auch noch als Indexnummer verwendet.

ISA steht aber nicht nur bei Blindzeln zur Verfügung. Schickt doch mal eine Mail mit Betreff „Connect-ISA“ an ISA. Unternehmen, Vereine und natürlich auch Privatpersonen können die Funktionalität von ISA für eigene Zwecke nutzen. Das eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten, Informationen zur Verfügung zu stellen.

Und es geht weiter: Derzeit befindet sich ein Programm in Entwicklung, daß weitere Komfortmerkmale zur Verfügung stellen wird. Gedacht ist an ein Programm, das eine Antwortdatei von ISA analysiert und dann in einem Menüsystem diverse Funktionen verfügbar machen wird.
Dieses Programm wird unter Verwendung einer bestimmten Tastenkombination aufgerufen, wenn eine ISA-Antwortdatei in einem Editor angezeigt wird.
Derzeit wird das Programm im Zusammenhang mit dem Techniklexikon von Blindzeln getestet, das ebenfalls via ISA konsultiert werden kann. Sollte alles mal zufriedenstellend funktionieren, so wird es eine Ausweitung auf andere Bereiche abrufbarer Texte von ISA geben. Selbstverständlich wird dann
natürlich auch im Blindzeln-Magazin darüber berichtet werden. Auch empfiehlt es sich, den Irgendwasser-Podcast zu verfolgen.

Hinweis: Dieser Text basiert in großen Teilen auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 667. Der Text wurde von mir mit Zusatzinformationen angereichert. – (Hermann-Josef Kurzen)

## Die Bunte Ecke

Dorfgeschichten:

Mit Plastik wär‘ das nicht passiert:

ich weiß, daß viele in meinem Dorf mich für ein bisschen durchgeknallt halten, nicht nur, dass ich völlig ungeregelte Arbeitszeiten und Arbeitsweisen habe, an mir ist wenig von dem, was sich meine Nachbarn zurecht gelegt haben, wenn sie das Wort „blind“ auf mich anwenden. Das gleiche gilt für meinen geliebten Ehemann.
Es geht schon damit los, dass wir ein Haus gekauft haben, das einst ein kleines Dorfgasthaus war, auch war hier eine Herberge für Wanderarbeiter. Und was machen wir?
Anstatt alles abzureißen stecken wir viel Arbeit und das kleine Ersparte in die Erhaltung und das Restaurieren, reaktion, Kopfschütteln.
Anstatt sich einfach über den uralten, ehemaligen kleinen Kuhstall zu ärgern, fanden wir eine Möglichkeit einen geräumigen Pferdestall mit zwei sehr großzügig bemessenen Boxen daraus zu machen. Und dass hin und wieder aus unserer Westernsaloontür handgemachte Musik schallt, das ist auch so eine Besonderheit. Der Overkill für unsere nachbarn war, dass wir in unserem Westernsaloon die Bar selbst gebaut haben. Von da an, glaube ich, trauten uns unsere Nachbarn alles zu, auch Autofahren!
Nun, wir hatten das unverdiente Glück, dass wir in einem Dorf leben, in dem die Leute sich zwar wundern, aber sie sind offen und neugierig genug damit umzugehen, das half, damit sich die Nachbarschaft gut anließ.
Als dann die beiden Pferde auf unserer Koppel standen war das Eis gebrochen.
Es gab aber auch eine Geheimwaffe, „Die Mama“! Unsere Mama ist die typische Landfrau mit der Offenheit der Westerwälderinnen. Familienbewußt und sehr häuslich, aber äußerst selbstbestimmt. Wer mit ihr nicht ins Gespräch kommt schläft oder ist tot! Und die haben wir auf unsere Nachbarn losgelassen, dem positiven Kontakt stand nichts mehr im Wege.
Nun stand das Martinsfeuer bevor. Unsere Mama ist zwar noch fit, aber zwei Stunden am Feuer rumstehen, das muß echt nicht mehr sein. Ich hatte die Lösung!
Zu unserem Haus gehörte, neben einer un glaublichen Menge Müll und Schrott, ein ganzes Sammelsurium von alten Gasthausstühlen, schön alt, aus gutem Holz, aber natürlich auch nicht mehr so schick. Egal, genau so einen Stuhl trug mein Gemahl zum Martinsfeuerplatz. Um einen guten Platz zu haben für die Mama, taten wir das am Vormittag.
Tracktoren und Bollerwagen brachten ganz verschiedenes Brennmaterial, da ist unser Dorf sehr aktiv. Und da unsere Mama wie alle Frauen ist, also sie natürlich nicht pünktlich war, kamen wir als das Martinsfeuer schon wunderschön brannte.
Eine meiner Lieblingsnachbarinnen zupfte mir am Pferdeschwanz und raunte mir zu:
„Ihr spinnt ja! Warum habt ihr denn so einen schönen alten Stuhl aus Eurem Westernsaloon genommen?“ Ich war irritiert. „Warum nicht, Mama sitzt da ganz gern drauf.“ Langes Schweigen, dann fragte meine Mama irgendwen, ob er ihren Stuhl gesehen hätte, „Die Kinder“, also wir, hätten ihn doch schon vormittags hierher gebracht. „ja, aber da sitzt schon Oma Albertine und wärmt sich“, erklärte einer der tollen Jungs der freiwilligen Feuerwehr. Mein Mann murmelte: „Hm, Sehende, ich geh mal hin!“ Und er ging hin. Oma Albertine freute sich auch sehr, ihn mal wieder richtig durchtzuknuddeln, doch der Stuhl war eindeutig ihrer, da gab es nichts zu diskutieren. „und wo ist unser Stuhl?“ fragte ich. „Na wo Holz hinkommt an diesem Tag, da!“ Mein Patensohn, auch Mitglied in der freiwilligen Jugendfeuerwehr, nahm meine Hand und wies auf das kuschelige Martinsfeuer. „Aber…“, ich fing an zu begreifen. „Du hast einen Holzstuhl dahin gestellt?“ fragte mein Patensohn so entgeistert, dass vollkommen klar war, dass er seine PatentTante, deren Intelligenz er eigentlich nie angezweifelt hatte, für total bekloppt hielt.
Und so lernten wir, dass Plastik, eigentlich nicht so unser Ding, aber manchmal von Vorteil ist.
Doch genau deswegen lebe ich so gerne auf dem Lande. Es vergingen keine 2 Minuten, da hatte sich das ganze rumgesprochen. Unsere Mama hatte also die Wahl zwischen zwei Plastikstühlen in Rosa mit verstellbarer Lehne, einem Plastikstuhl in Blau mit Tupfen, allerdings ohne verstellbare Lehne und einem sehr lustigen Gartenstuhl mit verstellbarer Fußablage.
Als wir totmüde heim gingen, waren Oma Albertine und unsere Mama noch putzmunter und hellwach.

(Aus „Westerwälder Dorfgeschichten“ von Siddi Harres)
Zur Verfügung gestellt von Andrea Steinebach

## Audio

Audio bezieht sich auf den menschlichen Hörbereich, der den Schallwellenbereich von 16 Hz bis 20 kHz umfasst. Dieser Bereich unterliegt der menschlichen Hörcharakteristik und ist im oberen Teil stark altersabhängig. Die hörbare obere Frequenzgrenze kann im Alter bis auf 10 kHz und darunter sinken. Auditive Wahrnehmungen basieren im Normalfall auf Schallereignissen beliebigem semantischen Inhalts von (Laut-) Sprachen, Geräuschen oder Musik. (Für Hörwahrnehmungen ohne physikalisches Korrelat siehe Universalien der Musikwahrnehmung, Psychoakustik oder Tinnitus.)
Mit der Verbreitung von Musikanlagen wurde auch der Begriff Audio als Abkürzung für Audioanlage gebräuchlich und wird vor allem zur Abgrenzung reiner Musik- und Tonanwendungen von Bild- und Filmanwendungen (Video, Heimkino) verwendet.
Mit der Verbreitung Multimedia-fähiger Computer entstanden auch im Informationsbereich Wortbildungen mit Audio: RealAudio, Compact Disc Digital Audio.

Audiosignal
Ein Audiosignal, auch Tonsignal, ist ein elektrisches Signal, das akustische Informationen transportiert. Bei vielen Geräten der Unterhaltungselektronik wird die Bezeichnung Audiosignal auch zur Abgrenzung vom Videosignal verwendet, welches Bild-Informationen transportiert.
Die Verarbeitung von Audiosignalen und die Umwandlung zwischen Schall und Audiosignalen (Mikrofonsignal) sind Gegenstand der Tontechnik und der Signalverarbeitung.
Bei Kino-, Video und DVD-Filmen unterscheidet man die Audiospur (mehrere Spuren für zusätzliche Sprachen) und Filmspuren (die Bilddaten). Jede Audiospur kann einen (Mono) oder mehrere Audiokanäle enthalten (Stereo: links, rechts).
Bekannte Schnittstellen für Audiosignale sind in der Heimelektronik die Klinken-Stecker und die Cinch-Stecker, und in der Studio-Technik die XLR-Stecker (auch Cannon-Stecker genannt).

Zeitschrift
AUDIO ist der Name einer monatlich von der WEKA Media Publishing publizierten Zeitschrift, die sich als Test- und Ratgebermagazin für die Themenbereiche High Fidelity, Raumklang, High-End und Musik versteht. Sie wurde 1978 gegründet.

Liste von. Liste von Audio-Fachbegriffen
. Soundkarte
. Audio-Designer

## Soundkarten

Eine Soundkarte (auch Audiokarte, selten Tonkarte, engl. Sound Card), im eigenen Gehäuse auch Audio-Interface, ist derjenige Teil der Hardware eines Computers, welcher analoge und digitale Audiosignale verarbeitet. Zu den Aufgaben einer Soundkarte gehört die Aufzeichnung, die Synthese, Mischung, Bearbeitung und die Wiedergabe von Tonsignalen. Der Anschluss erfolgt heute intern über den PCI- bzw. PCI-Express-Bus oder extern über die USB-Schnittstelle, PCMCIA- oder ExpressCard-Steckplatz, im professionellen Bereich auch über FireWire. Ältere Soundkarten werden über den ISA-Bus angeschlossen. Einige Soundkarten lagern das Anschlussfeld in ein Frontmodul (5,25?-Einschub) oder ein externes Gehäuse aus, die sogenannte Breakout Box. In den 2000er Jahren wandelte sich die typische Soundkarte im Zuge der fortschreitenden Elektronikintegration von einer Steckkarte zu einem auf die Hauptplatine integrierten Mikrochip. Bei Benutzern, die einen erhöhten Anspruch an Klangqualität oder Rechenleistung haben oder umfangreichere Anschlussmöglichkeiten benötigen, sind jedoch dedizierte Steckkarten weiterhin in Gebrauch. Der Vorteil der geringeren Belastung des Hauptprozessors besteht dabei jedoch nur, wenn für die Tonerzeugung ein Soundprozessor zur Verfügung steht.

Geschichte
Erste Soundkarten tauchten ab 1983 für den Apple II auf dem Markt auf (z. B. Mockingboard), waren aber noch Nischenprodukte, die nur von relativ wenigen Spielen unterstützt wurden. Es waren reine Synthesekarten, das Abspielen von Samples war wegen der kleinen Speicher jener Zeit noch nicht sinnvoll realisierbar. Im PC-Bereich wurden sie ab ca. 1989/90 populär, als sich mit den AdLib- und Soundblaster-Karten erstmals ein über den simplen Systemlautsprecher hinausgehender Standard entwickelte. Holten die ersten Modelle noch die bereits Jahre zuvor im Heimcomputer-Bereich vollzogene Entwicklung im PC-Bereich nach, so gingen die klanglichen Fähigkeiten der PC-Soundkarten bereits mit Erscheinen der Roland LAPC-I, die allerdings auch etwa 1000 DM kostete, über die der Heimcomputer hinaus. Das war ein wesentlicher Faktor beim Zusammenbruch des Heimcomputer-Marktes und der Übernahme der Marktposition „Spielcomputer“ durch die vorher fast nur als Bürorechner dienenden PCs. Die ISA-Soundkarten der ersten Generation weisen oft zusätzliche IDE-Anschlüsse für CD-ROM-Laufwerke auf, die ebenfalls in dieser Zeit aufkamen. Neben Anschlüssen für proprietäre CD-ROM-Laufwerke, meist Sony, Mitsumi und Panasonic ist oft auch ein ATAPI-Anschluss (secondary IDE, IRQ 15, IO-base 0x170) vorhanden, was in damals moderneren PCs, die bereits mit zwei IDE-Anschlüssen ausgestattet sind, oft zu Problemen führte, da nun die Ressourcen für den zweiten IDE-Anschluss doppelt belegt werden, die Hardwarekonfiguration mittels Jumper wurde so oft zu einem diffizilen Balanceakt. Spätere ISA-Soundkarten verzichteten auf diese Anschlüsse, sind dafür aber bereits Plug-and-Play-fähig. Lediglich ein Anschluss zur analogen Übertragung von Audiosignalen vom CD-ROM-Laufwerk zur Soundkarte ist noch vorhanden. Generell okkupierten aber bis in die 2000er hinein Soundkarten erhebliche Computer-Ressourcen. Die Anfang der 1990er erschienene PC-Soundkarte Gravis Ultrasound bot Hardware-Mixing mit bis zu 32 Hardwareausgabekanälen und Panning an, konnte sich jedoch nicht (außer in der Demoszene, den Musikern bspw. bei Trackern) im Markt durchsetzen. Dies einerseits, da sie nicht vollständig kompatibel zu den vorherrschenden Soundkarten war, und auch weil sich mit wachsender Rechenleistung das günstigere Software-Mixing der Soundblaster-Karten durchsetzte. Hardware-Mixer sind seitdem im Heimanwender Multimedia Segment langsam unüblich geworden. Seitdem ist eine immer stärker werdende Abspaltung und Abgrenzung der Marktsegmente zu beobachten. Mehr dazu im Abschnitt Consumer, Profi und Onboard.
Waren zuerst die meisten Soundkarten mehr oder weniger direkte Nachbauten einiger weniger verbreiteter Modelle, so änderte sich das nach der Einführung von Microsoft Windows 95. Da Windows-basierte Spiele nicht mehr direkt die Hardware der Soundkarte ansprechen mussten, wie zuvor die MS-DOS-basierten Spiele, sondern das über normierte Gerätetreiber geschah, waren dem Hardwareaufbau der Karten kaum noch Grenzen gesetzt. Es gibt wesentlich mehr unterschiedliche Soundkarten als Sound-Chipsätze am Markt. Viele hochwertige Soundkarten von unterschiedlichen Herstellern benutzen zum Beispiel den Codec-Chipsatz envy24, der seit Ende der 1990er Jahre weitgehend unverändert hergestellt wird, und eine breite Palette an Konzepten ermöglicht (die Variante 1712 besitzt sogar einen 36-Bit-Hardwaremixer für professionelle Studiolösungen)
Seit ca. dem Jahr 2000 wurden die grundlegenden Audiofunktionen in den meisten Hauptplatinen integriert, so dass gesonderte (dedizierte) Soundkarten nur noch bei höheren Ansprüchen an Qualität bzw. Funktionalität verwendet wurden. Inzwischen werden sogar HD-Audiocodecs – wie z. B. der ALC888 und der ALC889 des IC-Herstellers Realtek – für die sogenannten „Onboard-Sound“-Lösungen verwendet. Wenn man von Creatives X-Fi-Serie und ein paar wenigen anderen Modellen weiterer Hersteller absieht, dann sind diese Chips viel leistungsfähiger als die meisten altbekannten Soundkarten und vor allem als ältere Soundcodecs der AdLib- und Soundblaster-16-Ära. Den Schwachpunkt bei der Tonausgabe am Computer (insbesondere bei Mobilgeräten) stellen heute eher die Verstärker und Lautsprecher dar.
Computer werden zunehmend auch für professionelle Musikproduktionen eingesetzt. Rechenleistung und Arbeitsspeicher genügen seit Beginn der 1990er Jahre für die Signalverarbeitung in vergleichsweise billigen Computern. Die Kombination aus PC und hochwertiger Soundkarte bzw. -chipsatz hat seitdem die vorher üblichen spezialisierten Geräte für Aufnahme, Schnitt und Bearbeitung von Tonmaterial im Studio weitgehend verdrängt. Um eine der Studioproduktion angemessene Signalqualität zu erzielen, werden oft sogenannte Audio-Interfaces verwendet, die nicht direkt in den Computer eingebaut sind. Sie werden meist über ein FireWire- oder USB-Kabel oder über eine spezielle digitale-Interface-Karte mit Breakout-Kabel an den Rechner angeschlossen. Durch die Entkopplung der Audiosignale vom restlichen PC und dessen Störsignalen sowie weiteren technischen Maßnahmen wird eine Tonqualität erreicht, die auch professionellen Ansprüchen gerecht wird. Für Musikproduktionen eignen sich sowohl IBM-kompatible PCs als auch Apple-Macintosh-Computer. Letztere gelten (unterstützt durch Gerüchte und Marketing) als besonders für Audioverarbeitung optimiert. Für den professionellen Einsatz gedachte „Audio-Karten“ lassen sich meist sowohl mit Macs als auch mit PCs verwenden. Die Hersteller bieten sowohl für einfache als auch professionelle Soundkarten Treibersoftware für Microsoft Windows und Mac OS X an. Freie Projekte entwickeln Treiber, mit denen sich mittlerweile viele professionelle und die meisten einfachen Soundkarten auch mit Linux nutzen lassen, wobei in einigen Fällen nicht alle Funktionen der Soundkarte genutztwerden können.

Beispiele

1987: AdLib-Soundkarte, Consumer Karte
1989: Roland LAPC-I-Soundkarte für professionelle Anwender
1991: Gravis Ultrasound (in typisch roter Farbe) mit dem GF1-Chip für Hardware-Mixing
Anfang 1990er: Oak Mozart-16-Soundkarte, eine der zahlreichen soundblaster-kompatiblen Klon-Karten
1994: Soundblaster AWE32 PnP (ISA-PnP-Soundkarte)
1994: Creative Soundblaster-Legacy-ISA-Soundkarte mit Anschlüssen für proprietäre CD-ROM-Laufwerke
1995: Yamaha Sound Edge SW20 PC
1996: ISA-PnP-Soundkarte mit FM-Synthesizer und Wave-table Synthese
1996: SEK’D Prodif-Plus-PCI-Soundkarte mit professionellen Interfaces
1999: Soundblaster-Live-PCI-Soundkarte, einfache Ausführung
2003: CardBus-Soundkarte für Notebooks
2004: HD Audio-Soundchip für OnBoard-Lösungen
externe USB-Soundkarte von Creative
USB Audio: Hercules Gamesurround Muse Pocket USB

Aufbau

Basis einer Audiosignal-Verarbeitung im PC ist ein Audio-Codec-Chipsatz wie der oben erwähnte VIA Envy24, der Daten und Steuersignale des Computerzentralsystems seitens des Soundkartentreibers über ein Rechner-internes Bussystem (z. B. PCIe) entgegennimmt und einen kontinuierlichen Datenstrom in ein für einen D/A-Wandler verständliches Format übersetzt. Die analogen Audiosignale am Eingang werden von einem A/D-Wandler digitalisiert und an den Codec weitergegeben, der diese dann über ein Bussystem an den Treiber des Betriebssystems schickt. Beide Wandler sind bei Karten oft auf demselben Chip integriert. Moderne Onboard-Lösungen kommen sogar mit nur einem einzigen Bauteil aus.

Ein- und Ausgänge

Ein- und Ausgänge existieren in unterschiedlichen Ausführungen: analog, digital oder via MIDI.

Analog

Es gibt analoge Ein-/Ausgänge in Form von Klinkenbuchsen oder Cinchbuchsen. Bei modernen nicht-professionellen Karten, wie auch auf ATX-Hauptplatinen mit integriertem Soundchip oder bei den Audiobuchsen an der Frontseite moderner Computer, sind diese Steckbuchsen zusätzlich zu einem in der Regel eingeprägten Symbol nach internationalem Standard farblich gekennzeichnet (Kennfarbe).

Standard-Anschlüsse eines integrierten Soundchips

Farbe
Funktion

rosa
Eingang für Mikrofon (mono).

grün
Line-Out / Ausgang für Kopfhörer- oder (Front-)Lautsprecher (stereo)

blau
Line-In / Eingang für AUX/externe Quellen (Stereo).

grau
Ausgang für Seitenlautsprecher [engl. side speakers] (stereo)

orange
Ausgang für Center- und Tiefbass-Lautsprecher [engl. center speaker, subwoofer]

schwarz
Ausgang für Rücklautsprecher [engl. rear speakers] (stereo)

farbcodierte Anschlüsse an einer Soundkarte (Jahr 2008)

Farbe
Funktion

rosa
Eingang für Mikrofon (mono).

blau
Line-In / Eingang für AUX/externe Quellen (Stereo).

grün
Line-Out / Ausgang für Kopfhörer- oder (Front-)Lautsprecher (stereo)

schwarz
Ausgang für Rücklautsprecher [engl. rear speakers] (stereo)

weiß
Ausgang für Seitenlautsprecher [engl. side speakers] (stereo)

orange
Ausgang für Center- und Tiefbass-Lautsprecher [engl. center speaker, subwoofer]

Während bei nichtprofessionellen Karten die Klinkenbuchsen (außer dem Mikrofoneingang) üblicherweise für das Weiterleiten von Stereosignalen ausgelegt sind, wird bei professionellen Karten pro Klinkenbuchse nur ein Mono-Signal in symmetrischer Übertragungstechnik weitergeleitet.

Technische Daten der Audioeingänge:
. LINE-IN: Normpegel 1 Volt (je nach Soundkarte ±0,7 Volt bis zu |Uss| max. 2 Volt), Eingangswiderstand 20.70 kOhm
. MIC-IN: maximaler Eingangspegel je nach Soundkarte von 20 mV bis max. -100.+100 mV (siehe auch Mikrofoneingang)
. LINE-OUT: 1 Volt Normpegel (je nach Soundkarte ±0,7 Volt bis zu |Uss| max. 2 Volt, Quellwiderstand <50 Ohm bis 1 kOhm) . AD/DA-Wandler Auflösung: bis 24 Bit, . Samplingrate: variabel bis zu 192 kHz (je nach Soundkarte)[3][4] Samplingraten von 44,1 bzw. 48 kHz sind zur Wandlung in Niederfrequenz-Signale (Hörgrenze 20 kHz) gemäß dem Abtasttheorem hinreichend - höhere Samplingraten bringen bei Audiosignalen kaum Qualitätsgewinn. Allgemein kann bei der A/D-Wandlung (Digitalisierung) eine Überabtastung Sinn ergeben, wenn im Niederfrequenzsignal relevant hohe Anteile >20 kHz enthalten sind, weil diese nicht ausreichend herausgefiltert werden konnten.

Mikrofoneingang

Die Mikrofoneingänge einfacher Soundkarten oder onboard-„Soundkarten“ sind in der Regel nicht ausreichend empfindlich, um Signale von dynamischen Mikrofonen (oft unter 1 mV) genügend gut wiedergeben zu können.
Nach AC’97-Standard liegt hinter dem Mikrofoneingang ein 20-dB-Vorverstärker (Spannungsverstärkung also 10-fach).
Elektretmikrofone mit eingebautem Impedanzwandler liefern zwar ausreichenden Pegel (einige 10 mV), benötigen jedoch – sofern sie keine eigene Spannungsversorgung haben – eine sogenannte Tonaderspeisung. Hierzu liefert bei AC’97-kompatiblen Soundkarten (siehe AC’97-Standard: Mikrofonanschlussproblematik) der mittlere Ring der Klinkenbuchse des Mikrofoneinganges über einen Widerstand (ca. 1.2 kOhm) eine Spannung (5 Volt). Die Spitze des Mikrofon-Klinkensteckers kontaktiert den Mikrofon-Signaleingang.

. zweipolige Elektretmikrofone können den mittleren Ring mit dem Kontakt an der Spitze (Signaleingang) verbinden und arbeiten so auf den Widerstand im PC als Arbeitswiderstand (siehe hierzu Emitterschaltung)
. Elektret-Mikrofon-Lösungen für besseren Störabstand sieben diese oft störungsbehaftete Spannung zunächst und verwenden einen eigenen Arbeitswiderstand.

. Mono-(Mikrofon-)Klinkenstecker schließen die Tonaderspeisung schadlos kurz
Die Tonaderspeisung nach AC’97 kann wegen der geringen Spannung nicht als Phantomspeisung für die Verstärker von Kondensatormikrofonen dienen und ist mit 5 Volt auch geringer als die T-12-Norm (12 Volt) einer „richtigen“ Tonaderspeisung. Dynamische Mikrofone mit Stereo-Stecker oder symmetrischem Klinkenstecker werden durch die auf wenige Milliampere strombegrenzte Spannung dieser Tonaderspeisung zwar nicht geschädigt, benötigen jedoch meist einen externen Mikrofonvorverstärker.

Digital

Soundkarten können auch digitale Ein-/Ausgänge in optischer oder koaxialer Form, als Sony/Philips Digital Interface (S/PDIF, Kabel oder Lichtwellenleiter) oder im AES/EBU-Format als XLR-Stecker besitzen.

MIDI und Gameport

MIDI-Kabel für den Game Port der Soundblasterkarte AWE von Creative

Manche Soundkarten enthalten auch einen Gameport, meist mit MIDI-Anschluss auf derselben Buchse. Die Datenübertragung über den Gameport funktioniert bei Verwendung als Gamecontroller (z. B. Joysticks oder Gamepads) analog, bei Verwendung als MIDI-Anschluss digital. Früher war dieser Gameport auf fast allen Soundkarten vorhanden, bei den meisten modernen Soundkarten wird darauf verzichtet, da neuere Gamecontroller in der Regel über die USB-Schnittstelle an den Computer angeschlossen werden und Windows ab Vista den Gameport nicht mehr unterstützt.

Externe Soundkarten

USB-Soundkarten mit und ohne Kabel

Externe Lösungen bieten die Unabhängigkeit von Betriebssystem und (dedizierten) Treibern. Sie werden beispielsweise per USB oder FireWire angeschlossen und bedienen sich der definierten Funktionen der Protokolle zur Übertragung von Audiodaten. Nicht selten werden diese externen Soundkarten mit Verstärkern kombiniert und bieten weitere Funktionen sowie zahlreiche Anschlüsse.

Anschlusserweiterungen

Dem begrenzten Platz auf einem Slotblech wird bei manchen Modellen mit zusätzlichen Kabelpeitschen (einem speziellen Kabel mit vielen Anschlussmöglichkeiten, das den Joystick-Port belegt) oder einer „Breakout Box“ (einem Zusatzmodul in Form eines Einschubs für einen 5,25?-Schacht oder eines externen Gehäuses) begegnet. Manchmal wird auch eine zusätzliche Slotblende verwendet, die im Gehäuseinneren mittels eines Kabels mit Anschlüssen auf der Soundkarte verbunden wird.

Klassifizierung

Qualitativ unterscheiden sich Wandlerkarten durch die mögliche Bit-Auflösung (Wortbreite, 8 Bit, 16 Bit oder 24 Bit), maximale Abtastrate (z. B. 22, 44, 96 oder 192 kHz), Rauschverhalten, Frequenzgang, Abschirmung gegen rechnerinterne Störsignale und die maximale Anzahl der Kanäle. Viele Soundkarten unterstützen verschiedene Soundausgabestandards wie EAX, DTS-ES, oder ASIO. Normale heutige Soundkarten verfügen zudem im Gegensatz zu den Onboard-Varianten über einen Beschleunigerchip, der der CPU einiges an Rechenarbeit abnimmt. Einige Billig-Soundkarten verzichten jedoch darauf.

Consumerkarten

Bis etwa Ende der 1990er Jahre enthielten diese Karten oft noch einen FM-Synthesizer-Chip, der das Abspielen von elektronischer Musik durch Klangsynthese und ohne die Nutzung von Samples (digitalisierten Klängen) ermöglichte, was Rechenbedarf und Speicherverbrauch stark verringerte, aber auch weniger flexibel war als die Sample-basierte Wiedergabe. Der nächste die Klangqualität verbessernde Schritt war die Implementierung einer einheitlichen Schnittstelle zur Erweiterung der Soundkarte mittels Wavetable. Aufgrund stetig steigender Rechenleistung und Speichergröße erfolgt die FM- oder Wavetable-Synthese heute softwareseitig mittels Software-Synthesizern. Dadurch wurden FM-Synthesizer-Chip wie auch Wavetable-Erweiterungs-Option weitestgehend unnötig.

Professionelle Karten

Professionelle Karten, die in Tonstudios und DAWs zum Einsatz kommen, werden auch als Recordingkarten oder Audio Interface bezeichnet. Solche Karten können zumeist mehrere Kanäle getrennt aufnehmen, was beispielsweise bei Schlagzeugaufnahmen oder Aufnahmen von mehreren Musikern bzw. Schallquellen gleichzeitig sinnvoll ist. Sie können grundsätzlich full-duplex arbeiten, also gleichzeitig wiedergeben und aufnehmen. Das ermöglicht z. B. das Einschleifen von externen physischen Effektgeräten in das Produktionssetup. Außerdem werden höherwertige A/D- und D/A-Wandler verwendet, als bei Consumer-Soundkarten. Zudem wird beim Layout der Platine auf die Besonderheiten der EMV Rücksicht genommen und die analogen Schaltungsteile passend abgeschirmt. Die Qualität des aufgenommenen Signals steht in diesem Marktsegment im Vordergrund; der auf Consumer-Soundkarten übliche Gameport für den Anschluss eines Joysticks ist bei professionellen Karten nicht vorhanden. Jedoch die sonst im Multimedia Bereich im Gameport versteckte Midi-Schnittstelle ist in professioneller Form ausgeführt. Ebenso sind Consumer-Effekte wie Karaoke-Funktionen oder 3D-Simulation für Spiele (z B. EAX) generell nicht vorhanden. Zur gänzlichen Vermeidung von Störgeräuschen durch die elektromagnetischen Felder im Inneren des Rechners werden die A/D- und D/A-Wandler bei professionellen Geräten häufig in externen Gehäusen („Breakout Box“ oder Externe (z. B. Adat) Analog-Wandler) untergebracht. Des Weiteren erlauben die Treiber solcher Audio-Interfaces in der Regel ein frei definierbares Routing der ein- und ausgehenden Signale. Die Treiber unterstützen zudem von sich aus Softwareschnittstellen mit niedriger Latenz, wie ASIO/EASI/GSIF etc. und bieten Funktionen an wie z. B. latenzfreies Vorhören. Diese Treiber werden wesentlich näher an der Hardware programmiert und können somit deutlich performanter und flexibler sein als vergleichbare Multimedia-Soundkarten mit Softwareadapter (z. B. Asio4All)! Ebenso professionelle Mikrofonvorverstärker mit Phantomspeisung oder Eingänge für Instrumente (High-Z) unterscheiden Soundkarten für Multimediazwecke von den professionellen Geräten zur Musikproduktion. Häufig existieren neben analogen und digitalen Ein- und Ausgängen im S/PDIF-Format auch mehrkanalige digitale Audioschnittstellen im ADAT sowie AES/EBU oder (seltener) TDIF und/oder MADI, über die man die Karte mit externen Wandlern und digitalen Mischpulten verbinden kann.
Einige Modelle (so zum Beispiel das im professionellen Bereich weit verbreitete Pro Tools/TDM-System) sowie die Systeme von Universal Audio, Sonic Core/Creamware, Solid State Logic und Soundscape enthalten außerdem DSP-Chips, welche die gesamte Bearbeitung und Zusammenmischung der Datenströme samt komplexen Effekten und Instrumenten direkt auf der Karte gestatten und somit den Hauptprozessor des Rechners nicht belasten. Die Karten können dadurch völlig autark arbeiten; die Effekte und die Mischeinstellungen werden lediglich durch die PC-Software eingestellt, somit steht der Großteil der CPU-Leistung für eine schnelle Benutzeroberfläche (GUI), Hintergrunddienste und Steuerbefehle (Controller-Automatisierung und Parametersteuerung) und für das Betriebssystem zur Verfügung, so dass das System für den Anwender bedienbar und reaktionsschnell bleibt.

Soundchip auf der Hauptplatine

Erste Versuche, auf ia32-kompatiblen Hauptplatinen einen Soundchip zu integrieren („onboard sound chip“), wurden Ende der 1990er Jahre unternommen. Dabei handelt es sich um Hauptplatinen mit dem Super-Sockel 7 für AMD K6-2-Prozessoren oder dem Slot 1 für Intel Pentium-II-Prozessoren. Bei diesen Soundchips handelt es sich logisch um ISA-PnP-Geräte, deren Konfiguration sich mitunter problematisch gestaltet. Die Funktionalität dieser ersten Soundchips beschränkt sich auf Stereo-Audiowiedergabe und Eingänge für Hochpegel und Mikrofon, wobei insbesondere der Mikrofoneingang oft wegen starker Störeinstrahlungen praktisch nicht nutzbar ist. Die Aufnahme- und Wiedergabequalität kann maximal auf „Stereo 44,1 kHz 16-Bit“ eingestellt werden. Außerdem wird eine MIDI-/Gameport-Schnittstelle bereitgestellt. Ungefähr seit dem Jahr 2000 werden die grundlegenden Funktionen von Soundkarten zunehmend häufig durch einen Soundchip auf der Hauptplatine bereitgestellt. Bei diesen Soundchips handelt es sich logisch um PCI-Geräte, was die Konfiguration gegenüber der ISA-PnP-Variante meist etwas vereinfacht. Anfangs boten diese PCI-Soundchips nicht mehr Funktionalität als die ISA-PnP-Variante. Mit der Zeit wurden aber weitere Funktionen hinzugefügt und auch der Signal-Rausch-Abstand verbessert. Aktuell finden sich auf den Hauptplatinen meist Soundchips, die 7.1-Audiowiedergabe und Eingänge für S/PDIF, Hochpegel und Mikrofon bieten. Die früher übliche MIDI-/Gameport-Schnittstelle ist hingegen weggefallen.

Hersteller (Auswahl)

Consumer-Hardware
. AdLib
. Analog Devices
. Asus
. Club 3D
. Creative Labs
. Gravis
. Guillemot Corporation
. Nvidia
. Philips
. Realtek
. TerraTec
. VIA Technologies

Professionelle Soundkarten/Audiointerfaces
. Akai
. Apogee Electronics
. Avid / Digidesign
. Behringer
. Focusrite
. M-Audio
. MOTU (Mark Of The Unicorn)
. Native Instruments
. RME
. Roland
. Steinberg
. Universal Audio
. Yamaha

## Die Blindzeln Audiobrücke

Dieser Text basiert auf einem Podcast von Cord König.

Im Laufe der Jahre kommt es immer wieder mal vor, daß Menschen an mich herantreten, weil sie auf der Suche nach der Lösung für ein ganz bestimmtes Problem sind. Ich versuche stets, eine möglichst perfekte Lösung zu finden. Doch funktioniert das natürlich nicht immer. Daraus mache ich dann auch keinen Hehl. Oft geht es darum, vom Gerät A aus Audiodaten an Gerät B zu übermitteln. Dabei sollen die Geräte möglichst flexibel und unterschiedlich sein. Ich möchte nicht unbedingt nur direkt von Gerät A nach Gerät B via Kabel übertragen. Es kommt auch vor, daß sich z. B. mehrere Wände zwischen den Geräten befinden. In derartigen Fällen bietet sich eine Funkverbindung an, da die Verlegung eines Kabels oft unpraktisch ist. Die Übertragung von Audio per Funk hat jedoch so einige Hürden. Es ist oft schwer, eine ideale Lösung zu finden. Ich glaube, eine Lösung gefunden zu haben, die ich Euch selbstverständlich vorstellen möchte. Es geht um die Blindzeln Audiobrücke. Um Audio in einer brauchbaren und guten Qualität von A nach B zu übertragen, sollte man sich stets genau anschauen, was man eigentlich realisieren möchte. Welche Geräte sollen verbunden werden? In einem Haushalt mit mehreren Personen kann es vorkommen, daß eine Personsich z. B. ein Fernsehprogramm anschaut und eine andere Person Musik hören möchte. Beide wollen/sollen sich nicht gegenseitig stören. Dann stellt sich die Frage, wer nicht gestört werden möchte bzw. wer sorgt dafür, daß keine anderen Personen gestört werden. Sollen sowohl Bild als auch Ton übertragen werden, so ist es von großer Bedeutung, daß beide Übertragungen synchron sind. Die Signale werden zumeist verschlüsselt und müssen natürlich entschlüsselt werden. Dabei entstehen sehr leicht Laufzeitunterschiede. Diese werden vom menschlichen Gehirn als enorm störend empfunden. Ein Genuß einer TV-Sendung ist unter solchen Bedingungen natürlich nicht möglich, da das Gehirn ständig meldet, daß hier etwas nicht stimmt. Ich weiß, wovon ich spreche. Früher habe ich mir alte TV-Serien aud DVD gekauft und dann Kopien auf einer Festplatte abgelegt. Damit meine Frau Anja ihre Ruhe hatte, wenn ich eine Serie anschauen wollte, habe ich mir einen Funkkopfhörer gekauft. Das hat dazu geführt, daß es zeitweise Laufzeitunterschiede von mehreren Sekunden gab. Das hat wirklich keinen Spaß gemacht. Es wird also ein System benötigt, bei dem Bild und Ton synchron sind. Mit einem gewissen Unterschied muß bei Funkübertragungen stets gerechnet werden. Dieser kann jedoch in den meisten Fällen so reduziert werden, daß er nicht mehr wahrgenommen wird. Um eine möglichst optimale Lösung finden zu können, ist es sehr wichtig, daß bekannt ist, was genau gemacht werden soll. Beachtet werden sollte auch, welche Anschlußmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das alles ist nicht gerade für Einsteiger durchschaubar. Oftmals sind Installationshinweise erforderlich. Ich habe nun eine Lösung gefunden, die aus meiner Sicht flexibel genug ist. Des weiteren ist die Audioqualität noch zufriedenstellend. Die verwendeten Anschlüße können frei verwendet werden. Es gibt ein Sende- sowie ein Empfangsteil. Das Sendeteil erinnert ein wenig an den Schnurzwischenschalter einer Nachttischlampe. Ungefähr so muß man sich das Sendeteil der Audiobrücke vorstellen. Oben befindet sich eine gewölbte Taste. Um die Taste herum ist ein LED-Ring angeordnet. Darüber hinaus gibt es auch noch einen Schiebeschalter. Dieser LED-Ring zeigt den jeweiligen Status an. Aber auch ohne Sehrest ist alles sehr einfach zu bedienen. Am Sender gibt es einen 3,5-mm-Klinkenanschluß, von dem aus man an alle so benötigten Anschlüsse herankommen kann. Die Besonderheit ist, daß auch ein optischer Audio-Anschluß verfügbar ist. Im aktuellen Fall handelt es sich um einen Toslink-Anschluß. Wir haben es also mit einem digitalen Audioanschluß zu tun. Das bedeutet, daß die bestmögliche Verbindung zur Verfügung steht. Um die Verbindung mit einem Gerät herzustellen, stehen die unterschiedlichsten Adapter zur Verfügung. Selbst wenn ein Gerät nur einen Kopfhöreranschluß hat, stellt dies kein Problem dar. Etwas höherwertige Geräte verwenden einen etwas größeren Klinkenanschluß (6,35 mm). Auch dies ist kein Problem. Bei Kompaktanlagen wird i. d. R. ein 3,5-mm-Klinkenanschluß verwendet. Im Sender ist ein Akku verbaut, der einige Stunden durchhalten soll. Die Stromversorgung kann jedoch alternativ auch via USB erfolgen. Ein entsprechendes Kabel gehört zum Lieferumfang. Gerade in diesem Zusammenhang hatte ich jedoch immer mal wieder Probleme. Ich habe zahlreiche Bluetooth-Sender und -Empfänger gekauft. Bluetooth-Verbindungen erfordern zur Anmeldung einen Code. Bei einer Tastatur wird man zumeist gebeten, den Code einzugeben. Bei Audiobrücken gibt es in den meisten Fällen jedoch keine Tasten, über die ein Code eingegeben werden könnte. In derartigen Fällen wird der Standardcode 0000 angenommen. Es werden also Sender und Empfänger benötigt, die sich von selbst verstehen. Bei der Audiobrücke von Blindzeln ist dies der Fall. Bei Sendern tritt manchmal das Problem auf, daß Störungen verursacht werden, wenn sie via USB mit Strom versorgt werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um sehr günstige Sender handelt. Auch dieses Problem tritt bei der Audiobrücke von Blindzeln nicht auf. Das Signal ist in jedem Falle völlig sauber. Das ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Beim Empfangsteil handelt es sich um ein kleines quadratisches Gerät. Dabei liegt die Kantenlänge bei 3-4 cm. Die Dicke liegt bei etwa einem Zentimeter. Der Empfänger hat keinen optischen Anschluß, weil er gar nicht benötigt wird. Auch würde er keine Vorteile bringen. Die Audioqualität allerdings stimmt, obwohl bei der Funkübertragung Daten verlorengehen. Sowohl Sender als auch Empfänger beherrschen das neuere aptX-Protokoll. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Audioprotokoll, das es ermöglicht, via Bluetooth hochwertige Audioübertragungen zu realisieren. Das Problem ist allerdings, daß nicht immer auf beiden _Seiten dieses Protokoll verfügbar ist. Beispielsweise wird das aptX-Protokoll von iPhones nicht unterstützt. Apple verwendet das eigene AAC-Protokoll. Bei der Audiobrücke von Blindzeln wird auf beiden Seiten das aptX-Protokoll unterstützt. Das Empfangsteil verfügt über einen Klinken- sowie einen USB-Anschluß. Leider ist im Empfänger kein Akku verbaut. Der Empfänger kann mit Hilfe der unterschiedlichsten Adapter mit allen möglichen Geräten verbunden werden. Die Anschlußproblematik ist also gar keine Problematik. Wichtig für mich ist, daß ich weiß, welche Anschlüsse verwendet werden sollen, damit ich die passenden Kabel beilegen kann. Über die Bedeutung des Schiebeschalters am Sender bin ich mir noch nicht so ganz im klaren. Es könnte sein, daß alles damit zusammenhängt, ob in Mono oder aber in Stereo übertragen werden soll. Aber sicher bin ich mir da noch nicht. Eigentlich muß man sich nur merken, daß es sich beim schmaleren Teil um den Sender und beim Quadratischen Teil um den Empfänger handelt. Sender und Empfänger brauchen nicht extra gekoppelt zu werden, da sie bereits optimal aufeinander angepaßt sind. Nach Herstellerangaben hat der Sender eine Reichweite von 20 m. Bluetooth ist eben nicht gleich Bluetooth. Wer den Irgendwasser-Podcast regelmäßig verfolgt, dem wird schon aufgefallen sein, daß ich immer wieder Bluetooth-Probleme habe. Wenn ich einen Podcast aufnehme, sitze ich sehr gerne gemütlich auf meinem Sofa. Die Funkstrecke zu den Rechnern in meinem Büro ist dann einfach zu lang. Mit der Audiobrücke von Blindzeln scheint alles problemlos zu funktionieren. Die Königsdisziplin bei Audioübertragungen ist ein TV-Signal. Das Bildsignal erhalte ich via WLAN. Als Empfangsgerät verwende ich ein iPad. Ich kann mir also jederzeit ein Audiosignal aus dem Büro heranholen. Und was mir gefällt, das mache ich auch gerne für Andere verfügbar. Wer bestellen möchte, der sollte sich überlegen, welche Anschlüsse benötigt werden. Es macht keinen Sinn, Adapter mitzuliefern, die gar nicht benötigt werden. Cinch-Anschlüsse kommen immer mehr außer Mode. Sinnvoll kann es sein, ein Steckernetzteil mitzubestellen. Dabei habt Ihr die Wahl zwischen einfachen und doppelten Steckernetzteilen. Während beim Sender eine Taste gedrückt werden muß, damit dieser aktiv ist, ist dies beim Empfänger nicht erforderlich. Hier reicht es aus, den Empfänger mit Strom zu versorgen. Das bedeutet, daß der Empfänger bereit ist, wenn er mit Strom versorgt wird. Eine Standby-Schaltung gibt es da meines Wissens nach da nicht. Natürlich kann der Empfänger auch für andere Bluetooth-Geräte verwendet werden. Zwischen Klinken- und USB-Anschluß befindet sich eine Taste, mit deren Hilfe der Empfänger mit einem anderen Gerät gekoppelt werden kann. Drückt man diese Taste bei einer bestehenden Verbindung, so wird die Verbindung getrennt. Bei meinen Tests habe ich natürlich auch nicht gerade optimale Verbindungen getestet. Beispielsweise liegt der Sender in meinem Büro auf dem Fußboden. Besser wäre es natürlich, ihn an einem erhöhten Standort aufzustellen. Und trotzdem hat alles einwandfrei funktioniert. Das ganze System ist kinderleicht zu bedienen. Bereits beim ersten Einschalten ist mir aufgefallen, daß die Kopplung sehr schnell erfolgt. Kaum ist die Einschaltmeldung verklungen, kommt auch schon die Meldung, daß die Kopplung erfolgreich war. Das halte ich für vorbildlich. Bislang mußte ich immer nach Insellösungen suchen. Diese Zeiten sind nun vorbei. Es wird wahrscheinlich noch einige Tage dauern, bis Informationen über die Audiobrücke via ISA abgerufen werden können. ISA wird stets möglichst schnell mit neuen Informationen gefüttert. Die Aktualisierung des eigentlichen Shops dauert meistens recht lange. Im Zweifelsfall reicht auch eine formlose Anfrage aus, um Informationen zu erhalten.

## Hausautomation

Vorbemerkung:
Dies ist eine recht detaillierte Übersicht. Wer sich über sämtliche Aspekte der Hausautomation informieren möchte, sollte sich diesen Text unbedingt durchlesen.

Die Gebäudeautomation bzw. Hausautomation ist ein Teilgebiet der Automation. Gebäudeautomation (GA) ist die Bezeichnung der Einrichtungen, Software und Dienstleistungen für automatische Steuerung und Regelung, Überwachung und Optimierung sowie für Bedienung und Management zum energieeffizienten, wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). (Quelle: DIN EN 15232-1 bzw. VDI 3814-2 bzw. DIN EN ISO 16484-2). Als Gebäudeautomation (GA) oder Domotik bezeichnet man die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden. Sie ist damit ein wichtiger Bestandteil des technischen Facilitymanagements. Ziel ist es, Funktionsabläufe gewerkeübergreifend selbstständig (automatisch), nach vorgegebenen Einstellwerten (Parametern) durchzuführen oder deren Bedienung bzw. Überwachung zu vereinfachen. Alle Sensoren, Aktoren, Bedienelemente, Verbraucher und andere technische Einheiten im Gebäude werden miteinander vernetzt. Abläufe können in Szenarien zusammengefasst werden. Kennzeichnendes Merkmal ist die dezentrale Anordnung der Automationsstationen (AS) sowie die durchgängige Vernetzung mittels eines Kommunikations-Netzwerks bzw. Bussystems.

Bezug zum administrativen Facilitymanagement
Zur Umsetzung des administrativen Facilitymanagements werden eine Vielzahl an Informationen (Grundfläche, Nutzungsart, Energiebedarf usw.) zu den betriebenen Gebäuden benötigt. Die Unterstützung des administrativen Facilitymanagements durch die Informationstechnik wird als Computer-Aided Facility Management (CAFM) bezeichnet. Die Gebäudeautomation kann im Rahmen des technischen Facilitymanagements einen Teil der benötigten Informationen zur Verfügung stellen. Somit kann die Software der Managementebene oder Gebäudeleittechnik (GLT) mit dem computer-aided facility management verknüpft werden. Allerdings gehen die Aufgaben der Gebäudeautomation über die reine Informationsbereitstellung durch aktive Steuerung der technischen Gebäudeausrüstung weit hinaus.

Systembestandteile nach DIN 276
Mit der DIN 276 von 1993 wurde die Gebäudeautomation (GA) als offizielles Gewerk im Bauwesen eingeführt – es
folgten daraufhin spezielle Normen und die VOB/C [DIN 18386] als „Allgemeine Technische Vertragsbedingung“ und das Standardleistungsbuch 070 für GA. Der steigenden Bedeutung der Raumautomation innerhalb der Gebäudeautomation insbesondere von Nicht-Wohngebäuden kommt die DIN 276: Kosten im Bauwesen seit 2006 nach, indem sie die Kostengruppen neu geordnet hat. Ein Gebäudeautomationssystem besteht demnach aus den Teilsystemen
. Gebäudemanagementsystem (auch GLT oder SCADA),
. (Anlagen-)Automationssystem (auch DDC-GA) inkl. Schaltschränken und
. Raumautomationssystem.
Während die Kommunikation zwischen Raumautomation und Anlagenautomation hauptsächlich der bedarfsgeführten Regelung der Energieerzeuger gilt, dienen die Schnittstellen beider Automationssysteme zum Managementsystem überwiegend der Visualisierung, Bedienung oder Trendaufzeichnung. Im
Vergleich zum weiter unten beschriebenen Ebenenmodell verzichtet die DIN-Gruppierung wegen der zunehmenden Verschmelzung auf eine Unterteilung in Automations- und Feldebene; vielmehr findet man die Funktionen beider Ebenen gleichermaßen sowohl innerhalb des Raumautomationssystems als auch in der Anlagenautomation. Nur die Managementebene bleibt als eigener Systembestandteil erhalten.

Technologische Grundlagen
Technische Elemente
Bestandteile beim Aufbau eines Systems zur Gebäudeautomation sind:
. Automationseinrichtungen (Steuerungseinheiten DDC-GA)
. Schaltschrank
. Feldgeräte, wie Sensoren und Aktoren
. Raumautomationssystem
. Verkabelung und Bussysteme
. Server und Gateways
. Management- und Bedieneinrichtungen (veraltet: Gebäudeleitsystem)

Technische Philosophie der Gebäudeautomation
Herstellerunabhängigkeit / offene Systeme
Diese Schlagwörter sind seit Jahren die zentralen Themen in der Gebäudeautomation. Sie werden überall gefordert, von den Herstellern jedoch (bis zur BACnet-Einführung) nicht konsequent umgesetzt und aus naheliegenden Gründen (Umsatz / Marktfestigung, „Claim abstecken“) torpediert. Jedoch bieten immer mehr Firmen Systeme mit genormter Kommunikation an (fabrikatsneutrale Gebäudeleittechnik kann es nicht geben, denn jedes „Fabrikat“ hat einen Hersteller mit Produktverantwortung). Durch Produkte, die konform mit einem genormten Protokoll sind, ist die Interoperabilität (Anbindung) verschiedener Automationseinrichtungen (früher: Unterstationen / DDC-GA-Komponenten) mit geringem Aufwand möglich. Jedoch: In der Gebäudeautomation spricht man von Herstellerunabhängigkeit, wenn man ein System installiert, das dem Betreiber die Möglichkeit gibt, Fabrikate mehrerer Hersteller ohne größere Probleme miteinander kommunizieren zu lassen. Die Abhängigkeit vom Hersteller wird dabei nicht gelöst, sondern nur gelockert. Wobei sich die Kuriosität ergibt, dass es bei diversen DDC-GA-Herstellern für die
DDC-GA-Komponenten Preislisten gibt, jedoch für die Gateways je nach Projekt politische Preise generiert werden. Dieser Zustand hält an, solange die Ausschreibungen mit LV-Texten der Hersteller anstatt mit dem neutralen Standardleistungsbuch für das Bauwesen erfolgen. Wenn die Planung neutral nach VDI 3814 oder Weltnorm DIN EN ISO 16484 erfolgen würde, wäre das Problem gelöst. Die Abhängigkeit vom Errichter bezüglich der Bestandsanlagen, der Wartung nach VDMA oder der Beseitigung von Schäden besteht weiterhin, da es aus Kostenaspekten in der Regel (bis etwa 2010) illusorisch war, einen Controller (DDC-GA) im Schaltschrank gegen einen anderen zu ersetzen. Bei Neubauten oder Erweiterungen wird jedoch Ausschreibungsfreiheit ermöglicht und somit Investitionssicherheit geschaffen. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, zusätzliche Liegenschaften aufzuschalten, die bisher wegen unterschiedlicher Fabrikate separat geregelt und überwacht wurden. Die unterschiedlichen Fabrikate ergaben sich, weil die Gebäudeautomation dem Rohr- und Blechgewerk als Subunternehmer zugeschlagen wurde. So kann (darf) die GA-Firma nicht einmal den Bauherren auf Konzept- und Baufehler der Anlagenbauer hinweisen. Hohe Betriebskosten sind die Folge.

Vernetzung
Heutzutage geht der Trend nicht nur bei der klassischen Gebäudeautomatisierung mit dem Stand der Technik in Richtung multimediale Vernetzung, sondern auch über verschiedene Gewerke hinweg. Der folgende Text bezieht sich auf die Hausautomation: Bei elektrischen Haushaltsgeräten (Weiße Ware) besteht eine anhaltende Tendenz in Richtung Vernetzung, meist über Powerline-Lösungen. So entwickelt BSH Hausgeräte serve@Home, von Miele gibt es Miele@home-Produkte und in der Schweiz findet man ZUG-Home der Firma V-Zug. Die Darstellung der Vernetzung bzw. die Steuerung der Geräte erfolgt hierbei meist über einen Web-Browser und ist manchmal mit anderen Gebäudeautomatisierungslösungen integriert, sodass sich der Kreislauf zur Unterhaltungselektronik bzw. den neuen Medien schließt. Ähnlich sieht es bei Geräten der Unterhaltungselektronik (Braune Ware) und Heizungsgeräten (Rote Ware) aus. Die intelligente Vernetzung in der Gebäudeautomation wird durch technischen Fortschritt vorangetrieben, der die unterschiedlichen Bereiche vereint. Zunehmende Flexibilität der Systeme und sinkende Kostenstrukturen steigern die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen – sowohl auf gewerblicher als auch auf privater Seite. Das Ziel der Vernetzung bei der Weißen, Braunen und Roten Ware ist jeweils, den Mehrwert bei der Gerätenutzung zu steigern und neue (Fern-)Bedienmöglichkeiten zu schaffen. Die zugrunde liegende Technologie als Protokoll-Stack ist meist LON, UPnP oder KNX-Standard-Powerline, wobei der Embedded-Software-Stack häufig auf OSGi (Java) aufsetzt. In der Gebäudeautomation, aber auch schon in der Raumautomation, hat sich global das BACnet-Protokoll durchgesetzt – so kann sich heute kein Anbieter mehr leisten, nicht BACnet anzubieten. Infolgedessen entsteht eine gesamtheitliche Lösung mit einheitlicher
Bedienung.

Basis-Technologien für die Gebäudeautomation
Leittechnik und Managementsysteme zur Fernwartung
Zum Einsatz kommen meist proprietäre Lösungen, beispielsweise zum Remote Management der weiter unten beschriebenen lokalen OSGi-Systeme.

Management- und Automationsebene
Ein OSGi-Framework ist eine offene, modulare und skalierbare „Service Delivery Plattform“ auf Java-Basis. Sie ermöglicht in ihrer Funktion als Software-Basisplattform für eingebettete Geräte die Vernetzung von intelligenten Endgeräten durch nachträgliche Auslieferung und Installation von Diensten zur Laufzeit. Dies schließt somit die Aufgabe der klassischen Fernsteuerung, Ferndiagnose und -wartung dieser Geräte mit ein. Weiterhin wird die Verteilung von Informationen und multimedialen Unterhaltungsinhalten an diese Geräte über geeignete Protokolle ermöglicht. Der Einsatz von OSGi erfolgt dementsprechend typischerweise in Fahrzeugen (Telematik), mobilen Endgeräten (Handys, PDAs) und im Bereich der
Heimvernetzung (Residential Gateways) oder in industriellen Automatisierungslösungen bzw. völlig anders gearteten eingebetteten Systemen. Eines der Anwendungsgebiete dieses offenen Systems ist die Gebäudeautomation, also das hier besprochene technische Facilitymanagement. Dabei können auf demselben Residential Gateway gleichzeitig noch unterschiedliche andere Dienste bereitgestellt werden. Eine große Anzahl von solchen Gateways (also lokaler Managementsysteme) können dann aus der Ferne über ein entsprechendes Remote Management (also ein zentrales Managementsystem) gesteuert und überwacht werden.

Automations- und Feldbus-Ebene
DALI Das Digital Addressable Lighting Interface (DALI) ist ein Steuerprotokoll zur Steuerung digitaler, lichttechnischer Betriebsgeräte in Gebäuden (zum Beispiel elektronischer Transformatoren, EVGs, elektronischer Leistungsdimmer etc.). Jedes Betriebsgerät, das über eine DALI-Schnittstelle verfügt, kann über DALI-Kurzadressen einzeln angesteuert werden. Durch einen bidirektionalen Datenaustausch kann ein DALI-Steuergerät bzw. ein DALI-Gateway den Status von Leuchtmitteln bzw. von Betriebsgeräten einer Leuchte abfragen bzw. den Zustand setzen. DALI kann als „Inselsystem“ mit maximal 64 Betriebsgeräten betrieben werden oder als Subsystem über DALI-Gateways in modernen Gebäudeautomationssystemen. EIB Der Europäische Installationsbus (EIB) ist ein Standard nach EN 50090, der beschreibt, wie bei einer Installation Sensoren und Aktoren in einem Haus miteinander verbunden werden müssen. Er legt weiterhin das Kommunikationsprotokoll fest. Der EIB steuert zum Beispiel die Beleuchtung und Jalousien beziehungsweise Beschattungseinrichtungen, die Heizung sowie die Schließ- und Alarmanlage. Mittels EIB ist auch die Fernüberwachung und -steuerung eines Gebäudes möglich. EIB wird derzeit vor allem bei neuen Wohn- und Zweckbauten installiert, kann jedoch auch bei der Modernisierung von Altbauten nachträglich eingebaut werden. EIB-Installationen sind mittlerweile nicht nur im gehobenen Wohnungsbau zu finden. Es werden bereits auch bei preiswerten Fertighäusern EIB-Netzwerke in das Gebäude standardmäßig integriert. Die Kommunikation erfolgt über ein separates, zweipoliges Leitungsnetz oder, vor allem bei Nachrüstungen, über bestehende Stromleitungen mittels Powerline Communication. KNX Der Konnex-Bus (KNX) ist ein Standard, der beschreibt, wie in einer Installation u. a. Sensoren und Aktoren miteinander über ein Bus-/Protokoll-System verbunden werden können. Der Bus wurde im Jahre 2002 als Nachfolger aus dem Zusammenschluss der folgenden drei Bussysteme EIB, BatiBus und EHS konzipiert. KNX ist kompatibel zur vorhergehenden Norm EN 50090, welche den EIB-Standard normiert. LON Local Operating Network (LON) ist ein Feldbus, welcher vorrangig in der Gebäudeautomatisierung eingesetzt wird. Dieser Feldbus wurde von der US-amerikanischen Firma Echelon um das Jahr 1990entwickelt. Die LON-Technologie – mit ANSI/EIA-709.x und EIA-852 standardisiert sowie als EN14908 in das europäische und als ISO/IEC 14908-x in das internationale Normenwerk übernommen – ermöglicht den neutralen Informationsaustausch zwischen Anlagen und Geräten von verschiedenstenHerstellern und unabhängig von den Anwendungen. SMI Das Standard Motor Interface ist ein Feldbus zum Ansteuern von elektronischen Antrieben, beispielsweise für Jalousien oder Rollläden. Er kann alleine benutzt werden, wird jedoch meist in höhere Bussysteme wie KNX eingebunden. Neben einfacherer Verkabelung ist vor allem die Rückmeldefähigkeit ein deutlicher Vorteil zu konventionellen Antrieben. LCN Ein Local Control Network (abgekürzt LCN) ist ein proprietäres Gebäudeautomationssystem für Wohn- und Zweckbauten, das vom deutschen Hard- und Software-Unternehmen Issendorff KG mit Sitz in Rethen (Leine) entwickelt wurde.

Funkbusse
Noch vor kurzem versuchte jeder Hersteller sein System alleine durchzufechten, inzwischen gibt es mehrere Hersteller, die sich zu Allianzen formieren, um eine größere Interoperabilität zu ermöglichen. Vorteilhaft beimFunkbus gegenüber den drahtgebundenen ist dabei die einfache Nachrüstmöglichkeit und die Unabhängigkeit von jeglichen Leitungen, weshalb z. B. Lichtschalter, auch nachträglich, beliebig platziert werden können. Zudem sind Funksysteme im Vergleich zu konventionellen Bussystemen oft erheblich günstiger in der Anschaffung. Nachteile solcher Systeme lagen oft daran, dass sie untereinander meist nicht oder nur bedingt (z. B. nur ein- und ausschalten) kompatibel sind oder waren. Eine vermutete Störanfälligkeit wurde unter anderem durch Auswahl der Frequenz verhindert und ist bislang nicht aufgetreten. Hier die wichtigsten Protokolle/Hersteller:
. KNX-RF – auch ISO/IEC 14543-3, Funkübertragung auf 868 MHz des KNX-Standards, eine Erweiterung des EIB (EN 50090)
. ZigBee ist eine Erweiterung des IEEE 802.15.4, wiederum eine Modifikation für sparsamen IEEE-802.11-Betrieb (868 MHz EU / 902 MHz USA / 2,4 GHz).
. Enocean Alliance, eine Non-Profit-Organisation zur Sicherung der Interoperabilität der Produkte die auf den
internationalen Standard ISO/IEC 14543-3-10 basieren. (Mitglieder sind u. a. Siemens, Viessmann, Wieland Electric, die Honeywell-Gruppe, Somfy, Thermokon, Wago, Kieback&Peter, Jäger Direkt, Eltako)
. Die IP500 Alliance entwickelt mit dem Standard IP500 eine Plattform für die Gebäudeautomation, die durch Verwendung und Unterstützung wichtiger Industrienormen sowie klare Spezifikation aller Schnittstellen Interoperabilität sichert. Mitglieder sind u. a. Bosch, Honeywell, Siemens, OMRON, TOYOTA TSUSHO. Verwendet und unterstützt werden IEEE 802.15.4-2006; 6LoWPAN; IPv6; IPSec; BACnet; AES128. Der IP500-Standard erfüllt die Regularien nach EN und VdS für elektronische Geräte in sicherheitsrelevanten Anwendungen wie Brandschutz, Einbruch oder Zutritt.
. Z-Wave Standard der Firma Sigma Designs, die u. a. von der Firma Danfoss, COQON und der Merten GmbH eingesetzt werden. (868 MHz EU/902 MHz USA)
. Thread Group. Eine Erweiterrung des IEEE 802.15.4 (wie ZigBee). ZigBee Dotdot ist auf Thread lauffähig.
Gründungsmitglieder: Nest (Google/Alphabet), ARM, Silicon Labs, Samsung, Qualcomm.
. HOMEeasy (ELRO)
. Bluetooth, sowie Bluetooth Mesh als Erweiterung von Bluetooth Low Energy
. (WLAN)

Weitere zur Gebäudeautomation verwendete Bussysteme
. KNX
. BACnet
. Controller Area Network (CAN)
. Digital Addressable Lighting Interface (DALI)
. EtherCAT
. Ethernet
. EIA-485
. Interbus
. Modbus
. Profibus
. Profinet
. PLC-BUS
. eBus
. OpenTherm
. X10

Hausautomation
Hausautomation (Hausautomatisierung) oder Heimautomation ist der Teilbereich der Gebäudeautomation, der auf die Gegebenheiten privater Wohnhäuser und die speziellen Bedürfnisse seiner Bewohner ausgerichtet ist. Während bei der Automatisierung von öffentlichen Gebäuden, Industriegebäuden usw. die damit erzielbaren Energie- und Personaleinsparungen im Vordergrund stehen, sind dies bei der Hausautomation der erhöhte Wohnkomfort, die Sicherheit der Bewohner und die Möglichkeit, mehrere Wohnsitze überwachen zu können. Angesichts der steigenden Energiepreise erlangt jedoch auch das Thema Energieeffizienz immer größere Bedeutung für die Hausautomation. Die Partner von Hausautomations-Systemen bieten deswegen auch intelligente Geräte wie Zwischenstecker mit Strommessfunktion und Heizungsthermostate an. Hauptunterschied der Hausautomation zur allgemeinen Gebäudeautomation ist die besondere Wichtigkeit einer komfortablen Benutzerschnittstelle (Visualisierung). Häufig gibt es bei der Hausautomatisierung Funktionen, die bei der Gebäudeautomatisierung – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle spielen (z. B. Unterhaltungsprogramme, automatische Pflanzenbewässerung oder Haustierfütterung, Beleuchtungsprogramme für Partys usw.). Die Hausautomation übernimmt wichtige Teilaufgaben hinsichtlich „Altersgerechter Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben“ (englisch „Ambient Assisted Living“, abgekürzt: AAL), wobei sich Berührungspunkte mit dem „Intelligenten Wohnen“ (englisch „Smart Living“) ergeben. Beim Intelligenten Wohnen stehen jedoch die Vernetzung und Automation von Hausgeräten im Vordergrund und weniger die Assistenzfunktionen eines adaptiven Gesamtsystems.

Chancen und Risiken
Möglichkeiten der Gebäudeautomation (GA)
. Beleuchtung bedarfs-, tageszeit- bzw. jahreszeit- und bewegungsabhängig schalten bzw. dimmen, auch von mehreren individuellen Kanälen gleichzeitig in Form von Licht-Szenen.
. Heizung, Lüftungsanlage oder Klimaanlage bedarfs- und zeitgerecht steuern
. Verschattungseinrichtungen in Abhängigkeit von Sonnenlicht und Wind zeit- und bedarfsgerecht steuern
. Sicherheit erhöhen durch die Überwachung von Fenster- und Türkontakten sowie von Bewegungsmeldern
. Zutrittskontrollsysteme realisieren
. alle Steuerungsvorgänge im Gebäude zentral erfassen und anzeigen
. schalten bzw. dimmen mit Funk- oder Infrarotfernbedienung
. Fernüberwachung und Fernsteuerung über das Telefonnetz oder über das Internet (Fernwirken)
. Verbrauchsdatenerfassung von Wärmezählern, Wasserzählern, Gaszählern und Stromzählern
. Laststeuerung auf Basis der Verbrauchsdatenerfassung durch sequenzielles Einschalten von Beleuchtungen
. Steuern der Mediengeräte, Multiraumsysteme in den Schulungs-, Seminar- und Medienräumen
. Steuerung elektrischer Geräte des Alltags wie Kaffeemaschine oder Radio
. Simulation von Anwesenheit erhöht Sicherheit

Vor- und Nachteile
Vorteile
. Energieverbrauchsreduktion durch intelligente Regelung.
. Komfortgewinn durch intelligente Steuerung: zum Beispiel kann auf einen Tastendruck eine vordefinierte Beleuchtungssituation hergestellt werden, ohne dass mehrere Lampen einzeln geschaltet oder gedimmt werden müssen; oder durch logische Verknüpfungen von Schaltzuständen können alternativ definierte Aktionen ausgelöst werden.
. Schutz gegen Einbrüche durch Anwesenheitssimulation.
. Sicherheit für die Bewohner durch Alarmierung beim Auftreten von kritischen Situationen.
. Überwachung von einem externen Sicherheitsdienst durch automatische Alarmweiterleitung.

Nachteile
. Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zur normalen Gebäudeinstallation. Zum einen amortisieren sich aber die Kosten vielfach durch die Energieeinsparungen im Betrieb, zum anderen sind viele Funktionen mit klassischer Gebäudeinstallation gar nicht möglich oder viel teurer.
. Bei hoher Komplexität ist für den Betrieb der Anlagen qualifiziertes Personal notwendig.
. Erhöhte Abhängigkeit vom Installateur bzw. DDC-GA-Hersteller der Anlagen, da einige Errichter gleichzeitig die Hersteller der DDC-GA-Komponenten sind. Es ist daher darauf zu achten, dass sämtliche Unterlagen inklusive der aktuellen Programme in den DDC-GA-Komponenten übergeben werden, da sonst die nachträgliche Erweiterung der Anlagen immer durch den Errichter erfolgen muss. Alternativ sind genormte Bussysteme mit zertifizierten Produkten (EIB, KNX) einzusetzen, die eine große Herstellervielfalt und in der Regel auch Austauschbarkeit der Komponenten gewährleisten.
. Höhere Ausfallanfälligkeit im Vergleich zur normalen Gebäudeinstallation auf Grund von Hard- oder Softwarefehlern. Bei Anlagen mit zentraler Steuerung kann diese einen Single Point of Failure darstellen, und, sofern keine Redundanz vorhanden ist, ein Defekt oder eine Fehlkonfiguration den Ausfall der kompletten Anlage zur Folge haben.

Logische Ebenen in der Gebäudeautomation
Die Gebäudeautomation wird (funktional) in drei Ebenen unterteilt: die Feldebene, die Automationsebene und die Managementebene. Durch die rasante Entwicklung der Mikroprozessoren in den letzten Jahren wird die bisherige klassische Aufteilung von Feld-, Automations- und Managementebene immer mehr verwischt. Es wandert mehr Intelligenz in die Sensoren und Aktoren, so dass diese inzwischen auch direkt an die Feldbusse der DDCs angebunden werden. Teilweise weisen Feldgeräte Managementfunktionalität auf. Weiterhin wandert
durch den Einsatz von sogenannten Residential Gateways auch mehr lokale Intelligenz in die Automationsebene, wohingegen die Managementebene teilweise in lokales und Remote Management zu untergliedern ist. Hierbei macht sich vor allen Dingen bemerkbar, dass sich die Anforderungen im Heimbereich (Einfamilienhäuser) stark von denen im professionellen Bereich (Bürogebäude) unterscheiden.

Managementebene
Als Managementebene wird die Ebene bezeichnet, mit deren Hilfe die Anlagen überwacht und in ihrer Betriebsweise optimiert werden. Die Visualisierung historisierter und statistisch bearbeiteter Daten gehört dazu. In der Managementebene kommt spezielle Software, die Gebäudeleittechnik zum Einsatz. Es gibt diverse herstellerabhängige Systeme, die ihre Vor- und Nachteile haben. Als herstellerunabhängige Schnittstellen auf der Managementebene sind OPC, OPC Unified Architecture und BACnet zu nennen, wobei BACnet auch auf Automationsebene (native BACnet) funktioniert. Es ist auf der Managementebene möglich, über Gateways die Herstellerabhängigkeit bestehender Anlagen mit proprietären Bussystemen aufzuheben. Dazu ist jedoch bei den meisten Systemen die Kooperation des Herstellers notwendig. Je nach Anwendungsgebiet kann die Managementebene in lokales und Remote-Management untergliedert werden, wobei sogenannte Residential Gateways das lokale Management entweder vollständig autark übernehmen oder aber eine Komponente hiervon bilden können. Das Remote-Management wiederum setzt von zentraler Stelle aus auf den lokalen Komponenten auf und ermöglicht so zum Beispiel eine Fernsteuerung über gesicherte Internet-Verbindungen. Häufig missverstanden als „Management“ gibt es Funktionen für die Bedienung der Gebäudeautomation. Diese Funktionen sind unabhängig von der jeweils betrachteten Ebene (nach DIN EN ISO 16484). Mit den Bedienfunktionen werden GA-Systeme gesteuert und Informationen für den Betreiber visualisiert.

Automationsebene
Für den Austausch von Daten auf der Automationsebene zwischen den DDCs sind
trotz Standardisierung auch heute noch vielfach proprietäre Bussysteme im Einsatz. Es ist jedoch durch den Druck des Marktes ein Trend zum herstellerübergreifenden Austausch von Informationen zu beobachten (Interoperabilität). DDC-GA-Komponenten, die mit diesen offenen Systemen auf Automationsebene arbeiten, sind jedoch bisher teurer. Auf Automationsebene sind insbesondere BACnet und LON (Local Operating Network) als herstellerübergreifende Bussysteme zu nennen. BACnet und LON werden von großen Unternehmen bevorzugt im Zweckbau eingesetzt. Ziel ist es, das Management von größeren Gebäudeanlagen (z. B. Bürohäusern, Kliniken oder Flughäfen) mit einem echt offenen Standard zu realisieren. Aufgrund des herstellerorientierten Marktes sind öffentlich wenig verlässliche Aussagen über die Anzahl der realisierten Systeme möglich. Nur die im VDMA-AMG organisierten Hersteller haben Zugang zur sehr detaillierten „VDMA-Statistik“, die seit 1987 verlässliche Marktdaten liefert. Außerdem gibt es Funksysteme zur Nachrüstung, wenn keine neuen Kabel gezogen werden sollen. Als Alternative zu Bussystemen werden in der Gebäudeautomatisierung auch speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) eingesetzt. Mit Hilfe von Busankopplern sind auch Mischformen möglich. Basierend auf leistungsstarken Steuercontrollern im Schaltschrank etablierten sich in den letzten Jahren OSGi-basierte Gebäudebetriebssysteme ähnlich den SPS-Systemen, jedoch ist hier keine Programmierung mehr notwendig. Alle Funktionalität wird über eine Managementsoftware kommissioniert.

Feldebene
Als Feldebene wird die Verkabelung der Sensoren und Aktoren mit den DDC-GA-Komponenten bezeichnet. Die Schnittstellen zu den Sensoren sind sehr einfach, da die Sensoren in der Regel direkt mit den Eingängen der DDC verbunden werden. Dabei wertet die DDC-GA-Komponente bei Temperatursensoren, z. B. Pt100, NTC oder PTC, die Widerstandsänderungen aus, die den Messwert repräsentieren. Bei aktiven Sensoren, z. B. Drucksensoren, wird ein analoges Einheitssignal von 0/4
bis 20 mA oder 0 bis 10 V übertragen, das den Messwert repräsentiert. Bei den digitalen Eingängen wird mit potentialfreien Kontakten und S0-Schnittstellen gearbeitet.

Studium
Gebäudeautomation als eigenständiger Studiengang ist bisher nur an einer deutschen Hochschule zu finden, der Akademie der Hochschule Biberach. Als Studienrichtung bzw. Studienschwerpunkt wird Gebäudeautomation ansonsten lediglich im Rahmen von Versorgungstechnik- oder Elektrotechnik-Studiengängen angeboten. Deutsche Hochschulen, die eine Studienrichtung bzw. einen Studienschwerpunkt Gebäudeautomation anbieten, sind z. B.:
. Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Gebäudeenergie- und -informationstechnik (Bachelor of Engineering))
. Hochschule Darmstadt (Gebäudesystemtechnik: Energieeffiziente Wohn- und Gebäudetechnologie (Bachelor of Engineering))
. Fachhochschule Dortmund (Fachrichtung Elektrotechnik mit Vertiefung Gebäudesystemtechnik)
. Hochschule Esslingen (Fachrichtung Gebäude – Energie – Umwelt mit Schwerpunkt
Gebäudetechnik)
. Hochschule Magdeburg-Stendal (Masterstudiengang Elektrotechnik – Gebäudesystemtechnik)
. Technische Hochschule Mittelhessen (Fachbereich Informationstechnik-Elektrotechnik-Mechatronik mit Schwerpunkt Gebäudeautomation)
. Fachhochschule Südwestfalen (Wirtschaftsingenieurwesen-Gebäudesystemtechnologie (Bachelor of Engineering))
. Fachhochschule Westküste (Studienrichtung Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik) In der Schweiz findet sich beispielsweise an der Hochschule Luzern der Studiengang Gebäudetechnik, der in seiner Studienrichtung Gebäude-Elektroengineering Themen der Gebäudeautomation behandelt.

Wichtige Gebäudeautomations-Unternehmen
. Johnson Controls
. Beckhoff Automation
. Bosch Sicherheitssysteme
. Kieback&Peter
. Neuberger (Weishaupt Gruppe)
. Phoenix Contact
. Saia-Burgess Controls
. Sauter AG
. Siemens Building Technologies
. WAGO

Literatur
. Jörg Balow: Systeme der Gebäudeautomation – Ein Handbuch zum Planen, Errichten, Nutzen. Karlsruhe 2012,
cci-dialog-verlag, ISBN 978-3-922420-26-2.
. Dietmar Dietrich, Dietmar Loy, Hans-Jörg Schweinzer: LON-Technologie – Verteilte Systeme in der Anwendung. 2. überarb. Auflage, Heidelberg 1999, ISBN 3-7785-2770-3.
. Stefan Heinle: Heimautomation mit KNX, DALI, 1-Wire und Co. Bonn 2016, ISBN 978-3-8362-3461-0.
. Hans R. Kranz: BACnet Gebäudeautomation 1.12. 3. überarb. Auflage, Karlsruhe 2012, cci-dialog-verlag, ISBN 978-3-922420-25-5.
. Hermann Merz, Thomas Hansemann, Christof Hübner: Gebäudeautomation – Kommunikationssysteme mit EIB/KNX, LON und BACnet. München 2007, ISBN 978-3-446-40987-3.

## Wer oder was ist Conzuela?

Conzuela dürfte wohl weitgehend unbekannt sein. Wer allerdings regelmäßig den Irgendwasser-Podcast von Blindzeln hört, wird bestimmt schon von Conzuela gehört haben. Eine der ersten Irgendwasser-Episoden hatte Conzuela zum Thema. Der folgende Text ist eine Textzusammenfassung dieser Episode:

Irgendwasser-Podcast Nr. 4 – Wer ist Conzuela?

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 4 von Cord König und ist gewissermaßen eine schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text beschäftigt sich mit Conzuela:

Um es kurz zu machen: Conzuela ist mein virtueller Hausgeist, den ich mir selber gebastelt habe. Heute soll es einen Einstieg in die Themen Smarthome und Hausautomation geben. Dabei werde ich natürlich auch Conzuela vorstellen.

Wenn ich mich morgens in den Flur begebe, gibt mir Conzuela eine Tageszusammenfassung. Anhand der Uhrzeit versucht Conzuela herauszufinden, wer den Flur betreten hat. Das ist bei uns nicht besonders schwierig, da es nur zwei Personen gibt, die in Frage kommen. Anja betritt im Normalfall in etwa immer zu einer bestimmten Zeit den Flur, weil sie zur Arbeit muß. Das Zeitfenster ist dabei ca. 10 Minuten groß. Ist es nur ein wenig später, so nimmt Conzuela an, daß Anja einen freien Tag hat. Ist es deutlich später, so wird angenommen, daß es sich um mich handelt. Abhängig von diesen Bedingungen paßt Conzuela ihre Begrüßung an. In der Tageszusammenfassung von Conzuela können die unterschiedlichsten Informationen enthalten sein. Liegt z. B. die Temperatur im Kühlschrank im Bereich 6-8 Grad Celsius, so erfolgt erst gar keine Meldung. Liegt die Temperatur hingegen außerhalb dieses Bereichs, so erfolgt eine Meldung. In meinem Briefkasten habe ich einen Erschütterungssensor angebracht. Wird etwas in den Briefkasten eingeworfen, so wird Conzuela benachrichtigt. Wird morgens in der Zeit 04:30-05:00 Uhr etwas eingeworfen, so ist es mit größter Wahrscheinlichkeit die Zeitung, was von Conzuela auch entsprechend mitgeteilt wird. Sowohl im Haus als auch draußen um das Haus herum habe ich Temperatursensoren angebracht. Also ist es angebracht, daß Conzuela mich über die aktuellen Temperaturen informiert. Dabei wird auch die Temperatur unseres Gartenteichs angegeben. Ergänzt wird der Bericht dann noch durch weitere Wetterdaten. Ist in einem Raum ein Fenster geöffnet, so regelt Conzuela die Heizung herunter. Ist in einem Raum die Heizung über einen längeren Zeitraum relativ hoch eingestellt, so macht Conzuela darauf aufmerksam. Das kommt vor allem dann vor, wenn die Batterie des entsprechenden Stellantriebes leer ist. Gibt eine Batterie nur noch wenig Strom ab, so wird die Heizung auf 15 % eingestellt. Ich werde das noch dahingehend ändern, daß ich eine Mail zugesandt bekomme, wenn die Heizung exakt auf 15 % eingestellt ist.

Und damit sind wir auch schon beim Smarthome angekommen. Natürlich könnte man sich fragen, was diese Spielereien sollen. Aber Conzuela kann ja noch mehr. Betrete ich beispielsweise morgens den Flur und es ist noch dunkel, so kann Conzuela das Licht für mich einschalten. Öffne ich von innen die Haustür und ist es dunkel, so kann Conzuela das Licht auf dem Hof einschalten. Begibt sich dann jemand in Richtung Garten, so wird auch dort das Licht eingeschaltet. Tagsüber macht es zumeist nur wenig Sinn, das Licht einzuschalten. Die Sache ist also etwas komplexer. Und nun kommt das Smarthome ins Spiel. Doch nicht alles, was als Smarthome verkauft wird, ist auch ein Smarthome. Apple bietet z. B. ein System an, bei dem es möglich ist, vom Mobiltelefon aus das Licht ein- oder auszuschalten. Auch wenn das System mit Bewegungssensoren kombiniert wird, handelt es sich dabei m. E. nicht um ein Smarthome. Draußen habe ich mehrere Wandtaster angebracht. Das Schöne an der Sache ist, daß sie mit Batterien funktionieren, die mehrere Jahre halten. Da die Wandtaster per Funk arbeiten, brauchen keine Leitungen verlegt zu werden. Besonders gerne verwende ich Vierfachschalter passend zu meinem FS-20-System. Diese Schalter sind oft für weniger als 30 Euro erhältlich. Bestückt werden müssen sie mit zwei Batterien. Diese Schalter können dann an beliebigen Stellen angebracht werden, wobei allerdings darauf geachtet werden sollte, daß sie nicht einer zu hohen Feuchtigkeit ausgesetzt werden können. Das liegt daran, daß sie eigentlich nur für Innenbereiche vorgesehen sind. Derartige Schalter habe ich an den verschiedensten Stellen angebracht: Haustür, Garage, Garten. Diese Schalter können vor allem dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn es darum geht, daß ein Gerät nicht ein- bzw. ausgeschaltet werden soll, nur weil ein Bewegungssensor einen Kontakt gemeldet hat. Beispielsweise habe ich einen großen Strahler, der in Richtung Straße abstrahlt. Dieser hat eine Leistung von immerhin 50 Watt. Und ich möchte nicht, daß er z. B. von einer Katze eingeschaltet wird, wenn sie sich durch den Garten bewegt.

Es gibt Systeme, die nur in der Lage sind, ein Gerät ein- bzw. auszuschalten. Und trotzdem wird oft von Smarthome gesprochen. Glücklicherweise können die Schalter frei programmiert werden. Mit den beiden ersten Schaltern kann ich Pumpen im Gartenteich ein- und ausschalten. Mit dem 3. Schalter kann ich Musik im Garten abspielen lassen. Möchte ich die Funktionen für die drei Schalter gemeinsam verwenden, so betätige ich den 4. Schalter. Auf diese Weise kann ich verhindern, daß tagsüber das Licht eingeschaltet wird.

Conzuela kann auch regelmäßig alles überprüfen. So können Unregelmäßigkeiten schnell entdeckt werden. Conzuela merkt auch, wenn unser Kaminfeuer angezündet wurde. Ist dies der Fall, so wird die Heizung automatisch heruntergeregelt. Auch sorgt Conzuela dafür, daß zu bestimmten Zeiten in bestimmten Räumen eine bestimmte Temperatur herrscht. Es ist schon eine spannende Sache, ein Smarthome zu programmieren.

Auf unserem Gäste-WC habe ich es so eingerichtet, daß das Licht eingeschaltet wird, wenn es dunkel ist. Bei lieben Gästen kann ich auch Musik abspielen lassen. Manchmal kommt auch ein flotter Spruch von Conzuela, wenn man das Gäste-WC betritt oder verläßt. Diese Möglichkeit nutze ich allerdings derzeit nicht, weil der Neigungssensor im Wasserkasten defekt ist. Dieser Neigungssensor, der normalerweise für Garagentore verwendet wird, ist erforderlich, damit man leichter unterscheiden kann, ob die Tür von innen oder außen geöffnet wurde. Conzuela kann also die Betätigung des Knopfes am Spülkasten registrieren.
Ist die Tür geschlossen und wird der Knopf betätigt, so ist es extrem wahrscheinlich, daß beim nächsten Öffnen der Tür das Gäste-WC von jemandem verlassen werden soll. Bewegungssensoren sind unangebracht, weil in dem recht kleinen Gäste-WC
der Mindestabstand für eine mögliche Auslösung zumeist nicht gegeben ist. Wird die Tür geöffnet und wurde kurz zuvor nicht der Knopf am Spühlkasten betätigt, so ist es wahrscheinlich, daß jemand das Gäste-WC betreten will. Vergleichbares gilt auch für die Haustür.

Auch kann Conzuela meine Rechner ein- und ausschalten. Normalerweise meldet sie sich über einen großen Lautsprecher im Flur, den man jedoch nicht sieht, da er sich unter einem Sessel befindet. Im Wohn- bzw. Eßzimmer meldet sich Conzuela über ein altes DECT-Telefon, auf dem Android installiert ist. Startet der Fernseher im Hintergrund eine Aufnahme, so wird dies von Conzuela anhand der erhöhten Stromaufnahme registriert. Weise ich von meinem iPhone aus Conzuela an, meinen Rechner im Büro einzuschalten, so wird zunächst ein RAID-Gehäuse mit Strom versorgt, in dem sich jede Menge Festplatten befinden. Dieses Gehäuse habe ich derzeit mit acht Festplatten zu jweils vier Terrabytes bestückt. Ist es im Büro zu kalt, so wird die Heizung hochgeregelt. Danach wird der Rechner eingeschaltet. Ist dieser bereit, so meldet er sich bei Conzuela, die mich dann darüber informiert. Meldet sich der Rechner innerhalb einer bestimmten Zeit nicht bei Conzuela, so informiert sie mich darüber. Ist der Rechner bereit, so schickt er mir zudem eine Mail. Ist Conzuela der Meinung, daß etwas nicht wunschgemäß funktioniert hat, so schickt sie mir ebenfalls eine Mail. Ich habe meine Rechner an einen KVM-Switch angeschlossen, der Kontakt zum Internet hat. An einem KVM-Switch ist eine Tastatur, ein Bildschirm sowie eine Maus angeschlossen. Mit diesem Dreierpack, das es nur einmal gibt, habe ich Zugriff auf mehrere Rechner. Mit einem normalen KVM-Switch, der recht preiswert ist, muß ich mich jedoch vor Ort befinden. Möchte ich aus der Ferne zugreifen können, so wird ein KVM-Switch benötigt, der Over IP unterstützt. Der eigentliche Zugriff erfolgt dann über einen sog. VNC-Server. Viele KVM-Switches die Funktion über einen Browser zur Verfügung, der leider auf Java-Basis arbeitet. Das funktioniert auf Apple-Geräten jedoch nicht so richtig. Da ich vor allem Apple-Geräte verwende, benötige ich einen regelrechten VNC-Server in einem KVM-Switch. Ein derart ausgerüsteter KVM-Switch ist recht teuer und erst ab ca. 1000 Euro erhältlich. Mit einem normalen VNC-Clienten habe ich dann Zugriff. Windows braucht auf dem Rechner, um des gerade geht, übrigens nicht unbedingt zu laufen. Und trotzdem wird mir der Bildschirminhalt angezeigt und ich kann auch Eingaben machen. Auch die Maus kann ich bedienen. Das gilt auch für den Fall, daß der Rechner nicht korrekt gestartet werden konnte. Auch habe ich Zugriff auf das BIOS. Manchmal reicht es bereits aus, Conzuela anzuweisen, den Rechner aus- und dann wieder einzuschalten.

Für Smarthome-Anwendungen gibt es die unterschiedlichsten Sensoren. Dabei habe ich mich nicht auf ein bestimmtes System festgelegt. Stattdessen habe ich mehrere Systeme kombiniert. Als Hauptsystem verwende ich die Homematic CCU 2. Die CCU 2 kommuniziert mit einer FHZ 2000. Hierbei handelt es sich um eine Steuerzentrale für das FS-20-System. Die Homematic kann ich mit der Software Homeputer CL Studio programmieren. Dabei wird für den Quelltext Deutsch verwendet. Das hat zur Folge, daß einfache Sachverhalte in normaler deutscher Sprache definiert werden können. Mittlerweile sind mehr als 100 Programme aktiv.

Ein Smarthome besteht aus Aktoren und Sensoren. Bei einem Aktor handelt es sich um ein Gerät, das etwas schaltet. Die einfachste Form eines Schalters in einem Smarthome ist ein Zwischenschalter. Für den Einstieg würde ich derartige Schalter empfehlen. Eine Installation ist dabei nicht erforderlich. Das hört sich einfach an und ist es auch. Außerdem hat man als Anfänger schnell ein Erfolgserlebnis. Wer dann Spaß an der Sache hat, kann das System ja Schritt für Schritt erweitern. Bei den Sensoren stehen u. a. zur Verfügung: Temperatursensoren, Feuchtigkeitssensoren, Dämmerungssensoren, Regensensoren, Erschütterungssensoren. Auch gibt es Kombinationen von Aktoren und Sensoren. Das kann z. B. bei einem Heizungsantrieb der Fall sein. Das Drehventil wird einfach durch einen Stellantrieb ersetzt. Es gibt jedoch auch Stellantriebe, die zusätzlich über ein Drehventil verfügen. Dies ist vor allem für Personen, die es nicht so mit der Technik haben, interessant. Stellantriebe benötigen zumeist zwei Batterien vom Typ AA, die ca. ein Jahr lang halten. Batterien in Türsensoren halten i. d. R. mehrere Jahre, wobei Knopfzellen zum Einsatz kommen. Es soll sogar Sensoren geben, bei denen die Batterien bis zu 10 Jahren halten.

Meine Rauchmelder verstehen sich übrigens auch mit Conzuela.
Meine Rauchmelder informieren im Falle eines Falles auch die anderen Rauchmelder. Das hat dann zur Folge, daß sämtliche Rauchmelder anschlagen. Des weiteren wird bei Bedarf eine Notbeleuchtung eingeschaltet. Conzuela wird über den Ort des ursprünglichen Alarms informiert.
Conzuela wiederum schickt mir dann noch eine Mail. Auf lange Sicht gesehen werde ich auch noch Kameras installieren, damit ich notfalls mit Hilfe meines Mobiltelefons mal nachschauen kann.

Auch ist angedacht, Conzuela auch für Maßnahmen gegen Einbrecher
zu verwenden. Beispielsweise könnten sämtliche Lampen eingeschaltet werden. Unterstützt werden könnten die Maßnahmen durch akustische Signale. Unter Verwendung eines Telefonmoduls könnten sogar die zuständigen Behörden verständigt werden. Auch ist Conzuela in der Lage, Anrufe entgegenzunehmen. Dadurch wird es auch möglich, Conzuela über ein Telefon zu steuern.

Über spezielle Apps kann ich mich aus der Ferne
über jeden Raum einzeln informieren, um einen Statusbericht zu erhalten. Das schliesst natürlich auch meine Kühltruhen im Keller ein. Auch die Heizungsanlage im Keller steht voll unter Kontrolle. Auch Gongs, die in der Lage sind, MP3-Dateien abzuspielen, sind erhältlich. Demnächst wird es Conzuela auch möglich sein, sich im Garten zu melden. Einige Grundfunktionen
von Conzuela stehen auch bei Blindzeln-Rechnern zur Verfügung.

Um flexible zu sein, verwende ich auch noch eine Box von Mediola. Diese unterstützt zahlreiche Protokolle von Billiganbietern. Bei der Homematic habe ich es zwar mit fairen Preisen zu tun, aber ein Schnäppchen ist es nicht. Pro Komponente muß man bei der Homematic etwa mit 50 Euro rechnen. Ein Zwischenschalter, der auch noch den Stromverbrauch mißt, kann für weniger als 50 Euro erworben werden. Etwas preiswerterb sind Komponenten für das FS-20-System. Homematic ist allein schon aus dem Grunde teurer, weil hier ein Rückkanal zur Verfügung steht. Erhalte ich keine Rückmeldung, so kann es fatal werden. Es könnte ja der Fall eintreten, daß ein Kommando wegen einer Funkstörung das Ziel nicht erreicht. Besonders fatal könnte es sich z. B. bei unserem Hauswasserwerk auswirken.
Dieses holt das Brauchwasser aus einem Brunnen. Mit dem Brauchwasser befülle ich auch meinen Gartenteich. Natürlich könnte ich zu diesem Zweck auch einen Gartenschlauch verwenden. Wenn man bereits eine Hausüberwachung im Einsatz hat, so bietet es sich an, diese auch für den Gartenteich zu verwenden. Ein Schlauch ist über ein Magnetventil mit dem Wasserwerk verbunden. Dazwischengeschaltet habe ich dann noch einen Zwischenschalter, den ich über meine Homematic kontrollieren kann. Ist nun der Wasserspiegel zu stark gesunken, so sorgt die Homematic dafür, daß Wasser nachgefüllt wird. Natürlich kann ich diesen Vorgang auch jederzeit über einen Schalter einleiten, der unter dem Gartentisch angebracht ist. In jedem Falle wird nach spätestens einer Stunde die Wasserzufuhr gestoppt.
Beim FS-20-System könnte der Fall eintreten, daß der Zwischenschalter keine Aktion durchführt, weil vielleicht eine Funkstörung vorliegt. Davon würde ich jedoch zunächst nichts mitbekommen, was zur Folge haben könnte, daß die Wasserzufuhr nicht angehalten wird. Bin ich beispielsweise nicht daheim und möchte Wasser nachfüllen, so könnte es natürlich ebenfalls passieren, daß die Wasserzufuhr nicht gestoppt wird. Komme ich dann irgendwann daheim, so finde ich dann wahrscheinlich ein Feuchtbiotop vor.

Wie ich bereits erwähnte, befindet sich hinter meinem Sofa noch eine Mediolabox. Im Prinzip kann sie alles verarbeiten was funkt. Das ist von Vorteil, wenn ich mal andere Geräte steuern möchte. Sowohl Homematic als auch FS-20 funken im Bereich 886 MHz. Es wird sich also an gängige Standards gehalten. Wer seinen Fernseher oder seine Musikanlage steuern möchte, wird auf Probleme stossen. Und an dieser Stelle kommt die Mediolabox zum Zuge. Über eine Zusatzeinrichtung ist es möglich, Infrarotsignale versenden zu können. Auch kann die Mediolabox angelernt werden. Die Funktion kann ich dann noch einer Taste meiner Fernbedienung zuordnen. Glücklicherweise ist die Mediolabox kompatibel zu Homematic und FS-20. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, warum ich dann nicht ausschliesslich die Mediolabox verwende. Die Mediolabox an sich gefällt mir. Auch die vielen unterstützten Protokolle sind ein Pluspunkt. Aber die Bedienung ist aus meiner Sicht eine Katastrophe.
Die App iControl arbeitet intensiv mit Kacheln wie sie auch vom Windows Phone her bekannt sind.

Das FS-20 ist auch interessant, weil es zahlreiche Sensoren und Geräte gibt, die mir bei der Homematic nicht zur Verfügung stehen.
Hinter beiden Systemen steckt übrigens der selbe Hersteller. Das FS-20 ist jedoch älter als die Homematic. Für das FS-20 gibt bzw. gab es sogar eine Sprachsteuerung. Dem Vernehmen nach soll sie jedoch sehr unzuverlässig sein. Ähnliches gilt auch für Erschütterungssensoren.

Der Vorteil der Homematic besteht darin, daß keine Kabel verlegt werden müssen. Natürlich können bei Bedarf auch Kabel für die Homematic verlegt werden. Bei den Herstellern, die neu auf den Markt fälltb auf, daß die Programme auf einem Server des Herstellers gespeichert werden. Das wird damit begründet, daß es der Anwender möglichst einfach haben soll. Wenn sich die Programme auf einem Server des Herstellers befinden, bedeutet dies jedoch, daß dieser auch meine Geräte steuern kann. Und genau das möchte ich eigentlich nicht. Hinzu kommt noch, daß Server auch geknackt werden können. Natürlich kann ich bei der Homematic auch entsprechende Dienste benutzen, aber ich verzichte ganz bewußt darauf. Als Alternative habe ich auf meiner Fritzbox ein sog. VPN-Tunnel eingerichtet. Nun kann ich mich über mein iPhone direkt mit meiner Fritzbox verbinden lassen. Ich habe also Zugriff auf mein heimisches Netzwerk.

## Projekt E-Byke – was wurde daraus?

Auch wenn es in letzter Zeit etwas still um das Projekt E-Byke geworden ist, sollte man dieses Thema, das in den Medien teilweise breitgetreten wird, nicht vergessen. Es könnte sein, daß es für Behinderte mal wichtig wird. Und dann wird man sich womöglich fragen: Warum haben wir uns nicht schon früher darum gekümmert? Wenn bestimmte Strukturen erst einmal festgetreten sind und es auch vielleicht eigene Gesetze gibt, kann es zu spät sein. Wenn auch wir Behinderten daraus einen Nutzen ziehen wollen, ist es enorm wichtig, uns rechtzeitig damit zu beschäftigen. Wir dürfen nicht darauf warten, daß andere für uns denken. Wir selbst können immer noch am besten beurteilen, was für uns praktisch ist. Wenn wir uns nicht selbst kümmern, haben wir später eigentlich kein Recht, uns zu beschweren. Wir dürfen nicht warten, daß man uns fertige Lösungen vorsetzt bzw. diktiert. Wirklich Hilfe benötigen wir eigentlich nur bei der Schaffung der Voraussetzungen, um die Technik sinnvoll einsetzen zu können. Bei den praktischen Tests können wir weitgehend selbst aktiv werden. Das setzt natürlich voraus, daß wir uns auch wirklich für das Thema interessieren und nicht alles nachkauen. Dieser Text ist ein Versuch, daß Tehma nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wichtig ist, daß sich möglichst viele Personen mit dem Thema beschäftigen. Acht Personen haben oft mehr Ideen als sieben Personen. Als Diskussionsgrundlage könnte man den Irgend-Wasser-Podcast Nr. 928 nehmen. Aus diesem Grunde folgt nun eine Textzusammenfassung dieses Podcasts. Der Podcast selbst kann über folgenden Link abgerufen bzw. auch heruntergeladen werden: http://podcast.blindzeln.org/irgendwasser/media/0928-irgendwasser.mp3

Irgendwasser-Podcast Nr. 928 – E-Mobilitätsupdate für blinde Rennfahrer

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 928 von Cord König und ist gewissermaßen eine
schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text beschäftigt sich mit der E-Mobilität für
blinde Personen:

Heute soll es wieder einmal um das wahnwitzige Projekt E-Scooter von Blindzeln gehen. Ich
habe mir einen E-Scooter bestellt, der auch schon angekommen ist. Auch habe ich bereits
einige Testfahrten damit unternommen. E-Mobilität ist derzeit ein recht aktuelles Thema.
Bei der Akkutechnik hat es in letzter Zeit Fortschritte gegeben und es sind auch schon
entsprechende Motoren auf dem Markt. Im Moment wird der Markt von sog. E-Scootern geradezu
überschwemmt. Hierbei handelt es sich im Grunde genommen um Tretroller mit Motor. Auch
Modelle mit einem Sattel sind bereits verfügbar. Meine Grundidee war: Ein Blinder, der zu
Fuß sicher unterwegs ist, könnte dies vielleicht auch rollend erreichen. Dabei ist mir
klar, daß sich ein Geburtsblinder wahrscheinlich anders als ein Späterblindeter bewegt.
Das liegt vor allem daran, daß ein Geburtsblinder ja nicht weiß, auf was er verzichtet.
Nun stellt sich die Frage des Herangehens an die Sache. Schön wären zusätzliche Sensoren,
die anzeigen, ob sich ein Hindernis in der Nähe befindet. Perfekt wäre, wenn ich
zusätzlich einen Langstock einsetzen könnte. Natürlich haben auch blinde Personen das
Bedürfnis, ein Fahrzeug führen zu wollen. Blinde Personen müssen sich dabei jedoch in
einem Bereich bewegen, in dem weder sie noch andere Personen gefährdet werden. Besonders
wichtig in diesem Zusammenhang ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf
Fußgängergeschwindigkeit. Das wird vielen Betroffenen zwar nicht passen, ist aber
unbedingt notwendig. Meiner Ansicht nach ist dies die einzige Methode zum Erfolg.
Andernfalls würden wir mit Prüfungen, Versicherungen und Helmpflicht konfrontiert werden.
Rein versicherungstechnisch haben wir es hier mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf
sechs Stundenkilometer zu tun. Alles unter 6 km/h ist in Deutschland einem Fußgänger
gleichgestellt. Die nächste Versicherungsstufe liegt bei zwölf Stundenkilometern. Das hört
sich zwar nach wenig an, ist jedoch sehr gefährlich. Eine derartige Geschwindigkeit
entspricht einer rennenden Fortbewegung. Und wer möchte bei einer solchen Geschwindigkeit
schon vor eine Wand laufen? E-Mobilität könnte auch für blinde Personen von Vorteil sein.
Als Beispiel sei der Wochenendeinkauf genannt. Auch blinde Personen wollen vielleicht mal
einen Wasserkasten mit 12 Flaschen transportieren. Habt Ihr das schon mal unter Benutzung
des öffentlichen Nahverkehrs getan? Sehende Personen müssen ihren Wochenendeinkauf i. d. R.
z. B. nur bis zum Pkw bringen. Warum sollen nicht auch Blinde die Möglichkeit haben, ihre
Einkäufe mit einem Fahrzeug zu transportieren? Gerade Blinde könnten so die Lebensqualität
enorm steigern. E-Scooter sind darüber hinaus besonders geeignet, da sie relativ leise
sind und der Blinde sich so viel besser orientieren kann. Aufgeladen werden können die
Akkus über herkömmliche Steckdosen. Die kostengünstigste Möglichkeit wäre gewesen, sich
einen geeigneten E-Scooter zuzulegen. In den Medien findet derzeit eine heiße Diskussion
statt. Beispielsweise geht es darum, ob E-Scooter für Fußgängerwege, Fahradwege oder
Straßen zugelassen werden sollten. Eine Zulassung für Straßen wäre für Blinde jedoch nicht
zu empfehlen. Über Fahrradwege könnte man eventuell noch diskutieren. Am sinnvollsten
wären jedoch Fußgängerwege. Aus dem Kundenkreis von Blindzeln habe ich bereits gehört, daß
ein derartiges Projekt nicht realisiert werden kann. Dabei wurde jedoch zumeist nicht die
Beschränkung auf sechs Stundenkilometer berücksichtigt. Ich plädiere für einen E-Scooter
mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf sechs Stundenkilometer, an dem vorne zwei sog.
PDC-Sensoren angebracht sind. Auch der Einsatz eines Langstocks sollte zusätzlich
ermöglicht werden. Führhunde habe ich bislang in meine Überlegungen noch gar nicht
einbezogen. Bei der Bestellung des bereits erwähnten E-Scooters habe ich darauf geachtet,
daß dieser nicht zu kleine Räder hat. Bereits bei einem abgesenkten Bordstein würde man
Probleme bekommen. Ich lege Wert auf Luftreifen. Der mir gelieferte E-Scooter verfügt
sogar über eine Stollenprofilbereifung. Das bedeutet, daß selbst ein Feldweg kein Problem
darstellen würde. Auch habe ich darauf geachtet, daß der Motor möglichst kräftig ist. Auch
das zu tragende Gesamtgewicht spielte eine Rolle. Zahlreiche E-Scooter sind nur für ein
Gewicht bis zu ca. 70 kg geeignet. Zumeist bestehen sie aus Aluminium und/Kunststoff. Der
Roller, den ich bestellt habe, ist ein recht massives Teil und wiegt fast einen Zentner.
Er macht einen stabilen Eindruck. Sorgen bereitet mir derzeit noch die Befestigung des
Sattels. Sowohl der Sattel als auch die Lenkstange können in der Höhe verstellt werden.
Personen, die kleiner als 1,60 m sind, werden allerdings Probleme bekommen, da der Roller
für Erwachsene vorgesehen ist. Personen, die Probefahrten gemacht haben, habe ich stets
gefragt, ob es ihnen möglich war, bei Schrittgeschwindigkeit möglichst nicht zu wackelig
zu fahren. Im Handbuch wird ausdrücklich empfohlen, unmittelbar nach dem Anfahren beide
Füße auf die breite Trittfläche zu stellen. Wird dies nicht beachtet, so besteht die
Gefahr, daß ein Fuß nach hinten geschlagen wird, was die Gefahr erhöht, daß man sich
selbst über den Fuß fährt. Ich kann zwar die Füße verwenden, um die Stabilität zu erhöhen,
aber dazu ist es erforderlich, wie ein Cowboy auf dem Roller zu sitzen. Ein weiteres
Problem stellt die Lenkstange dar. Ich muß lenken, mich festhalten und das Gaspedal sowie
die Bremse bedienen. Weitere Probleme ergeben sich, wenn ich zusätzlich noch einen Langstock
einsetzen möchte. Eine so richtige Lösung habe ich derzeit noch nicht. Eine Anpassung für
Linkshänder dürfte jedoch kein Problem sein. Vorab war ich der Meinung, daß die derzeit
erhältlichen E-Scooter für unseren Personenkreis geeignet sind. Aufgrund der zahlreichen
Probleme bin ich davon jedoch etwas abgerückt. Natürlich werde ich auch weiterhin
versuchen, eine Lösung zu finden. Vielleicht ist es ja auch nur eine Sache der Gewöhnung.
Auf alle Fälle ist es nicht gerade angebracht, auf einem Fußgängerweg im Zickzack zu
fahren. Nach Möglichkeit möchte ich bei dem Konzept bleiben. Nicht gekauft werden sollten
E-Scooter für unter 400 Euro, weil sie vollkommen unbrauchbar für uns sind. Niklas z. B.
hat sich nicht einmal eine Testfahrt auf einem derartigen E-Scooter zugetraut. Derzeit
rechne ich damit, daß ein unseren Bedürfnissen angepaßter E-Scooter mind. 1500 Euro kosten
wird. Ich habe auch bereits daran gedacht, daß drei oder gar vier Räder optimal wären.
Dann hätten auch ältere Personen eine Chance. Aber natürlich würden sich dadurch die
Kosten erhöhen. Und das schreckt mich ein wenig ab, da ich die E-Scooter ja vorfinanzieren
müßte. Auch steht noch gar nicht fest, ob sich auch Käufer finden. Etwas näher will ich
mir noch Stützräder für Erwachsene ansehen. Auch wäre denkbar, Bedienelemente so
umzubauen, daß eine Bedienung mit den Füßen möglich wird. Dadurch könnte die Verwendung
eines Langstocks stark vereinfacht werden. Stützräder wären eine recht preiswerte Lösung.
Dabei ist es jedoch erforderlich, daß diese sinnvoll montiert werden können. Etwas teurer
wird es natürlich, wenn vier Räder verwendet werden sollen. Einen Schritt weiter geht
Niklas, indem er ein Laufrad verwenden möchte. Hierbei handelt es sich um normale
Fahrräder, die nicht über eine Pedale verfügen. Das Gewicht liegt dabei nicht auf den
Füßen und man kann diese ständig auf dem Boden lassen. Dadurch hätte man ständig
Rückmeldungen über die Bodenbeschaffenheit. Bei Bedarf könnte man auch einen Elektromotor
installieren. Dadurch würden die Kosten natürlich weiter ansteigen. Auch werde ich Kontakt
zu Fahrradherstellern aufnehmen. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, daß es eine Lösung
gibt. Wer anderer Meinung ist, der sollte mir erst einmal in sämtlichen Punkten das
Gegenteil beweisen. Man sollte zumindest versuchen, eine Lösung zu finden. Nur selten
führt der Weg zu einem Ziel ausschliesslich über eine gerade Strecke. Laßt Euch nicht
entmutigen. Ich bleibe jedenfalls am Ball.

## Der Blindzeln Funkhund

Dieser Text ist zwar schon etwas älter, aber was früher mal brauchbar war, könnte ja auch heute noch brauchbar sein. Bestimmte Dinge kann man eben immer gebrauchen. Man spricht dann auch von zeitlosen Dingen. Im Zusammenhang mit dem Funkhund möchte ich auf den Artikel „Funkhundehütten und Planschtaschen“ hinweisen, der ebenfalls in der vorliegenden Ausgabe des Blindzeln-Magazins enthalten ist.

Irgendwasser-Podcast Nr. 301 – Der Blindzeln Funkhund

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 301 von Cord König und ist gewissermaßen eine schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text beschäftigt sich mit dem Funkhund:

Die erste Version des Funkhundes konnte tatsächlich bellen. Beim Drücken eines Knopfes bei einem Sender antwortete der Empfänger mit einem Bellen. Das hat sich mit der 2. Revision der ersten Version allerdings bereits gelegt. Man konnte zwar zwischen verschiedenen Melodien wählen, aber ein Bellen stand nicht mehr zur Verfügung. Auch kamen leuchtende Blitze hinzu.

In einer Mailingliste habe ich die Diskussion über ein Gerät verfolgt, das auch nicht mehr konnte als der Funkhund von Blindzeln, dafür aber wesentlich teurer war. Begibt man sich z. B. in ein Schwimmbad und muß seine Sachen einschliessen, so kann es für eine blinde Person schon kompliziert werden, das Fach wiederzufinden. auf Kreuzfahrtschiffen habe ich oft das Problem, mein Zimmer zu finden. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als die Türen in endlosen Gängen abzuzählen. Diesem Problem kann ich entgegnen, indem ich den Empfänger des Funkhundes in meinem Zimmer platziere und den Sender bei mir trage. Habe ich dann das Gühl, daß ich mich in der Nähe meines Zimmers befinde, so betätige ich die Taste meines Funkhunsenders. So bin ich in der Lage, mein Zimmer relativ einfach zu finden, da der Funkhund ja antwortet. Die Reichweite lag bei der 1. Version bei ca. 100 m. Als meine Vorräte nahezu verbraucht waren, mußte ich mich nach Ersatz umsehen. Dabei stellte sich heraus, daß die 1. Version nicht mehr lieferbar war. Die 2. Version bot zwar die Auswahl zwischen verschiedenen Melodien, aber bellen konnte der Funkhund nicht mehr. Der Preis lag nach wie vor bei 29 Euro. Lt. Hersteller war zumindest der Sender Wasserdicht. Will man den Sender mit ins Wasser nehmen, so empfiehlt es sich, diesen in einer wasserdichten Tasche unterzubringen. Zum Funkhund 2 gibt es noch ein kleines Zusatzkästchen. Hierbei handelt es sich um einen Bewegungssensor. Der Empfänger läßt sich auch mit mehreren Bewegungsmeldern kombinieren. Der Preis liegt bei 39 Euro. Nun habe ich einen Funkhund der 3. Generation gefunden, der genau die von mir gewünschten Eigenschaften hat.

Allein die Verpackung macht bereits Spaß. Kamen die Vorgängermodelle noch in Plastiktüten daher, so wird der Funkhund der 3. Generation in einer Verpackung geliefert, die über einen magnetischen Verschluß verfügt. Innendrin ist alles samtig ausgelegt. Die alten Fernbedienungen waren mehr als doppelt so dick. Die Fernbedienung hat eine Länge von 5-6 cm. Betätigt man den Knopf, so leuchten LEDs. Das könnte z. B. ausreichen, um ein Türschloss zu finden. Wo ein Feuerzeug untergebracht werden kann, kann auch der Funkhund untergebracht werden. Es wird eine Batterie vom Typ A23 verwendet, wie man sie auch in Fernbedienungen für Garagentore findet. Die Lautstärke kann im Bereich 60-120 dB eingestellt werden.

Es gibt keine Sensortasten und auch keine Menüs. Alles ist sehr gut fühlbar. Es gibt zwei deutlich fühlbare Knöpfe und es gibt einen Schiebeschalter für die Modusumschaltung. Auf der einen Seite befindet sich eine kleine runde Kuppel. Hierbei handelt es sich um den Bewegungsmelder. Dreht man den Funkhund nun so, daß die Kuppel nach hinten zeigt, so fühlen wir etwas Geriffeltes. Hierbei handelt es sich um den Lautsprecher. Bei Bedarf kann auch eine Tüte mitbestellt werden. Oben links befindet sich ein Schiebeschalter, der fest einrastet und den man auch gut fühlen kann. Rechts daneben befinden sich zwei rundliche Druckknöpfe, die in das Gehäuse eingelassen sind, aber gut ertastet werden können.

Wie es bei Blindzeln so üblich ist, kommt der Funkhund einsatzbereit. Das bedeutet, daß sich in der Fernbedienung eine Batterie befindet. Das gilt natürlich auch für den Funkhund selbst. Normalerweise werden Duracell-Batterien mitgeliefert. Dadurch sind die ersten Betriebsjahre abgedeckt. Das Batteriefach befindet sich unter dem Lautsprecher. Auf einer freien Fläche befindet sich eine kleine Kerbe, die heruntergedrückt werden kann, wodurch es ermöglicht wird, den Batteriedeckel abzuziehen. Es kommen drei Batterien vom Typ AA zum Einsatz.

Schiebt man den Schiebeschalter links oben ganz nach links, so passiert zunächst mal gar nichts. In dieser Stellung befindet sich das Gegät im Alarmmodus. Das bedeutet, daß der Bewegungsmelder aktiv ist. Unabhängig vom eingeschalteten Modus funktioniert der Funkhund normal. In jedem Falle meldet sich also der Funkhund, wenn der Knopf der Fernbedienung gedrückt wird. Befindet sich der Schiebeschalter in der mittleren Stellung, so sind die Zusatzfunktionen deaktiviert. Befindet sich der Schiebeschalter in der rechten Stellung, so werden zusätzlich zu den Sound- auch noch die Lichtsignale aktiviert.
Die beiden runden Tasten rechts sind für die Lautstärke bzw. die Melodie zuständig. Die Reichweite des Funkhundes liegt bei 150 m. Zum Lieferumfang gehört auch noch ein Pad mit zwei Löchern. Dieses kann verwendet werden, wenn der Funkhund irgendwo angeschraubt werden soll. Auf beiden Seiten befindet sich eine Folie, die abgezogen werden kann. Außerdem ist das Pad leicht gepolstert. Dadurch ist es ebenfalls möglich, es anzukleben. Anja und ich haben uns angewöhnt, zum Tagesabschluß in Ruhe einen Tee zu trinken. Ist der Tee fertig, so teilt sie mir dies mit Hilfe des Funkhundes mit. Auch als Notrufgerät kann der Funkhund eingesetzt werden. Des weiteren gehört auch noch ein kleines Plastikteil mit Haken zum Lieferumfang. Dadurch wird es möglich, den Funkhund in eine Halterung zu legen, was vorteilhaft ist, wenn er nicht irgendwo befestigt werden soll. Bei geschicktem Einsatz kann er jedoch auch als erweiterte Türklingel verwendet werden, was besonders vorteilhaft, wenn man sich z. B. im Garten befindet und die normale Haustürklingel nicht hören kann. Im Moment visiere ich einen Preis von 33 Euro an.

## Funkhundehütten und Planschtaschen

Dieser Text ist zwar schon etwas älter, könnte jedoch gerade im Zusammenhang mit dem in einem anderen Artikel dieser Ausgabe des Blindzeln-Magazins interessant sein.

Irgendwasser-Podcast Nr. 402 – Funkhundehütten und Planschtaschen

Dieser Text basiert auf dem Irgendwasser-Podcast Nr. 402 von Cord König und ist gewissermaßen eine schriftliche Zusammenfassung. Dieser Text beschäftigt sich mit Funkhundehütten und Planschtaschen:

Ich hatte Euch vor einiger Zeit den neuen Blindzeln Funkhund vorgestellt. Seitdem sind vermehrt Bestellungen dafür eingetroffen. Aber das war ja auch zu erwarten. Glücklicherweise ist der Funkhund nicht besonders teuer und kann eine große Hilfe sein. In der neuen Version ist der Funkhund nun so, wie ich ihn von Anfang an gerne gehabt hätte. Den Funkhund gibt es schon seit vielen Jahren im Shop von Blindzeln. Im Laufe der Zeit hat er sich immer wieder einmal ein wenig verändert. Mal wurde er kleiner, mal wurde er größer, mal verfügte er über LEDS, mal verfügte er über keine LEDS. Nun ist er schön klein und kompakt. Gelegentlich wird ergänzend auch noch eine Funkhundehütte dazu bestellt. Hierbei handelt es sich um eine kleine Kunststoffdose, die ursprünglich für die Aufbewahrung der Fernbedienung gedacht war. Wird diese Dose verriegelt, so ist sie wasserdicht. Diese Funkhundehütte gab es bereits für den Funkhund 1. Diese Dose sieht elegant aus. Sie ist mit weißem Klavierlack überzogen und hat eine rechteckige Form. Außer dem Funkhund kann darin z. B. auch noch ein Schlüsselbund untergebracht werden. Das ist recht praktisch. Ich habe jedoch leider feststellen müssen, daß der Hartkunststoff im Laufe der Zeit spröde wird. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, daß es oftmals den Wunsch gibt, daß man den Funkhund auch zum Schwimmen mitnimmt. Natürlich könnte man den Funkhund in eine Plastiktüte oder einen anderen Plastikbehälter stecken und sich unter Verwendung einer Kordel dann alles an den Hals zu hängen. Ich bezweifle jedoch, ob das wirklich so praktisch wäre. Besser wäre die Verwendung von speziellen Schwimmtaschen. Bei Blindzeln werden derartige Taschen Planschtaschen genannt. Dabei handelt es sich um eine stabile und wasserdichte Kunststofftasche. Ergänzend zu den üblichen Abdichtungsmaßnahmen erfolgt intern ein Knick. Des weiteren wird Klettband verwendet. Bei kleineren Dingen, die man in der Planschtasche aufbewaren möchte, kann ein weiterer Knick erfolgen. Die Planschtasche ist dann nur noch so breit wie der zum Lieferumfang gehörende Gurt. Diesen Gurt kann man sich gut um die Hüfte binden. Das ist recht praktisch, wenn man etwas mit ins Wasser nehmen möchte. Etwa im Jahre 1999 haben wir unser erstes Kajak gekauft. Und da gab es natürlich das Problem, daß wir bestimmte Dinge mitnehmen wollten, die vor Wasser geschützt sein sollten. Dementsprechend habe ich mich bereits damals mit diesem Problem beschäftigt. Im Hallenbad kann man normalerweise Sachen in einem Spint unterbringen. Aber wie findet man den Spint wieder? Hier kann der Funkhund helfen. Aber die Fernbedienung muß ich ja mitnehmen. Diese ist zwar gegen Spritzwasser geschützt, würde einen längeren Tauchgang jedoch mit Sicherheit nicht durchhalten. Das nehme ich zumindest nicht an. Und schon kommen wieder die Schwimmtaschen ins Spiel. Wer es komisch findet, daß jemand beim Schwimmen einen schwarzen Gurt um die Hüfte mit sich herumschleppt, der soll dies ruhig komisch finden. Beim Schwimmen will man i. d. R. nicht die neueste Mode präsentieren. Es muß einfach nur praktisch sein. Ich selbst finde diese Schwimmtaschen übrigens auch nicht besonders schick. Wenn ich dann wieder zu den Spints gehe, um den Spint zu suchen, in dem sich meine Sachen befinden, kann ich die Fernbedienung des Funkhundes einsetzen. Für die Aufbewahrung der Fernbedienung würde ich in diesem Falle jedoch nicht die Funkhundehütte verwenden. Im Hallenbad wäre das äußerst unpraktisch. Ich möchte da nicht mit einer Kordel um den Hals herumschwimmen. Das könnte u. U. sogar gefährlich werden. Der Einsatz der Planschtasche an einem Gurt ist da wesentlich praktikabler. Wer der Planschtasche nicht vertraut, kann vorher ja einige Tests durchführen. Beispielsweise könnte man Toilettenpapier in die Planschtasche legen, diese verschließen und dann unter Wasser drücken. Derartiges Testmaterial hat den Vorteil, daß man es ihm sofort ansieht, wenn es mit Wasser in Berührung gekommen ist. Überall dort, wo Wassersport angeboten wird, erhält man auch vergleichbare Taschen. Diese sind jedoch normalerweise recht teuer. Die Planschtasche von Blindzeln kostet nur 12 Euro. In einem Sportfachgeschäft kann man für einen derartigen Artikel ohne weiteres 40-50 Euro bezahlen. Und in vielen Fällen hat man dann noch lange keinen Gurt.

## Das Schleckermäulchen

Mamas Vanillekipferl

Nichts ist für mich schöner in der dunklen Jahreszeit, als mit Mama
durch ihren alten, verzierten Rezepte-Karteikasten zu stöbern.
Wenn ich dann mit ihr zusammen die alten Rezepte nachbacke, dann gibt
es allerhand Tricks obendrauf.
Und für mich ist ihr Geplauder, die vielen lustigen, manchmal auch
etwas traurigen Geschichten, die es zum Backen dazu gibt, einfach wunderbar.
Ihr Lachen ist eine Zutat, die ich leider nirgends sonst auftreiben kann, da hilft nur selbst fröhlich sein.
Der Duft dieser Plätzchen ist für mich der Inbegriff von Zuhause, ich wünsche euch, beim Nachbacken, ein ähnliches Gefühl.

Zutaten

100 g gemahlene Haselnüsse
210 g kalte Butter
Mehl für die Hände
Damit Butter und Nüsse gut vermischen.
70 g Zucker
280 Gramm Mehl
2 Eßlöffel Vanillezucker
rasch unterkneten und den Teig gut kühlen.
Kipferl formen oder in ein Kipfl-Blech geben.
Bei 200 °C 10 Min. backen
Tip:
Nicht gleich aus dem Kipfl-Blech lösen, sondern ca. 10 Minuten warten, dann fallen die Kipfl nicht auseinander.
Zweiter Tipp:
knetet den Puderzucker ruhig mit ein, das hinterläßt später wenig bis keine klebrigen Hände, wenn man Kekse heimlich klaut!
(Andy Steinebach)

Zur Verfügung gestellt von Andrea Steinebach

## Glossar

*Audiodesign*
Audiodesign nennt sich die Gestaltung von Tonaufzeichnungen mit elektronischen Mitteln. Es ist seit der Digitalisierung der Informationstechnik in den 1990er Jahren zum Beruf geworden und verbindet ehemalige Aufgaben von Geräuschemachern, Tontechnikern und Musikern.
Audiodesigner assistieren bei der Gestaltung von Tonaufzeichnungen oder komponieren und produzieren selbst Klänge beziehungsweise Musik für Werbung, Film, Computerspiele, Websites, Theater, Ausstellungen und andere Veranstaltungen. Außerdem erstellen sie Sounds und Styles etwa für Keyboards sowie Notensätze, und sie komponieren Songs für Interpreten oder arrangieren Musikstücke neu. Dazu bedienen sie sich Musiksoftware und Tontechnik, beherrschen HTML und CSS und verfügen über Flash-Grundkenntnisse.
Audiodesigner arbeiten in Werbe- und Internetagenturen, Marketingabteilungen, Tonstudios und Musikverlagen, bei Platten- und Softwarefirmen, bei Keyboardherstellern, Radio- und TV-Sendern sowie Theatern und im Musikhandel, als Musikproduzenten und DJs, bei Künstler- und Eventagenturen. Die Bundesagentur für Arbeit hat für Audio-Designer eine eigene Berufskennziffer vergeben: 8319-126. Es gibt Ausbildungen am Elektronischen Studio Basel oder an der SRH Hochschule der populären Künste Berlin.

*Codec*
Als Codec (Silbenwort aus englisch coder, deutsch Kodierer, und decoder, deutsch Dekodierer) bezeichnet man ein Algorithmenpaar, das Daten oder Signale digital kodiert und dekodiert. Beim direkten Umwandeln von einem Format in ein anderes (bspw. MPEG-2 zu MPEG-4 oder MP3 zu WMA) spricht man von Konvertierung bzw. bei Audio- und Videodateien auch von Transkodierung. Umgangssprachlich hat sich die Verwendung des Begriffs Codec auch für die integrierten Schaltkreise etabliert, welche die Codierung vornehmen.

*Panning*
Mit einem Panoramaregler (auch Panoramapotentiometer, kurz Panpot) wird die Lautstärkeverteilung eines Audiosignals auf zwei Kanäle geregelt. Der Vorgang selbst wird meist als Panning bezeichnet.

*Samplingrate*
Die Abtastrate oder Abtastfrequenz, auch Samplingrate, Samplerate oder Samplingfrequenz, ist in der Signalverarbeitung die Häufigkeit, mit der ein Analogsignal (auch zeitkontinuierliches Signal genannt) in einer vorgegebenen Zeit abgetastet (das heißt, gemessen und in ein zeitdiskretes Signal umgewandelt) wird. Obwohl die eigentliche Abtastung lediglich im Rahmen der Digitalisierung stattfindet, nennt man diese Kenngröße auch bei der weiteren Verarbeitung bis hin zur Rückumwandlung in ein analoges Signal Abtastrate.

*XLR*
XLR (auch Cannon-Stecker genannt nach James H. Cannon, Gründer von Cannon Electric Co.) ist ein Industriestandard für elektrische Steckverbindungen. In der professionellen Beschallungs- und Tonstudio-Technik werden XLR-Steckverbinder für analoge Mikrofon- und Lautsprecher-Signale sowie digitale AES/EBU-Audiosignale und DMX-Steuersignale verwendet. Sie sind von mehreren Herstellern verfügbar und in Mechanik bzw. Abmessungen im internationalen Standard IEC 61076-2-103 normiert. Die einheitliche Kontaktbelegung für den Bereich der Audiotechnik ist in der Spezifikation AES-14 der Audio Engineering Society festgelegt.

## Impressum

BLINDzeln – Die Welt mit anderen Augen sehen

Das Blindzeln-Magazin ist eine Veröffentlichung von Blindzeln.

Chefredaktion:
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Dorstfelder Hellweg 25-27
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Redaktionsschluß ist jeweils der 15. des ersten Monats eines Quartals.

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